Sonntagspost: über Abenteuerlust, Freundschaft und trampensunday’s thoughts: about about adventure, friendship and hitchhiking

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Paris. Es ist 21 Uhr und ich habe das Gefühl, es wäre mitten in der Nacht. Vielleicht liegt das an den 3 Stunden Schlaf, die ich in der Nacht davor grade mal genossen habe, bevor ich um halb 5 unsanft aus meinen Träumen geweckt wurde. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir schon um 18:30 auf der Party waren und irgendwie ziemlich schnell zu den Freigetränken gestürmt sind. Es gab 4 Cocktails zur Auswahl: Himbeere, Kirsche, Gurke und Minze. Wir haben alle probiert. Es war jedes mal der gleiche Gin Tonic.   Nach ein paar Stunden und einigen Cocktails intus später beschließen wir zu gehen. Hungrig und in Plauderlaune. Man empfiehlt uns ein Burger Restaurant. Burger, das klingt genau richtig denken wir und stampfen unsicheren Schrittes in die richtige Richtung. 10 EUR hat das Scheissteil gekostet und war nicht mal gut. Außerdem gab es nicht mal mehr Sitzplätze, deswegen beschließen wir draussen zu essen. „Wie die Penner!“ beschließt Jana und will sich in einen vollgepissten Eingang setzen, ich dagegen habe ein Kleid an, das meinen Po beim Sitzen nicht ganz bedeckt und mir ist das eindeutig zu intim an gewissen Stellen, um mich da auch nur in der Nähe zu setzen. Sie motzt „Ich dachte wie die Penner….“ „Ja, aber wie stilvolle Penner! Schau, dahinten ist eine Bank an einem Denkmal, lass dahin, da ist schöner!“ Murren. Nach den überteuerten und nicht mal leckeren Burgern (was ist so schwer an einem Burger??) widmen wir uns anderen Themen. „Weisst du, wir sind manchmal krass verschieden! Ich liebe runtergerockte Bars, ich habe kein Problem mit Hostels und ich freu mich schon nach Amsterdam zu trampen – dich würde ich niemals auf einer Rucksacktour sehen, oder würdest du mitkommen zum Trampen?“ Trampen… schon allein das Wort löst bei mir Gänsehaut und Gefahralarm aus. Ich muss an eklige LKW-Fahrer denken, die junge Mädels vergewaltigen und schüttle langsam den Kopf. „Du willst trampen?? Ehrlich????“ Eine Art Mutti-Instinkt kommt in mir hoch „JA! Das wird bestimmt voll lustig, ein richtiges Abenteuer – der Weg ist das Ziel!“ Ich schüttel den Kopf. Sie hat Recht: ich würde niemals freiwillig trampen. Bin ich deswegen ein Spießer? Ich mein, wenn ich an mir so runterschaue, denke ich mir so: Nö. Wenn ich dagegen in mein Innerstes schaue, kommen Zweifel auf: Ich schlafe eindeutig lieber in schönen Hotels als mir mit 5 anderen ein Hostel-Zimmer ohne Fenster zu teilen (und ja, ich weiss aus Erfahrung, dass es nichts für mich ist!!) und ich gehe lieber schön essen, als auf dem Weg einen Döner in mich reinzuwürgen. Gegen abgeranzte Bars habe ich übrigens nicht, aber auch nichts gegen saubere Cocktails. Außerdem mag ich schöne Kleidung von guter Qualität und hochwertigen Stoffen, an denen ich lange Freude habe und bin auch bereit entsprechend Geld dafür zu zahlen. Bin ich jetzt eine Markentussi? Oh Gott, auf einmal komme ich mir schrecklich unabenteuerlich vor und gerate ins Grübeln.   Irgendwann sind wir im Zimmer (4 Sterne) angekommen und der Gedanke an meine fehlende Abenteuerlust lässt mich nicht los. „Jana, du hast Recht, es gibt auf jeden Fall Dinge, die man mit mir nicht machen kann. Aber man kann durchaus Abenteuer mit mir erleben!“ „Und was so?“ Pause. Sie lacht. „Warte!“ Ich denke.. Ich würde nicht: im Wald zelten trampen eine Rucksack-Tour wandern Bungee jumpen in besonders schlechten Absteigen ohne Fester schlafen (nach Stockholm habe ich da so einen Komplex..)   ABER ich würde: gruselige und verlassene Orte erkunden verbotene Substanzen ausprobieren (gut, jetzt nicht chrystal meth oder sowas :D ) An meine körperlichen Grenzen gehen stundenlange philosophische Gespräche vor Club Bordsteinkanten führen alleine verreisen eklige und exotische Sachen essen (solange es nicht lebendig ist und sich bewegt) durchaus in runtergekommenen Bars feiern (!) Fallschirm springen nachts in Schwimmbäder einbrechen und ins kalte Wasser springen spontan umziehen eine Weltreise machen (nur eben ohne Rucksack)   Ich stelle fest, abgesehen davon, dass ich scheinbar dem Reiz des Verbotenen unterliege, dass es durchaus Dinge gibt, die ich machen würde. Sie haben nur wenig mit Natur zu tun. Vielleicht weil ich das Gefühl kenne mitten im Nirgendwo zu sein und nicht zu wissen, wie man von da wegkommen soll. Vielleicht weil ich zu oft in runtergekommenen Absteigen geschlafen habe. Vielleicht weil mein erster Zelturlaub mit Läusen, einer Grippe und endlosen Tränen endete. Vielleicht, weil mir all diese Dinge einfach keinen Spass machen. Vielleicht, weil ich einfach durch und durch Großstadt-Kind bin und eine Metrokarte besser lesen kann als Spuren. Vielleicht bin ich wirklich spießig aber vielleicht ist das einfach wirkliche eine Sache der Lebenseinstellung. So wie Geschmäcker eben unterschiedlich sind. So wie wir Menschen einfach unterschiedlich sind.   Übrigens: wir haben an diesem Abend noch beschlossen beim nächsten Mal eine Kneipentour durch runtergerockte Bars zu machen. Davon gibt es ja in Berlin genug….  

