Sonntagspost: übers arbeiten und umsonst bekommen

Anzeige
Es gibt eine eine Handvoll Sätze, die bringen mich dazu aufzuhorchen, meine Augen zu engen Schlitzen zu verengen und lautstark ein- und wieder auszuatmen. Ein Beispielsatz, der mein Blut zum Kochen bringt wäre: „Du bekommst das doch eh alles umsonst!“ am liebsten im Zusammenhang mit „Du arbeitest doch nicht!“. Würg.   Dieser Satz, so wie alle seine Variationen bringen mich nicht selten dazu mich mal eben kurz zu vergessen, aber fangen wir vorne an, bei den Fakten: 1. Wer nach Definitionen des Wortes Arbeit sucht liest u.a. “eine selbstgewählte(!), zweckgerichtete Tätigkeit, die erledigt wird um Geld zu verdienen.” Da steht nichts davon, dass nur bestimmte Berufe (Lehrer, Bauarbeiter) Arbeit sind und andere wieder keine (Künstler). Oder dass sich Arbeit nur Arbeit schimpfen darf, wenn man eine gewisse Stundenzahl einhält oder sie auf keinen Fall Freude bereitet. 2. umsonst bzw. geschenkt oder kostenlos bedeutet so viel wie „ohne Gegenleistung“. Diesen Menschen möchte ich gerne etwas vorschlagen: Geht doch einfach in einen Laden und fragt ob ihr Kleidungsstück xy mitnehmen könnt – kostenlos. Oder schreibt eine Firma an und fragt ob sie an euch Beautyprodukt xy umsonst rausschicken. Fragen kostet schließlich auch nichts.   Als ich jünger war habe ich irgendwann lernen müssen, dass nichts im Leben umsonst ist, weder Kleidung, noch Essen, noch Bildung und selbst das Erhalten von Freundschaften hat ihren Preis. Eine Gegenleistung muss nicht unbedingt immer in Form von Geld passieren, es kann auch ein Gefallen sein, ein freundliches Lächeln – oder eben ein Blogpost. Dass ich aber mit Blogposts „bezahlen“ kann kommt auch nicht von ungefähr und basiert auf jahrelanger Vorarbeit und schließlich ist so ein Blogpost auch nicht mal eben nichts. Ich wage zu behaupten, dass jeder Blogger weiss, was ich damit meine und auch wie viel Zeit manchmal auf einen einzigen „kleinen“ Beitrag draufgeht – und auch wie wenig Zeit einem am Ende bleibt, wenn das „Blogbaby“ größer werden soll…   Dann gibt es noch diejenigen, die behaupten „ich wüsste nicht, was ‘richtige Arbeit’ ist“ – schließlich ist so ein Blog ja keine ‘richtige Arbeit’. Ich kenne nur wenig Blogger, deren Blog ihr erster Job ist und das ist bei mir auch nicht anders. Ich habe schon früh angefangen zu arbeiten, ob in den Ferien in einer Eisdiele, neben dem Studium bei H&M oder auch sonst die vielen Jobs, die ich nebenher gemacht habe für die ich mir nicht zu schade war. Ich kenn aber auch genauso gut Bloggerinnen, die nebenher als Babysitter oder Pizzaauslieferer gearbeitet haben. Sind das richtige Jobs? Ist das richtige Arbeit? Ich kann euch mit Gewissheit sagen, dass ein Samstag in einem unterbesetzten H&M oftmals nicht weniger anstrengend ist als ein Fashion Week Tag, aber es ist eine andere Form der Anstrengung und auch das Gefühl am Ende des Tages ist ein anderes und vielleicht ist es das was der ein oder andere als ‘richtigen’ vom ‘falschen’ Job unterscheidet: Während ich nämlich nach einem der früheren Jobs todmüde und extrem angespannt nach Hause kroch, freue ich mich am Ende des Tages, wenn ich wieder besonders viel geschafft habe und schlafe abends müde, aber glücklich ein. Wenn das der Unterschied sein soll gehe ich gerne keiner ‘richtigen’ Arbeit nach.   Versteht mich nicht falsch, ich rufe nicht dazu auf, dass jeder einen kreativen Job machen soll, denn wir brauchen auch Lehrer, Polizisten und Büroangestellte, aber auch nicht jeder ist für einen kreativen, selbstständigen Beruf geeignet und nicht jeden macht dieselbe Tätigkeit glücklich. Wenn ich Sicherheiten will und großen Wert auf Freizeit lege, bin ich in einem Amt deutlich besser aufgehoben als in einer PR-Agentur. Man muss halt Prioritäten setzen und seinen Beruf entsprechend seiner Fähigkeiten und Präferenzen aussuchen. Nicht selten gehört eine Prise Glück dazu, oftmals auch Talent, aber noch mehr harte Arbeit. Klar gibt es angeblich diese Menschen, denen alles in den Schoß fällt, aber ich selbst habe noch keinen erfolgreichen Menschen getroffen auf den das zuträfe.   Egal ob Blogger, DJ oder Klofrau – solange man mit seiner Tätigkeit Geld verdient ist es Arbeit. Das Gegenteil zu behaupten ist schlichtweg respektlos und zeugt von Kurzsichtigkeit und fehlenden Manieren. Als wäre es ein Vergehen, dass das Geldverdienen Spass macht. Es ist nicht einfach einen Job zu finden, der einem auch Freude macht und nicht selten gehört eine ganze Portion Mut dazu, aber wenn es dann klappt ist es all der Mühen wert! Ich habe, vor allem in der Modebranche, schon viele Menschen kennengelernt, die eigentlich nicht an sich geglaubt haben, sich einfach mal trotzdem auf ihre Traumstelle oder den Traumstudienplatz beworben haben – und sie überraschenderweise bekommen haben! Nicht selten liegt ja auch das Problem darin, dass man selbst nicht weiss, was man eigentlich will – so ging es mir zum Beispiel. Manchmal ist es halt Glückssache, überhaupt den richtigen Job für sich finden aka. seine Berufung. Klar, meine Arbeit kann auch anstrengend sein, manchmal auch zermürbend und nicht selten macht sie mich wahnsinnig, aber trotz allem liebe ich meinen Job, auch wenn er manchmal ein ganzes Stück Arbeit ist :)  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

