meine Gedanken zu dem tragischen Unglückmy thoughts after the tragic accident

Anzeige
Es ist Sonntag und irgendwie fällt es mir schwer einen ganz normalen Sonntagspost zu schreiben, angesichts der aktuellen Ereignisse. Ganz Deutschland ist in tiefer Trauer und Niemand kann so richtig fassen, was da eigentlich passiert ist. Ich auch nicht. Irgendwie scheint es alles viel zu.. Unwirklich. Unglaublich. Und viel zu schrecklich, als dass es wahr sein könnte.   Tatsächlich war ich lange am Überlegen, ob ich mich zu dem Thema äußern sollte, aber dieses Thema hat mich diese Woche so sehr zum Nachdenken gebracht, dass ich gar nicht anders kann, als meine Gedanken hier an dieser Stelle mit euch zu teilen. Schließlich ist es Sonntag. Und Sonntag teile ich meine Gedanken mit euch – egal ob positiv oder negativ. Der Grund, warum ich mich eigentlich nicht äußern wollte, war schlichtweg die Tatsache, dass das Thema medial bereits einfach überall ausgeschlachtet wurde, sogar auf Blogs. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl, dass manche mit dem Thema regelrecht werben, neue Leser gewinnen wollen und nichts als ihren eigenen Vorteil sehen. Ich mein: ernsthaft?! Spätestens wenn die Tragödie zu einer Art Imagekampagne ausartet, möchte ich denjenigen einfach nur noch – sorry- ins Gesicht kotzen.   Auf einmal tauchen Menschen auf, die Opfer gekannt haben wollen oder andere, die ihre eigene Angst in den Vordergrund stellen. Das Thema ist einfach omnipräsent und immer wieder frage ich mich, wie es wohl den Angehörigen und (echten) Freunden gehen muss, die mit ansehen müssen, wie solche Tragödien einfach profitgeil ausgeschlachtet werden.   Wo bleibt da das Mitgefühl? Die Empathie? Genauso wenig Verständnis habe ich im Übrigen auch für diejenigen, die mit Sprüchen wie „Menschen sterben jeden Tag auf der Welt und Niemanden interessiert’s“ die Katastrophe klein reden. Als ob die Tragödie dadurch weniger.. tragisch wäre.   Ich muss zugeben, dass es mir schwer fällt die richtigen Worte hier zu finden, denn ich kannte keins der Opfer und kann mich auch nicht in die Situation hineinversetzen, wie es sein muss ein Teil dieser schrecklichen Geschichte zu sein. Nicht mal ansatzweise. Und wenn ich ehrlich bin, will ich das auch nicht, denn allein schon die ersten Gedanken daran tun so sehr weh, dass ich sie nicht weiterspinnen möchte.   Am Ende empfinde ich Mitleid für die Opfer, Familien und Angehörigen – aber auch Dankbarkeit für ein erfülltes Leben und für jeden einzelnen neuen Tag. Grade solche schlimmen Unglücke machen einem schmerzhaft bewusst, wie kurz das Leben ist und plötzlich es zu Ende sein kann. Leider auch, dass der Tod vor Niemandem Halt macht und manche Dinge unvorhersehbar sind. Ich weiss, das klingt nach einer abgedroschenen Weisheit, aber es ändert nichts am Wahrheitsgehalt: Genieße das Leben, denn es ist später, als du denkst (chinesisches Sprichwort)   Carpe Diem, Vanitas und Memento Mori. Es ist traurig, dass ausgerechnet solche tragischen Ereignisse uns das so krass vor Augen führen, aber vermutlich ist es das Einzige, das wir daraus im Nachhinein ziehen können – jeder für sich selbst. Das Leben bietet keinen Platz für negative Gedanken und Gefühle. Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit die Familie mal wieder anzurufen um ihr zu sagen, dass man sie liebt und den Freunden mal wieder seine Wertschätzung zu bekunden. Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit seine Träume in die Realität umzusetzen. Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit Streitigkeiten beizulegen. Vielleicht ist es auch mal wieder Zeit, dass wir unser Lebenskonzept umdenken und ziemlich gewiss ist es an der Zeit im JETZT zu leben, statt immer nur im MORGEN. Denn manchmal gibt es kein Morgen mehr.     Mein Beileid gilt allen Angehörigen und Freunden der Opfer. It’s Sunday and somehow it’s harder to write a regular Sunday post, in light of recent events. All Germany is in deep sorrow, and no one can really understand what actually happened. Neither do I. Somehow it all seems too .. Unreal. Unbelievable. And too horrible to be true.   In fact, I was thinking for a long time whether I should comment on the incident, but it got me thinking so much this week that I just couldn’t help sharing my thoughts with you here. After all, it’s Sunday. And on Sunday I used to share my thoughts with you – whether positive or negative. The reason why I didn’t wanted to express my opinion was the fact that the accident was already discussed virtually everywhere, even on blogs. Sometimes I even had the feeling that some people used the subject to promote themselves and to attract new readers, and the only thing they cared about was their benefit. I mean: seriously?! When the tragedy turns into a kind of image campaign, I feel like – sorry – puking on their face.   All of a sudden there are people who wish they had known the victims, or others who bring their own fear to the forefront. The topic is ubiquitous, and I ask myself again and again, what the victims’ families and (real) friends must feel, who have to see how such tragedies are exploited for getting profit.   Where is compassion? Empathy? However, I also find it hard to understand those, who downplay the disaster by using slogans like “People die every day around the world and no one cares”. As if this fact could make the tragedy less… tragic.   I must admit that it’s not easy for me to find the right words here, because I knew none of the victims and I can’t even imagine how it feels to be a part of this terrible story. I haven’t the slightest idea of how it feels. And to be honest, I don’t want to know that, because even the first thought of it hurts me so much that I don’t want to proceed.   After all, I feel sorry for the victims, their families and beloved ones – but I also feel gratitude for my own fulfilled life and for each new day. Disasters like this make us painfully aware of how short life is, and of the fact that it can suddenly come to an end. They make us realize that death spares no one, and that some things can’t be foreseen. I know it sounds like a platitude, but it is no less true for that: Enjoy life, it’s later than you think. (Chinese proverb)   It’s sad that it’s precisely such tragic events that make us realize it so clearly, but perhaps it’s the only lesson we can draw from them in retrospect – every one of us. There is no place for negative thoughts and feelings in life. Maybe it’s about time to call your family and tell them one more time that you love them, and tell your friends how much you appreciate them. Perhaps it’s about time to turn your dreams into reality. Perhaps it’s about time to settle the disputes. Maybe it’s even about time to rethink our concept of life, and I’m pretty sure it’s time to live NOW, instead of living only in TOMORROW. Because sometimes there is no tomorrow.     My condolences to all the families and friends of the victims.   Sonntagspost-absturz-2