Jedes Abenteuer ist nur eine Entscheidung von dir entfernt. Lisz Hirn

Paris. It’s 9 pm and it feels like in the middle of the night. Perhaps that’s because of the three hours of sleep, I had last night, maybe it’s the fact that we were already at 18:30 at the party and there were free drinks. There were four cocktails to choose from: Raspberry, cherry, cucumber and mint. We tried them all and they were all gin tonics.   After a few hours and a few cocktails later we decided to go as we were really hungry. Someone suggested a burger restaurant. Burger, that sounds exactly what we were think of and bought them. 10 EUR costed the shit and it wasn’t even good! In addition, they had no free seats, so we decided to eat outside. After we finished the over-priced and not even delicious burgers (what’s so hard about making a Burger??) we dedicated to talk about other topics than food. “You know, we’re somehow very different! I love wasted bars, I like sleeping at hostels and I’m looking forward to hitchhike to Amsterdam – you would never go on a backpacking trip, or would you come with me to Hitchhiking?” Hitchhiking … only because of the word I get goosebumps. No, that’s way tooooooo dangerous!! I think of disgusting truck driver who rape young girls and slowly shake my head. “You want to hitchhike?? Seriously???? “A kind of mom-instinct comes up in me “YES! A real adventure!” I shake my head. She’s right: I would never ever hitchhike. Well, at least not voluntarily. Am I boring? I mean, when I look down at me, I think: Nope. But when I look in my insides: maybe. I prefer nice hotels and I love good food. Also, I like beautiful clothes of good quality for that I’m willing to pay much money. Am I a brand chick now? Oh god, suddenly I feel terribly boring.   When we arrived in our room (4 stars) the thought of my lack of adventure didn’t let me go. “Jana, you’re right, there are definitely things you can’t do with me. But you can certainly go on adventures with me! It’s just different ones” “Like…?” Pause. She laughs. “Wait!” I think .. I wouldn’t: camping in the forest hitchkiking a backpacking trip bungee jump sleep in bad hostels (after Stockholm I have a complex ..)   BUT I would: explore creepy abandoned places go to my physical limits traveling alone eating exotic food (as long as it’s not alive and moving) skydiving move spontaneously a world travel trip (just without a backpack)   I noticed that there are things that I would do. They just don’t have anything to do with nature. Maybe because I know the feeling to be the middle of nowhere and not knowing how to get away from there. Maybe because I have often slept in shitty hostels. Maybe because me all these things simply don’t make me fun. Maybe because I’m just through and through a big-city girl and I can read a Metro card better than tracks. Maybe I’m really stuffy but maybe that’s just my attitude to life. Just as tastes are different. Just as we humans are different.  