35 Kommentare

  1. Ahahaha in your face! All diese engstirnigen Menschen da draußen sind zum kotzen, wirklich. Solche Aussagen “verdient man da Geld?” “ist das wirklich ‘ne Arbeit?” zeugen von Engstirnigkeit und Blindheit. Noch so viele Menschen da draußen sind in ihrer veralteten Denkweise gefangen (die wollen gar nicht raus scheint mir…), und reagieren immer mit Missgunst, was das Neue und Unbekannte angeht.

    Heutzutage ist es ganz anders wie früher, die neuen Medien bringen so viele Möglichkeiten, Geld zu verdienen UND Spaß an der Sache zu haben. Viele Wegen stehen einem frei, man muss es nur wollen und hart arbeiten. Ich wette aber, wenn du diesen engstirnigen Leuten anspornen würdest, selbst mal so einen Blog zu machen, würden sie es in erster Linie eh nicht anpacken ;) Es interessiert sie nicht, aber witzig, dass sie sich ein Urteil über andere erlauben. Tja, wie heißt es so schön “lass dich nicht auf Streits mit Idioten ein. Sie ziehen dich nur auf ihr Niveau runter und schlagen sich mit Erfahrung” :D

    Ich liebe deine Sonntagsposts <3 Mach bitte weiter so!!! <3

  2. Hallo liebe Masha,
    ich lese schon was länger immer wieder deine Sonntagsbeiträge.
    Zu diesem hier wollte ich mich einfach mal melden:
    Für mich wäre dein Leben überhaupt nichts. Einfach weil ich Sicherheit bevorzuge und vor allem einfach weil ich nicht kreativ bin und mit deinem Job total überfordert wäre.
    Was man aber ganz klar sagen muss ist: Wer deine Beiträge liest, der müsste merken, dass du nicht irgendwas schreibst, sondern auch das schreibst, was dich bewegt und was dir wichtig ist. Du schreibst so wundervolle Texte, dass zumindest ich immer wieder zum Nachdenken (auch über meine Situation) angeregt werde und immer froh bin, wenn ich einen neuen Beitrag lesen kann. (Als ich den Beitrag “irgendwo zwischen Glückseligkeit und Sehnsucht” gelesen hab, hatte ich sogar Tränen in den Augen..)
    Man sieht richtig, dass du soooo viel Zeit in den Blog steckst und dann verstehe ich nicht, warum das keine Arbeit sein sollte.
    Auch wenn das vielleicht der falsche Zeitpunkt ist: DANKE für die schönen Beiträge. Mach einfach weiter so! :)

  3. Ach du hast recht.
    Ich muss mir auch Tag für Tag solche Sachen anhören.

    “Ach du bist Friseurin? Da verdient man eh nichts. Das ist keine richtige Arbeit. Das ist ja auch nicht anstrengend. So was könnte ich auch ohne Ausbildung.”