Schreibe einen Kommentar zu Lisa Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

35 Kommentare

  1. Du triffst es auf den Punkt! Und schaffst es, genau die richtigen Worte zu finden, ohne den Eindruck zu bekommen, die Aufmerksamkeit damit auf dich zu lenken.
    Kein Text wie jeder andere zu dem Thema! Hut ab!

  2. Ich finde auch, dass du genau die richtigen Worte gefunden hast.
    Ehrliche Empfindungen, was das Unglück in die ausgelöst hat und kein Wort von Mutmaßungen oder dergleichen.
    Ein schöner Artikel!

    Liebe Grüße
    Lou

  3. Ein sehr schön geschriebener Text!

    Ich schalte selbst kaum noch den Fernseher ein, überall wird alles überflutet, mit verschiedenen Meinungen und Theorien. Selbst auf Instagram sieht man nur noch den Hashtag U49525 – ich hasse es wie Medien mit Katastrophen umgehen, alles wird ausgequetscht und trotzdem werden wir nie wirklich wissen was passiert ist. Und einige Wochen später interessiert sich keiner mehr dafür! Genau wie für jedes andere Unglück das jeden Tag passiert, Hunger, Mord, Attentat und Krieg. Wir sind vor lauter Medienflut trotzdem so blind!

  4. Ein sehr schöner und ehrlicher Post. Ich bin auch sehr schockiert, was passiert ist, finde es aber genauso schlimm dass so viele Medienleute ihre Vorteile aus diesem Unglück ziehen.

