5 Sätze die ich nicht mehr hören kann

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Kennt ihr diese Sätze, die ihr in eurem Berufsalltag einfach nicht mehr hören könnt? Luxusprobleme, über die euer Freundeskreis klagt oder dieses eine bestimmte Wort, das der Chef immer benutzt und euch schon auf die Nerven geht? Floskeln, die zu sofortigem Augenrollen führen und einfach so richtig nervige Sätze, die in euch eine entfesselte Aggression auslösen? Auch in der Modebranche und vor allem unter Influencern gibt es diese Sätze, die in mir gelegentlich Brechreiz verursachen und das Schlimmste ist: einige davon verwende ich sogar selbst #facepalm   Aber hey, natürlich verschone ich mich auch nicht, während ich im Glashaus sitze, aber vorenthalten wollte ich euch die nervigen Sätze auch nicht, deswegen gibt es heute eine Extra Runde Steine, also Voilà:

6 Sätze die ich von Modemenschen nicht mehr hören kann oder auch: bevor du das sagst, halt’ einfach die Klappe.

Photos: Constant Evolution Location: Volksbühne

“Das Bloggen ist schon anstrengend” Mal ernsthaft – das Bloggen ist schon ein richtiger Beruf, aber immer wenn sich junge Mädels, die vielleicht zweimal im Monat bloggen sich beklagen, wie anstrengend das sei, kann ich nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Klar, ist das Bloggen ‘nicht ohne’, aber es ist nicht vergleichbar mit einem wirklich körperlich anstrengenden Beruf, wie auf dem Bau zu arbeiten bei Bullenhitze oder 8 Stunden an der Kasse zu stehen.   Genau deswegen bin ich auch froh, dass ich auf eine so lange Historie anstrengender Kackjobs unter Mindestlohnniveau blicken kann, denn nur so weiss ich meinen heutigen Beruf auch wirklich zu schätzen. Klar kann der manchmal nerven und anstrengend sein, aber am Ende des Tages bin ich einfach nur dankbar in etwas aufgehen zu können, das ich auch wirklich liebe. Ja, ok und manchmal auch darüber zu meckern ;)

„Ich konnte mich zwischen den drei Gucci Taschen nicht entscheiden, also hab ich einfach alle genommen“ Das Konsumverhalten und die Verschwendungssucht mancher Kollegen lässt mir manchmal echt das Blut in den Adern gefrieren, insbesondere wenn wirklich nichts zurückgelegt oder investiert wird, sondern alles Einkommen wieder in Luxussachen fließt.   Viele Influencer propagieren Konsum nicht nur enorm stark und ungefiltert – sie leben ihn auch! Klar, wer im Glashaus sitzt und so weiter, aber dennoch finde ich es wichtig auf bewussten Konsum hinzuweisen und nicht jeden Trend mitzumachen und auf Must-haves zu verzichten.   Generell sollten ausgerechnet wir unseren Konsum häufiger hinterfragen und bessere Vorbilder sein bzw. unserer Rolle als Vorbild verantwortungsvoller gegenübertreten. Jeden Monat dagegen eine Tasche (oder drei) in Höhe eines Monatsgehalts zu kaufen gehört da für mich einfach nicht zu. Das ist halt einfach unrealistisch.

“Nein es heisst Loewe (loev) nicht Loewe. (löw)” Ich habe jetzt irgendeinen Namen genommen, denn es könnte genauso gut Acne oder Balenciaga sein, aber die Essenz des Ganzen ist doch: Niemand mag Klugscheisser. Weder damals in der Schule noch heute in der Mode. Mir passiert es tatsächlich manchmal, dass ich Namen falsch ausspreche – so what? An sich finde ich es auch nicht schlimm verbessert zu werden, mein Ego bleibt davon unberührt, aber auch hier macht der Ton die Musik.

“Findest du das passt in meinen Feed?” Auch hier muss ich zugeben, dass ich selbst eine dieser Kandidatinnen bin, die diesen Satz viel zu häufig verwenden. Tatsächlich frage ich mich oft, wie es eigentlich so weit kommen konnte, dass ich schon bewusst gewisse Hintergründe wähle, nur weil ich weiss, dass sie in meinen Feed passen. Ist das nicht eigentlich das Schöne an Fotos, dass sie sich eben unterscheiden? Nicht wenn es nach Instagram-Followen geht. Ein schöner, passender Feed bekommt eben mehr Aufmerksamkeit als ein zusammengewürfelter und so stellt sich jedes Mal die Frage: Passt das Bild auch in meinen Feed?   Hach, was vermisse ich die Zeiten, als man auf Instagram noch echte Momente geteilt hat….