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29 Kommentare

  1. Trampen muss ich sagen, finde ich schlichtweg dumm und unfassbar naiv – ohne da jetzt jemanden werten zu wollen. Wandern, zelten, Bierchen in ranzigen Bars trinken – alles kein Problem – aber trampen? Never ever. Schon gleich gar nicht als Frau und selbst mit Nahkampfausbildung und K.O. Spray einfach ein nicht kalkulierbares Risiko. Das hat mit spießig sein tatsächlich für mich nichts zu tun, sondern einfach, dass man sich um sich selbst sorgt. (Verbotene Substanzen was “stärker” wirkt als das, was man so in Amsterdam kriegt gehört da für mich übrigens auch dazu :D )

    Nichtsdestortrotz, toller Post (und deiner Mam schließ ich mich da echt mal an, haha).

    Pass auf dich auf ;-)

    Liebe Grüße

    Judith

  2. Ich persönlich weiß auch nicht, ob ich für solche Rucksacktouren geeignet wäre.. einerseits liebe ich wirklich die Natur.. ihre Besonderheit zu erleben.. war diesen Sommer noch mit Familie in Australien und u.a. im totalen Outback da unten, was verdammt cool war. Andererseits mag ich überhaupt nicht gerne wandern.. liebe das Stadtleben und die Menschenmassen in Großstädten.. ich glaub, ich könnte nur zusammen mit mehreren Leuten trampen… ich könnte nicht gut alleine reisen.. ich brauche menschen um mich herum, will nicht einsam sein.

    Aber wie so schön auch in den anderen Kommentaren beschrieben.. Jeder stellt sich seine eigenen Abenteuer.. jeder definiert sie anders. Muss es denn immer das pure Naturerlebnis durchs trampen sein? Oder kann man nicht auch mit nem Pickup in Gesellschaft im totalen Nichts entlang fahren – auf einsamen Straßen, die bis zum Horizont gehen. Safaris im tiefsten Afrika in National Parks machen.. und das auch trotz toller hochwertiger Lodge? Das ist doch auch Abenteuer, auch wenn es vielleicht nicht direkt ein dreckiges Zelt ist. Ich würde sofort mitkommen, wenn es hieße, lass mit nem Fallschirm springen. Aber für mich sind Drogen, ja selbst Zigaretten überhaupt kein Abenteuer. Habe es nie ausprobiert und für mich persönlich entschieden, dass es mich echt nicht reizt. Deshalb bin ich doch auch nicht direkt ein Spießer, oder?

    Sehr schöner Post – wie so oft!
    Liebe Grüße,

    Lea

    http://www.zucker-schlecken.blogspot.de

  3. Ich bin da voll auf Janas Seite!
    Ich wäre für wirklich jedes Abenteuer bereit!!! Die besten Orte kann man eben nicht mit einem Trolli erreichen!
    Jetzt mal abgesehen von wirklich gefährlichen Sachen, wie in Kriegsregionen reisen oder sowas.