    “Ach du assistierst für Haare & Make-up bei Shootings. Aha verdient man da was, macht man da überhaupt was. Ist das ein Job.”

    Ich denke mir immer “Get a life”! Nur weil ich mich dafür entscheide und spass daran hab… Ich glaube teilweise sind andere einfach neidisch, weil wir spass an unserem Beruf haben. Wir trauen uns neue Dinge auszuprobieren, andere Wege zu gehen und wenn wir fallen stehen wir wieder auf und machen da weiter wo wir aufgehört haben. Andere sind unglücklich und unzufrieden mit ihrem Leben, deshalb müssen die glaube ich an andere rum hacken nur weil es uns gut geht und wir glücklich sind in unserem Beruf.

    Aber solche wird es immer geben.

    Liebe Grüße

    Brittney Resortofdesire

  4. Das ist wirklich ein ganz toller Post und spricht mir aus dem Herzen!
    ich verdiene zwar (noch) nicht mein täglich Brot mit dem Blog, aber natürlich würde ich es gerne mal.
    Aber keiner sieht (oder die wenigsten) was für eine unglaubliche Arbeit dahinter steckt….auch Kooperationen sind Arbeit, denn die Sachen wollen auch vorbereitet, aufbereitet, geschrieben und veröffentlicht werden. Mach bitte weiter so!!

  5. Oh ja!
    Das kenne ich so gut!
    Leider auch häufig im Freundeskreis, dass ich eher belächelt werde oder es mir übel genommen wird, wenn ich nach meinem Hauptjob noch ein Video für meinen Nebenjob “Youtube” drehen “muss”, anstatt feiern zu gehen.

  6. Kurz gesagt: LASSE REDEN

    Es gibt leider immer Idioten, die aus Neid etc. es einem nicht gönnen – und sie sehen oder wollen nicht die ARBEIT sehen, die hinter einem Blog steht. Du bloggst ständig und das kostet Zeit etc. – mal abgesehen in den Vorbereitungen (Fotos etc.)
    Wie man es macht, man macht es ja eh nie jedem recht.

    Liebe Grüße

    Tine

  7. “Egal ob Blogger, DJ oder Klofrau – solange man mit seiner Tätigkeit Geld verdient ist es Arbeit. ”

    Da würde ich noch weiter gehen. Man muss nicht einmal Geld damit verdienen, schließlich arbeiten Hausfrauen und Mütter ja auch. Und so ein Studium ist ja auch erst einmal Arbeit, die sich vielleicht irgendwann später mal auszahlen wird.
    Einer der Gründe, weshalb Hausfrauen und Mütter für ihre Tätigkeit nicht bezahlt werden, ist, weil sie es “aus Liebe” machen, d.h. sie wollen es ja so, deshalb muss man es nicht entlohnen. Daher rührt wohl auch die Annahme, dass ein Job, der einem richtig viel Spaß macht (so wie das Bloggen), ja keine Arbeit sei und dementsprechend nicht bezahlt werden sollte. Das ist selbstverständlich – wie du sagtest – großer Bullshit.

  8. das hast du sehr schön geschrieben und ich stimme dir voll und ganz zu!
    seitdem ich mit meinem blog auch geld verdiene weiß ich, wie viel arbeit dahinter steckt etc!
    lass dir einfach nichts erzählen :* die haben keine ahnung!
    LG*

    Nathalie von Fashion Passion Love ♥

  9. Toller Post. Ich denke jeder, der behauptet “du bloggst ja nur ein bisschen”, “bekommst ja alles umsonst” etc., hat sich noch nie wirklich mit dem Bloggen auseinander gesetzt. Die neuen Medien bieten neue Möglichkeiten und so auch neue Möglichkeiten für Jobs. Mach weiter so. Du passt super in die Bloggerwelt. Ich könnte mir auch nicht vorstellen einen Bürojob oder o.ä. zu machen. Wie schön dass es so viele unterschiedliche Menschen auf der Welt gibt.
    Ich hoffe dieser Post fördert bei manchen ein Umdenken, trotzdem denke ich wirst du oder Blogger im Allgemeinen immer mit solchen Vorurteilen leben müssen. Wie wenn man zu Lehrern sagt: “Ihr habt a so viele Ferien” oder zu Studenten: “Ihr geht ja nur feiern und schreibt mal ein paar Klausuren”. Ähm…nicht.