    Liebe Grüße Kristina von KDSecret

  5. Schöner Post und wahre Worte. Ich finde es auch krass, wie sehr dieses Thema medial ausgeschlachtet wurde; ich studiere selbst Journalistik & finde es schon bedenklich, wie mit Namen und Bildern in der Öffentlichkeit umgegangen wird.

    Und du hast recht: Man sollte dankbarer sein. Und auch die kleinen Momente schätzen.

    Liebe Grüße!
    Petra

  6. Ich finde vor allem die Menschen furchtbar, die sich à la “Oh Gott, die Strecke bin ich vor fünfhundert Jahren auch mal geflogen” und “Hilfe, ich werde nie wieder fliegen” selbst in den Vordergrund stellen wollen. Das hat man in den letzten Tagen ja leider oft genug gesehen…

  7. Ich verstehe dich so gut. Die richtigen Worte dafür zu finden, überhaupt Worte zu finden, ich weiß nicht, ob das möglich ist. Aber das, was du da geschrieben hast, berührt mich zu tiefst.
    Ich bin selbst so schockiert, gerade, weil ich zwei Tage vorher zurück geflogen bin aus Barcelona. Ich hoffe wirklich, dass die Angehörigen und Freunde Kraft finden irgendwann und irgendwie mit diesem furchtbaren Ereignis umzugehen.

  8. Ich bin Flugbegleiterin bei Lufthansa und möchte Danke sagen für deine ehrlichen und rücksichtsvollen Worte, zwischen all diesen sensations- und profitgeilen Beiträgen.

    Hoffe Dich vielleicht mal an Bord begrüßen zu dürfen.

  9. Hut ab…
    Du bist die Erste Bloggerin die ich mir anschaue und die dieses Thema aufgreift.
    Besser hätte es nicht geschrieben werden können.
    Danke, daß der Block hiernicht nur aus Make Up, Rezepten und Tralala besteht.

  10. Genau wegen solchen Beiträgen lese ich deinen Blog so unheimlich gerne. Alles was du schreibst kauft man dir auch ab – ehrlich und authentisch!

    Außerdem hast du mir mit vielem direkt aus der Seele gesprochen. Ich habe leider erst vor 2 Jahren selbst in meiner engsten Familie mitbekommen müssen, wie schnell ein geliebter Mensch viel zu früh und völlig unerwartet aus dem Leben gerissen wird. Solche Ereignisse machen einem erst immer wieder aufs Neue bewusst, wie schnell es doch vorbei sein kann.

    Auch meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer <3

    Liebe Grüße
    Ina

    http://www.ina-nuvo.com

  11. Brrr, jetzt habe ich wieder Gänsehaut. Ich musste selber auch die ganze Woche darüber nachdenken. Als ich das am Dienstag Morgen im Radio hörte, dachte ich erst ich hätte mich verhört. Die ganze Zeit kamen diese schrecklichen Meldungen und ich stellte mir immer nur zwei Fragen: Wie und Warum?
    Finde es gut das du deine Gedanken mit uns teilst, da merkt man das man nicht die einzige Person ist die bei solchen Situationen ins Grübeln verfällt.

    Mein Beileid gehört allen Hinterbliebenen und allen jenen die durch diesen Absturz tiefes Leid erfahren haben.

  12. Sehr, sehr schön geschrieben, auch wenn es wirklich schwer ist, dass alles in Worte zu fassen, die auch nur ansatzweise ausdrücken können, was da passiert ist. Ich will auch nicht näher drauf eingehen, finde aber, dass du absolut Recht hast. Das einzige, was man sich aus dieser Tragödie mitnehmen sollte ist die Tatsache, dass man im HIER und JETZT leben soll. Nicht auf Morgen schauen, denn wer weiß, ob es noch ein morgen geben wird…

  13. “Menschen sterben jeden Tag in ner Katastrophe und niemanden interessierts”.