  4. Na dann biste ja doch abenteuerlicher als du auf den ersten Moment gedacht hast und nur weil ein Hostel mit vielen Menschen in einem Schalfsaal nichts für einen ist oder man ein bisschen Bammel vorm trampen hat ist man noch lange kein Spießer ;)

    Viele Grüße,
    Fiona

  5. Ja wir wollen doch alle Abenteuer erleben! Da kommt wieder FOMO (?? oder wie nanntest du es??! :D) durch!
    Teure Stoffe mit guter Qualität die kosten, lassen sich meist nicht gut vereinbaren mit Abenteuer (je nachdem wie man Abenteuer definiert). Aber ich denke, dass Berlin in Sachen Abenteuer genug bietet. Ich hoffe doch, dass von eurer geplanten Kneipentour dann ein Bericht folgt! Ich warte gespannt :-)

    Im übrigen: ich finde das Wort “runtergerockt” klingt immer ziemlich nach Möchtegern-Rocker.
    Mein Herz schlägt selber Punkrock und ich lebe Rock’n’Roll, Punkrock und Oi! mit jeder Faser meines Körpers. Bootz (die glänzen!) allein machen kein “runtergerockten” Look ;)

    1. Hi Svanne,

      stimmt :D Ich möchte auch nicht in Möchte-gern Rocker Bars, mit runtergerockt meine ich eher diese Bars, die halt einfach ein bisschen schäbig sind und etwas ranzig sind, nicht die, die tatsächlich was mit Rock zu tun haben, sondern eher die ohne Tapeten und Mangel an Hygiene :D

      1. Moin,

        ah okay. Ich weiß was du meinst! ;) In denen fühlt man sich immer gut wohl.
        Dann komm doch mal nach Hamburch rum, dann zeige ich dir ein paar sehr doll “runtergerockte” Bars! ;)
        Ohne Tapeten, dafür vollgekleistert mit alten Bandplakaten und Aufklebern! :D
        Das St. Pauli Eck, Kraken und auch von mir aus das Headcrash sind ein Besuch wert. Wer ganz auf Hygiene verzichten möchte, ist im Clochard gut aufgehoben :D:D:D
        Liebe Grüße!

  6. Hallo liebe Masha,

    als ich Deinen Blog-Post gelesen habe, musste ich schmunzeln, da ich viele Sachen in mir wiedererkenne. Ich hätte vor ein paar Jahren auch nie gedacht, dass ich einmal alleine verreisen würde. Für mich war das damals, das grösste Abenteuer, dass ich je erlebt hatte. Dieses Gefühl, so komplett auf sich allein gestellt zu sein und viele Sachen zu erleben, die einem in den besten Träumen nicht eingefallen wären, war definitiv das Beste das mir passieren konnte.

    Interessant finde ich auch, dass wenn man sich einmal getraut hat Dinge zu tun, für die man sonst nicht bereit gewesen wäre (z.B. Trampen), hat man sehr schnell Blut geleckt, und würde es immer wieder tun.

    Toller Post!

    Liebe Grüsse,
    MrsGlobalicious

  7. Ich glaub in diesem Post erkennen sich so viele wieder! Irgendwie überraschst du mich auch wieder positiv mit diesem Post und es zeigt deine verschiedenen Facetten!

    Reisen ist eben individuell und es gibt kein Richtig oder Falsch, man sollte es so machen, dass man selber glücklich mit der Art und Weise ist… !

  8. Deine Liste “ABER ich würde” brachte mich in Panikzustand. Mit 3/4 Tätigkeiten aus der Liste bin ich grundsätzlich nicht einverstanden.

    Wenn du alleine verreisen möchtest um gruselige Orte zu erkunden, kannst du bitte mich mitnehmen?

    Die eklige und exotische Sachen kann ich dir zuhause servieren: konnte nie wirklich gut kochen.

    Neben uns gibt es Schwimmbad, aber ab Oktober hat kein Wasser mehr, daher bitte beim springen aufpassen.

    Falls du eine Kneipentour planst, installiere bitte das Ortungsprogramm auf deinem Handy und sende mir Passwort. Du kannst es sogar als Weihnachtsgeschenk betrachten.
    Liebe Grüße, Mom

  9. Ich finde mich in diesem Text so so gut wieder. Auf der einen Seite Abenteurerin, auf der anderen könnte ich leider nicht mit sieben Sachen eben mal spontan wegfahren. Ich wünschte aber ich könnte, ich denke nur nicht jeder Mensch kann das eben.