    1. jaaaaa ich hab ein paar Lehrerfreunde, die haben sich bei dem Ferien-Kommentar einen ganzen Abend lang aufregen können :D
      Als ob man in den Ferien keine tausend Klausuren zu bearbeiten hätte und kein Stoff fürs nächste Jahr vorzubereiten hätte..

      Und dass Studenten auch kein chilliges Leben haben (insbesondere die nicht, die noch nebenher arbeiten müssen) kann ich selbst bestätigen….

  10. Hallo Masha!

    Es war sehr schön deinen Post zu lesen und vor allem der Spaß-Aspekt war richtig eindeutig. Beim Lesen musste ich wieder an einen älteren Sonntags-Beitrag von dir denken, in dem du “gebeichtet” hast, dass viel Mut und Überwindung dazu gehört, wenn man solch einen “unsicheren” Job ausübt. Ich finde, dass das auch in die ganze Sache reinspielt, denn dafür dass man seiner Berufung nachgeht, riskiert man ja auch ein bisschen was, als wenn man eben in einem Amt ist.

    Ich kann mir vorstellen, dass die Sätze vom Anfang oft von neidischen Menschen kommen. Die gibt es ja bekanntlich zu Hauf, wenn man etwas erreicht hat und das hast du ja auf jeden Fall.

    Liebe Grüße!

  11. Ohhh Masha, GENAU so geht es uns auch! Ich glaub du kannst dir vorstellen wie oft wir auch mit diesen Vorurteilen konfrontiert werden. “Ach Blogger Bazaar, ist doch immer easy und fun, tolles Event ein paar Klamotten kann man kaufen und Goodie Bags gibt es” Wie viel Arbeit im Hintergrund steckt, bis diese Goodie Bags organisiert und gepackt sind, oder die ganzen Tische, Kleiderstangen usw. für die Klamotten vorbereitet. Oder #bloggerbazaaribiza… da dachten sowieso alle wir hatten eine Woche Luxusurlaub auf Ibiza, dabei ging es von einem Shooting zum nächsten und ihr wart die ersten die morgens vor dem Laptop gesessen sind und weitergearbeitet haben. ^^ Aber Masha, das wird schon noch… jetzt haben wir es schon endlich so weit geschafft, dass die Industrie eure professionelle Arbeit annähernd professionell vergütet. Bald wird “der Blogger” oder “bloggen” auch in der allgemeinen Gesellschaft angekommen sein und hoffentlich angemessen wertgeschätzt. Ihr seid halt die deutschen Vorreiter und müsst euch noch ein wenig durchkämpfen. (y) Die “2. Blogger-Generation” wird es da schon einfacher haben.

    xx und happy sunday

    Tanja

  12. Ich liebe deine Sonntagsposts. Sind sogar meine liebsten unter all den tollen, die du schreibst:)

    Ich glaube wir kleine Blogger sehen natürlich, dass du (für uns) Unmengen an Klamotten und Gegenständen/Schminke etc. gesponsort bekomsmt. Und manchmal denkt man sich vielleicht “Oh das wäre ja ein Traum, einfach alles EINFACH SO zu bekommen”. Du bekommst sicherlich unzählige Kommentare dazu. Aber es gibt auch LeserInnen, die sehen (oder sich nur vorstellen können), wie viel Arbeit hier hinter stecken könnte.
    Ich z.B. bewundere dich, denn hinter Selbstständigen und Freiberuflichen muss eine Menge Disziplin stecken, dass man immer wieder “Aufträge” rein bekommt, bzw. sich immer wieder etwas Spannendes für die Leser ausdenken muss. Ich sehe deinen Job ein wenig wie eine Autorin, Journalistin und Model an und du machxst das großartig.
    Meine Mom meinte auch immer zu uns Kids “Es ist egal welchen Beruf die ausübst, so lange du dein eigenes Geld verdienst und nicht abhängig bist. Du darfst auch Putzfrau werden”. Und ich glaube sie hat Recht. Wenn man slebstständig auf den Beinen steht, darf man doch ausüben was man möchte. Wir leben schließlich in einer freien und modernen Welt.
    Und natürlich bekommst du einiges gesponsort. Aber dadurch werden dem Leser auch manchmal eine vielfältigere Auswahl an Posts geboten und du musst dich ja auch irgendwie finanzieren. Finde ich also vollkommen ok:)