“Findest du Vetements geht noch oder ist es over?” Wie bei Sommerhits gibt es auch in der Mode bestimmte Teile oder auch Labels, die nur eine Saison überdauern. Vor allem bei den kleinen Labels, die sich noch nicht etablieren konnten und mit der nächsten Kollektion vielleicht auch nicht mehr überzeugen konnten, sind einer gnadenlosen Vergänglichkeit unterworfen. Heute in – morgen out. So schnell kann es gehen. Und weil in der Mode alles so schnell geht hat man keine Zeit für lange Worte wie „angesagt“, deswegen muss das denglische Sprachvokabular reichen. Over and out.

“Sorry, wir haben nur Sample Size.” Ich hasse diesen Satz. Insbesondere dann, wenn ich grade versuche meinen Arsch in eine viel zu enge Hose reinzudrücken. Keine Chance. „Habt ihr die Hose auch eine Nummer größer?“ „Sorry – wir haben nur Sample Size..“ Das ist dann immer der Wink mit dem Zaunpfahl, dass du einfach zu fett für die Mode bist. Oder die Mode einfach noch nicht bereit für dich.

Blazer: Ellery Schuhe: Givenchy Jeans: Zara Shirt: Baum & Pferdgarten Tasche: Dorothee Schumacher

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38 Kommentare

  1. Die Bilder sehen wieder sehr “anders” aus als die von dir gewohnten. Ich find’s so spannend, was alleine das “fotografische Auge” ausmacht!

    Danke für den HInweis zur Konsumkritik. So ein maßloses Verhalten regt mich zur Genüge auf – wie kann man nur so dumpf sein!? Ich persönlich schätze u.a. die Kleidung am meisten, die ich durch den härtesten, kompromisslosesten Auswahltest “gefiltert” und gewählt habe. Das wurden allesamt Lieblingsstücke. Und so eine Entscheidung kann schon mal eine halbe Stunde dauern!

    1. Ach krass, dass es dir überhaupt auffällt! :)
      Aber ich liebe die Bilder ebenfalls!

      Wegen der Konsumkritik: das ist exakt der Grund, warum ich Vetements scheisse finde. So unnötig so viel Geld für ein Shirt oder so ausgeben. Das sehe ich gar nicht ein! :(

      1. bei Vetements bin ich voll bei dir! Davon abgesehen mag ich ihren Look überhaupt nicht…
        Ich finde es auch NICHT ironisch, sondern schlicht idiotisch, wenn Balenciaga eine Ikea-Tasche aus Leder nähen lässt und sie für ein paar Tausender unters Volk wirft.

  2. Hallo Masha!
    Danke für den Link zu Constant Evolution. Ich finde es toll und bemerkenswert, dass ein Fotografenteam aus Wien mit Dir ein Shooting in Berlin-Mitte macht. Ich würde Foto Nr. 3 und Nr. 6 bestellen. Du siehst einfach hinreissend aus in der weißen Bluse.
    With love Andreas

  3. In der Mode nimmt sich halt jeder ein kleines bisschen zu wichtig. Dabei ist das gerade ein Bereich, in dem man alles mit einem (denglischen) “grain of salt” nehmen sollte ;)

    LG Biene

  4. Ach Masha, du hast einfach so einen derben Humor, dass ich dich schon mit den Augen rollen gesehen habe…bei JEDEM Satz!
    Ich musste wirklich schmunzeln. Danke für den tollen post. Manchmal muss man meckern aber dann bitte so schön, scharmant wie du es tust. :)

  5. Liebe Masha,
    wieder so ein toller Post. Danke! Besonders bei Punkt zwei bin ich voll bei dir. Ich finde es manchmal schon regelrecht abstoßend wie die Designerhandtäschchen ausgetauscht werden. Ich finde es toll, dass bei dir einige Lieblinge ein längeres Leben führen dürfen und immer wieder in den Bildern auftauchen. Gerade Accessoires unterstreichen doch auch die Message eines Outfits und die Persönlichkeit der Trägerin, und die wechseln wir ja auch nicht ständig. Ich halte es da sehr mit Vivienne Westwood die ja sinngemäß sagt: consume less and invest in timeless classics and quality… ein schönes Wochenende dir… freue mich auf deine NY Bilder, liebe Grüße Heike

    1. Danke liebe Heike!
      Ja ich kann mich von meinen Investitionen kaum trennen und habe dann bestimmte Lieblinge, die ich dann dauernd trage :D
      Aktuell habe ich eine neue Fendi, von der ich grade einfach nicht genug bekommen kann!