  10. Ich sehe so vieles von mir in deinem Post! Ich mag es halt auch nicht zu zelten oder Bagpacking , da ich tierische Angst vor dem ganzen Ungeziefer habe und es mir einfach keinen Spaß machst und ich gerne ein sauberes Bad habe. Da bevorzuge ich doch lieber neue Ecken in einer Stadt zu finden, als nur in der Natur ziellos herumzudüppeln. :P Alternative Clubs sind mir bei weitem lieber, als die 0815 clubs, in denen die charts hoch und runter laufen.
    Ehrlich gesagt, hätte ich es nicht gedacht, dass du jene Tätigkeiten wie trampen verabscheust wegen deinem rockigen Erscheinungsbild, aber echt: lass dich nicht runterkriegen ;) So bist du mir noch sympathischer geworden!

    Liebe Grüße!
    http://redchillilounge-spiceupyourlife.blogspot.com/

    1. ich bin zwar rockig, lege aber ziemlich viel wert auf hygiene. Ich finds schlichtweg eklig und trampen eh gefährlich und zeitverschwenderisch. da erkunde ich lieber neue städte, gehe in museen oder sowas – sonderlich naturverbunden bin ich echt nicht :D

  11. Ich bin vollkommen mit dir d’accord!
    Ich mache auch verrückte Dinge (z.B. leerstehende Häuser die abgerissen werden sollen zu erkunden und dabei das Leben der Vorbesitzer zu rekonstruieren, habe darüber auch mal einen Post geschrieben. Das war ein wirklich schönes Erlebnis!) aber im Wald zelten, Zeltlager im Allgemeinen, Hostels usw. sind einfach nicht meine Welt. Da spar ich lieber noch am Essen als an einer tollen Unterkunft!!
    Viele Grüße
    Jenny

  12. Toll! Ich liebe diesen nachdenklichen Beitrag zum Sonntag. Und ich finde es super, dass du zu dem “kleinen Spießer” in dir stehst. Da ist ja auch wirklich nichts schlimmes dran. Jeder hat eben seine eigenen Grenzen und wenn man diese für sich ausgelotet hat, ist das was tolles. Ich denke aber auch, dass mit den Lebenserfahrungen, die man gesammelt hat, der innere Spießer ein bisschen mehr rauskommt. Mit 19 fand ich Jugendherbergen mit gemischten Zimmern und durch ein Land reisen ohne zu wissen, wo es mich morgen hintreibt total spannend und abenteuerlich. Heute lächel ich darüber und freue mich über die gesammelten Erfahrungen, würde aber viel lieber ein anständiges Hotelzimmer und einen Flug buchen und alles etwas mehr durchplanen. Ich weiß nämlich, dass man Abenteuer und tolle Erinnerungen auch machen kann, wenn man nachts in einem gemütlichen Doppelbettzimmer mit Panoramablick schläft.

  13. Mir geht es genauso. Die Vorstellung zu trampen macht mir Angst, vielleicht auch, weil ich immer alles unter Kontrolle haben muss. Spazieren ja, wandern NEIN! Ich hasse wandern. :-P Meine Abenteuerurlaube plane ich schon lieber vorher um keine bösen Überraschungen zu erleben. Es gibt doch nichts schlimmeres, als mit nichts als einem Rucksack irgendwo festzusitzen :O

    Lg
    Diana von Modepuppen
    http://www.modepuppen.net

  14. ein Nachtrag noch:
    getrampt wurde frueher aus Geldmangel, Dorms sind entstanden, damit Leute mit geringen finanziellen Moeglichkeiten eine Unterkunft bezahlen koennen, Rucksaecke wurden fuer die Reisenden beliebt, die weite Strecken mit viel Gepaeck zu Fuß zurueck legen mussten. Heute reisen die meisten Leute so weil sie diesen Lifestyle spueren wollen, aber ich sage dir, die meisten steigen direkt vorm Hostel in einen Bus und lassen sich direkt bis vors naechste Hostel fahren. Mit Abenteuer hat das auch wenig zu tun. Naturverbundenheit empfinde ich aehnlich. Ich habe dies Jahr meine ersten wirklichen Naturerlebnisse gesammelt, bin mit einem nur 5 Kilo Rucksack 5 Tage gewandert, hab mich in Fluessen gewaschen und in Haengematten geschlafen, Fisch geangelt und den gleich zubereitet. Ich hab mich der Erde so nahe gefuehlt. Wenn ich aber meinen Alltag in der Großstadt lebe, lege ich ich mich mit Picknickdecke in den Volkspark, atme tief ein, schreie kurz auf, wenn ich eine Ameisenstraße in der Nähe entdecke und fuehle mich auch ungemein naturverbunden. :D