    Ehrlich gesagt, kann ich diese Aussage auch vertreten. Zumindest so, wie ich sie erklären will: Es ist schrecklich, was passiert ist und ich wünsche keinem das, was gerade die Familien durchmachen müssen. Ich will das Unglück gar nicht runterspielen. Traurig finde ich nur, dass dieses Thema jetzt ungelogen mindestens 10 Mal am Tag in den Medien augenommen werden, aber andere große Dramen nur beiläufig erwähnt werden. Wenn ein Terrorist sich in die Luft sprengt und 200 Menschen mit in den Tod reißt oder die IS einfach tausende Menschen auslöscht. Teilweise wird noch nicht mal mehr darüber berichtet. Das finde ich wirklich traurig.

    Ganz schlimm ist diesmal die Hetze der Medien. Auch sonst so seriöse Zeitungen/Zeitschriften/… geben sich auf das unterste Niveau, nur um Aufmerksamkeit zu ergattern. Da könnte ich wirklich kotzen.

    Sehr schön fand ich in deinem Artikel die letzten Zeilen. Auch wenn es traurig klingt, aber gerade solche heftigen Sachen zeigen einem, wie wertvoll das Leben ist und man mehr tun sollte, als nur ständig im gleichen Trott zu verfallen.

    Ich wünsche den Familien, Freunden und Angehörigen der verungklückten Menschen ganz viel Kraft. Dass sie schaffen, mit dem Ereignis zurecht zu finden und selbst wieder zurück ins Leben finden (weil gerade durch sowas schlimmes, sterben nicht wenige emotional und seelisch).

    Lg

    1. Ich nenne das Kind beim Namen: Heuchlerei. Selbstverständlich ist das, was sich ereignete furchtbar und mein Mitgefühl und Beileid gilt allen Angehörige! Nur gibt es da Bsp die Kriegsgebiete, Kinder und Menschen die tagtäglich mit Gewalt und Krieg konfrontiert werden, aus dem eigenen Land vertrieben werden und und und. Und dann fragt man sich warum die Medien sich ad nauseam auf ein Ereignis stürzen… Vertrete deshalb auch diese Ansicht und es kotzt einen nur noch an, wenn man kein Respekt vor den verstorbenen hat, gar vor den Angehörigen. Fragt man sich wie lange dieses widerliche ausschlachten des Co Piloten noch gehen soll. Ja, in der tat, die Bild weiß mal wieder alles. Schönen Sonntag euch allen…

  14. Als ich den Titel deines Posts las, dachte ich: “Ach, nein – nicht im Ernst jetzt.” Kurz habe ich sogar überlegt, nicht mal zu schauen, was du schreibst, weil mich vom ersten Moment an die Berichterstattung über das Unglück nervte. & ich mit diesen vielen, von mir oft als heuchlerisch empfundenen, Solidaritätsbekundungen einfach nichts anfangen kann.

    Glücklicherweise habe ich deinen Sonntagspost dann doch gelesen. Und siehe da – genau das was mich so nervt, kritisierst du. Formulierst stattdessen Gedanken, die ich dir glaube und mit denen du so wahnsinnig richtig liegst.

    Danke dafür, dass ich endlich in Bezug auf dieses Thema ein Text lesen durfte, der bei mir nicht für Unbehagen sorgt.

  15. Danke Maria für wohl die besten Worte zu diesem Thema. Sie sind ehrlich, so gar nicht mediengeil und aufweckend. Endlich hat mal jemand erkannt auf was man den Fokus legen muss. Nämlich nicht irgendwelche waghalsigen Theorien und Beschwörungen zu kommentieren, sondern all seine Gedanken an die Hinterbliebenen und die Kostbarkeit des Lebens zu richten. Zu diesem Thema etwas Menschliches zu schreiben ist unglaublich schwer. Aber du hast es geschafft. Ganz viel Liebe an dieser Stelle für dich.

  16. sehr schön geschrieben und ich kann deine Worte nur unterschreiben. Mit geht es genau so, wenn ich daran denke und an die Familie und Freunde der Opfer.

  17. Danke Masha. So eine rücksichtsvolle und sensible Auseinandersetzung mit diesem grauenvollen Ereignis würde ich mir nicht nur grundsätzlich wünschen, sondern sehr ich als angemessen, human und mitfühlend an. Sehr positiv finde ich auch, dass Du hier niemanden verurteilst.
    Liebe Grüße von Rena
    http://www.dressedwithsoul.com