      Für mich ist eben jede Tasche ein richtiges Happening und genau so wird sie dann auch behandelt!

  6. Hey Masha, vor ein paar Tagen bin ich auf deinem Blog gestoßen und ich finde den content den du createst VERDAMMT GEIL! Du bringst deine Meinung klar zu Wort, bist ehrlich und alles andere als oberflächlich, etwas, was in der Bloggerszene fehlt!
    Dein eigener Style und deine Art und Weise wie du dein Leben managest (also das was man davon mitbekommt) ist verdammt inspirierend, macht Mut und Lust aufs Leben.
    Mach bloß weiter so und hör ja nicht auf!
    DANKE und liebe Grüße aus Hamburchhh,
    Liva

  7. Einer der besten Beiträge auf deinem Blog! So authentisch und symphatisch. Obwohl du so in der Branche drin bist verlierst du nicht den Blick für das Wesentliche.

  8. haha ein toller beitrag liebe masha :)
    ich kann mir schon vorstellen, das bloggen, wenn man es hauptberuflich macht sicher sehr anstrengend ist – aber wie du sagst bestimmt nicht so als wenn man 10 h am bau arbeitet (wie mein papa teilweise)

    haha ja ich denk mir auch oft hm passt das zum feed – u dann nein – es ich brau was gräulichers :D :D haha

    ich muss sagen die fotos sind auch mal wieder der hammer und man merkt mal wieder wie stark sich dein blog von so vielen anderen abhebt!
    weiter so
    glg katy

    http://www.lakatyfox.com

  9. das Ding mit dem Feed beschäftigt mich momentan auch des Öfteren, da ich versuche meinen IG Account ein bisschen wachsen zu lassen. Was ist überhaupt “mein feed”? Ich bin ein viel größerer Fan von den spontanen & echten Momenten als von einem künstlichen feed, aber so wird man auf IG wohl immer unscheinbar und klein bleiben? Schwieriges Thema & toller Post <3

  10. Wieder mal toll geschrieben, auch wenn es eigentlich echt traurig ist, dass viele echt solche Luxusprobleme haben (Beispiel Taschen). Ich denke, es gibt in jedem Beruf Luxusprobleme über die man zwar jammern darf (jeder muss mal Frust rauslassen), aber ich hoffe bei diesen Personen auch, dass sie letztendlich (so wie du es von dir schreibst) ihren Beruf zu schätzen wissen!

  11. Sehr amüsanter und zugleich auch beunruhigender Post, gerade das mit den 3 Gucci Taschen finde ich (auch wenn es offensichtlich leicht überzogen ist) doch immer wieder bedenklich, auch wenn ich selbst zu den Opfern des Konsums gehöre. Gerade bei der Feed Sache fühle ich mich natürlich gaaaaar nicht angesprochen, wer fragt denn schon sowas? :D
    Liebe Grüße
    Eva

    http://www.eva-jasmin.de

  12. Zu 1. : So wahr! Gibt genug , die es nicht zu schätzen wissen , dass sie ihren Traum leben und nicht wissen , wie nervig es ist im Supermarkt Regale einzuräumen , sich an der Kasse vollschnauzen zu lassen etc. Es gibt aber auch genug Personen , die anderen es nicht gönnen, dass sie genau diesen Traum leben und denken , dass einem das alles zugeflogen ist oder man nur die Frau von … ist.

    Viele Grüße Sophie (jemand der Scheißjobs angenommen hat um seinen Traum zu verwirklichen und trotzdem für viele nur die Frau von… ist) ?

  13. Toller Post!
    Finde es großartig, dass du auch mal die ”Schattenseiten” aufzeigst und nicht unbedingt immer mit dem Strom schwimmst sondern dein eignes Ding machst. Viele würden sich mit Sicherheit nicht trauen, den Post zu veröffentlichen aus Angst, sie könnten jemanden angreifen.
    Habe dich zwar erst vorkurzem durch euren famosen Podcast entdeckt aber du hast dich in der Zeit schon zu einem meiner absoluten Lieblingsbergs entwickelt