  13. Liebe Masha,
    mal wieder ein toller Sonntagspost von dir, der mir nicht nur aus der Seele spricht, sondern mich auch zum Denken bringt.
    Ich blogge zwar nicht hauptberuflich, aber das, was ich ansonsten mache, ist dem sehr ähnlich. Kreativ arbeiten bedeutet eben auch Arbeit und was man sich da so teilweise anhören muss, ist wirklich traurig. Such dir lieber einen richtigen Job, ist da noch harmlos.
    Wenn wir aber von dir immer wieder erfahren, dass dir nicht anders geht, dann muss man sich wohl damit abfinden, dass es zumindest noch eine ganze Weile dauern wird, bis solche Tätigkeiten anerkannt werden. Denn wenn nicht mal du dich nicht mit diesen Problemen wie mangelndem Respekt, Anerkennung etc. rumschlagen musst, ja wer denn dann?
    Und manchmal frage ich mich, ob wir daran vielleicht selbst nicht unbeteiligt sind, indem wir uns zu schlecht oder womöglich gar nicht bezahlen lassen, indem wir als Selbstständige auch mal einspringen, wenn Not am Mann ist, nachts kann man schließlich auf eine bessere Internetverbindung hoffen oder indem wir nicht genug dazu stehen, was wir tun, weil wir keine Lust auf Diskussionen haben. Vielleicht würden es mehr Leute verstehen, wenn man es ihnen wirklich erklären würde. Ich weiß es nicht.
    Aber der ständige Rechtfertigungszwang, die vielen blöden Kommentare sind nicht nur unheimlich anstrengend, manchmal führen sie sogar tatsächlich zu Zweifeln, ob man wirklich das Richtige tut. Vor allem dann, wenn es mal nicht so läuft. Wenn die Miete noch nicht bezahlt ist, man ein Treffen mit Freunden absagen muss, weil eine wichtige Deadline eingehalten werden muss oder dann, wenn man wild auf seinen Pc starrt und einfach die nötigen Buchstaben, Zahlen, Fotos und Grafiken nicht erscheinen wollen.
    In diesen Sinne: einen tollen, produktiven Sonntag, der für alle Selbstständigen eben auch ein Tag ist, an dem man arbeiten kann.

  14. Oh, masha wieder ein toller Sonntagspost! Bloggen sehe ich bei mir als hobby – da wo ich meiner kreativen ader freien lauf lassen kann und selbst dass ist schon ein wenig arbeit – comments zu hinterlassen um möglichst viel traffic zu erhalten und regelmäßige Blogeinträge zu schreiben. Leute von außen sehen die arbeit nicht und es ist halt anders. Mit der zeit erwachen neue berufsrichtungen und ich bin mir sicher dass in zukunft auch diese mehr Achtung bekommen :)

    Liebe Grüße!
    https://redchillilounge-spiceupyourlife.blogspot.com

  15. wirklich ein tolles blogpost.. ich hoffe dass nun einige menschen wissen, worum es hier eigentlich geht. ich bin nämlich auch die kommentare satt wie ‘ du kriegst doch eh alles umosnt, du musst dir doch eh nichts mehr kaufen’ .. wünsche dir noch einen schönen Sonntag :) , Valerie von http://www.simple-et-chic.de

  16. Ein sehr schöner Beitrag :) Mein Blogbaby ist zwar noch nicht so groß aber macht mir jetzt schon richtig Arbeit und deshalb habe ich auch großen Respekt vor dir und allen anderen die ihre Blog mit Hingabe und Disziplin betreiben. Hinter jedem Beitrag stecken Überlegungen wie man ihn aufbauen und schreiben könnte, Fotos und ggf irgendwelche Infos die man einholen muss. Das klingt nach nicht wirklich viel, ist es aber dann am Ende doch. Vor allem wenn noch Fluten an Emails und große Events dazu kommen.
    Nach all den langen Jahren die ich deinem Blog nun folge kann ich nur sagen, wie sehr ich mich freue, dass er zu dem geworden ist, was er nun ist und er dich immernoch glücklich macht, weil du mit ihm das machen kannst, was du machen möchtest :) Ich hoffe, das bleibt noch eine Weile so :)

    Liebe Grüße
    Tasmin
    von Tasmetu

  17. Wahre Worte ^^ nur möchte ich mich nicht gerne in die unkreativ-Schublade stecken lassen, weil ich Lehrerin bin :D da geht es mir, wie dir… diese Aussagen kommen meist, von Leuten, die – sorry.. ist nicht böse gemeint… aber nicht wirklich einen Einblick haben, was der Job wirklich mit sich bringt, fordert und dahinter verbirgt. In allen Jobs gibt es schwarze Schafe … aber die sind halt nicht die Regeln… also bitte nicht mit der Klischee-Bratpfanne über wen drüber ziehen… weil so bist du doch eigentlich nicht. Wenn man etwas mit Herzblut tut… schmerzen solche Aussagen.