  15. Guten Morgen Masha,
    als Abenteuer bezeichnet man eine Aktivitaet mit Risiko oder eine Unternehmung, die sich stark vom Alltagsleben unterscheidet. Abenteuer koennen also fuer jeden etwas anderes sein.
    Ich bin die erste Jahreshaelfte mit meinem Freund durch Zentral und Suedamerika gereist. Gemeinsam haben wir Abenteuer eelebt, aber auch Unternehmungen gemacht, die nur fuer einen von uns Abenteuer waren und der andere hat die Sache gar nicht als so aufregend empfunden. Abenteuer sollen das Herz zum hüpfen bringen.
    Ich hab auf unserer Reise festgestellt, dass es Rucksacktouristen gibt, die in Dorms in Hostels schlafen, aber sich in kein weiteres Abenteuer stuerzen, obwohl das Land viele zu bieten hat. Genauso haben wir Leute getroffen, die mit Koffer reisen und ihre Unterkuenfte und Transportmittel waren weit komfortabler und mit gerade diesen saß ich dann im Rafting Schlauchboot. Die Leute, die komplett tätowiert waren und ihre Iptik schrie regelrecht nach “Extrovertiert”, wagten sich am wenigsten. Jeder lebt sich anders aus. Abenteuer heißt fuer mich, mal meine Komfortzone zu verlassen, ins kalte Wasser zu springen oder mich ins Unbekannte zu stuerzen. Was auch immer das fuer mich oder andere heißen mag. Meine beste Freundin hat sich letzte Woche getraut aufs Fahrrad zu steigen und auf Berliner Straßen zu mir zu fahren. Fuer mich waere das normal, fuer sie war es Abenteuer und ich habe ihr Abenteuer genauso ernst genommen wie meine und ich habe ihre Ankunft genauso gehypt und mit einem “Woah! Krass! wie gut bist du denn?! Highfive!” gewertschaetzt, wie sie letztes Jahr meinen Fallschirmsprung.
    Im Endeffekt ist es auch egal, ob man fuer einen Spießer gehalten wird oder denkt, selbst einer zu sein, fuer manche Menschen ist ein abenteuerreiches Leben eben nicht die Erfüllung. Jedoch kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Ich hab mich am lebendigsten und großartigsten gefuehlt, wenn ich was gewagt habe. Selbst wenn ich danach dachte, das mach ich nie wieder, war es eine positive Negativerfahrung und ich hab ein Stueck weiter zu mir selbst gefunden. Das Leben bietet so viele Moeglichkeiten und ich fuer meinen Teil, will versuchen meine Ängste oder meinen Schweinehund immer wieder zu ueberwinden. Das Gefuehl nach dem Kick kann suechtig machen solange ich danach wieder in vertraute Arme und auf meine Couch in meine spießige Wohlfuehlecke kriechen kann.

  16. Verbotene Substanzen ausprobieren?! Was hast du denn damit gemeint und falls es das ist, was viele evtl denken (auch ich) dann ist mir trampen definitiv lieber. Was soll das dann auch für ein Abenteurer sein?! Zelten….hm, was machst du denn auf Festivals? Richtig, jeder ist wsl irgendwo Spießer und denkt in Schubladen und oberflächlich… und man entwickelt sich ja auch im Leben,… Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen dass Rucksacktouren das größte Abenteuer der Welt sind. Wenn du am Morgen noch nicht weißt wo du abends schläfst, wenn du nicht weißt wie du am nächsten Tag an dein dir gesetztes Ziel kommst…da fühlt man sich dann wie Huckleberry Finn und Tom Sawyer..auch wenn man sich abends im Hostel die Haare glättet. Und da gibt’s übrigens auch die Möglichkeit, dass man nur mit weiblichen Touris in Zimmer kommt. Also auch gar nicht so schlimm. Und wieso eigentlich nicht wandern? Deine Helsinki Posts ließen da irgendwie was anderes erahnen… Vermutlich denkt jetzt jeder ich will dich in allem kritisieren, aber das ist falsch,…Ich lese hier vieles gern und auch schon sehr lange… Aber man muss ja nicht immer alles verstehen und gut finden… Außerdem gibt’s glaub ich schon genug Kommentare die dir bestätigen was du sagst

    1. Ich glaube, dass der Fokus wirklich auf das Wort “ausprobieren” gelegt werden sollte. Während das verbotene Substanzen ausprobieren höchstwahrscheinlich (außer natürlich man übertreibt es schlichtweg maßlos und haut sich alles auf einmal rein) weder gefährlich und schon gar nicht tödlich enden kann, ist das beim trampen wohl anders. Man kann ohne (oder auch mit) es zu ahnnen, in den falschen Wagen steigen. Und was machst du dann? Dann sitzt du da, und kannst nicht mehr weg. Es gibt so viele Psychos da draußen und auf die sollte man sich gar nicht erst einlassen. Da kann selbst das ausprobieren tödlich enden…
      Ich glaube es ist noch kaum jemand vom ausprobieren von diesen Substanzen gestorben. Und süchtig geworden sicher auch nicht. Vielleicht lassen wir Heroin, Meth oder solche Sachen wie Krokodile mal außen vor. Da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass DAS jemand einfach ausprobiert :D

      1. Ich kanns mir grad nicht verkneifen, aber das ist das dümmste Kommentar das ich seit langer Zeit lesen durfte. Herzlichen Glückwunsch, ich habe mein Glauben an die Menschheit gänzlich verloren. Ich arbeite mit Junkies und Alkoholikern zusammen und glaub mir,…1/3 der Leute wollten mit ihren Freunden einfach mal was ausprobieren (unteranderem “nur” Gras). Ich kann echt nicht glauben, dass du diese 2 Dinge vergleichst und dann auch noch das trampen (das bis vor 15 Jahren ca. noch normal unter Jugendlichen war) als schlimmer hinstellst wie Drogen auszuprobieren schießt echt den Vogel ab.

  17. Ich weiß komplett was du meinst, aber dann ist man ja immer noch nicht spießig, nicht abenteuerlustig man hat einfach andere Ansprüche an seine Reisen oder Ausflüge etc.
    Ich finde es übrigens unglaublich anstrengend dass unsere Generation diesen Abenteuer-Drang hat. Du musst Work & Travel machen, mach ein Auslandssemester, geh trampen, schlaf in einem hostel, in einem Zelt und nimm am Ende Bettwanzen mit oder sonst irgendwas. Das ist voll cool und wenn du das noch nicht gemacht hast bist du voll langweilig. Pah…Mein Abenteuer muss ja auch nicht gleich dein Abenteuer sein und heißt auch nicht dass ich irgendwie langweilig bin deswegen.

  18. Witzig, rein optisch hätte ich dich eher dem trampen, Rucksack reisen, feiern in runtergerockten Bars und Hostels zugeordnet.
    Und Jana eher dem “feineren“ Lifestyle.
    Schon überraschend…

  19. Ich kann dich da gut verstehen, Masha. Ich bin auch nicht so das Naturkind und in einem Zelt zu übernachten ist meine Horrorvorstellung von einem Abenteuerurlaub. Aber ich finde, es gibt noch genug andere Arten, Abenteuer zu erleben und die Welt zu erkunden – deswegen ist man noch lange kein Spießer (sag ich mir zumindest, denn sonst wäre ich auch einer :D)
    Du bist also nicht alleine :)
    Liebe Grüße,
    Kathi