    Grüße Joella

    1. ach quatsch so war das doch nicht gemeint, aber viele Lehrer sind beamtet, deswegen war das eher auf den Sicherheitsaspekt bezogen. Ich könnte zum Beispiel NIEMALS Lehrerin werden – so viel Geduld könnte ich mit anderen gar nicht aufbringen. Aber dass Lehrer heute noch kreativer sein müssen den Lernstoff in ihre Schützlinge einzuprügeln als früher glaube ich sofort :D

  18. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du immer mal wieder Puls bekommst, wenn Du zu hören kriegst, dein Blog sei doch kein richtiger Job o.ä
    WTF ist denn ein “RICHTIGER” Job?
    Richtig, solange man mit einer Tätigkeit Geld verdient, isses n Job.
    No matter What….
    Ich blogge zwar nich aber ich kenne die Problematik auch – ich arbeite für die Ottogruppe in der Kundenbetreuung…
    Der Standartspruch is dann immer: “Ach so, Du bist also SO EIN Call Center Agent”
    Das is ja nich so anstrengend, Du sitzt auf dem Arsch und telefonierst….etc etc
    Nein, es ist natürlich nicht anstrengend, 8 Stunden auf einen Bildschirm zu starren, in einer Stunde 12-18 Gespräche zu haben, nebenbei E Mails zu schreiben, immer nett und freundlich zu sein, neuen Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Probleme zu lösen und ab und an Psychologin zu sein :-D
    Ich würde mir NIEMALS anmaßen über eine Person oder den Beruf derer zu urteilen.
    Jeder kann und sollte das tun, was er möchte, wenn er damit glücklich ist und oder seinen Unterhalt damit verdienen kann.

    1. woah das ist auch so ein Beruf, den ich überhaupt nicht machen könnte! Respekt dafür!
      Ich glaube ich würde ausrasten, wenn ich ständig mit schlecht gelaunten Menschen, die vielleicht seit einer halben Stunde in der Warteschleife sind mich gut gelaunt unterhalten müsste…ohje.. :DDDD

  19. Das hast du mal sehr schön zum Ausdruck gebracht. Bei den jungen Youtubern wird ja gerade das zur Zeit SO extrem aufgerollt und kritisiert und belächelt, dass man sich manchmal echt denkt “Womit verdienen denn die Fernsehsender wie RTL, Pro7, usw? Mit Werbung. Womit verdienen Blogger und Youtuber und andere Social Media Menschen? Auch mit Werbung.” Nur macht ihr eben alles alleine. Ihr habt nicht einen Mitarbeiter für jede Spate, außer dort, wo es nicht anders geht.

    Ich mache grade meine Ausbildung zur Fachinformatikerin (Fachrichtung Administration, Systemintegration, Hardware) und studiere dabei noch Informatik (Fachrichtung Anwendungsentwicklung). Das bedeutet, dass ich alle Richtugnen der Informatik gleichzeitig erlerne. Was vom Kopf her eben manchmal zum Verrückt werden ist. Es kennt glaube ich jeder das Problem, wenn irgendwas am PC nicht so funktioniert wie es soll. Wenn sich das aber auf ca 30 Mitarbeier und 50 Studenten überträgt, muss das Problem so schnell wie möglich behoben werden, und das ohne Datenverluste und in einem möglichst schnellen Tempo. Und ohne das ganze System zu zerschiessen.

    Mein Liebster ist Stukkateur, und wenn ich ihn in der Mittagspause anrufe um mal ein paar Sätze mit ihm zu wechseln, heißt es dann auch mal “Ich hab nicht so viel Zeit wie du und häng den ganzen Tag vorm Computer.” Klar, körperlich ist sein Beruf mit Aaaaaabstand der Schwerere, aber die Arbeitsabläufe sind immer die gleichen und sehr überschaubar, wenn sie eben einmal im Kopf sind.

    Ich glaube man kann da Äpfel mit Birnen nicht vergleichen. Icxh glaube aber, die Leute die so etwas sagen, haben einfach keine Vorstellung davon, wie dein Terminplan so aussieht, und welches Wissen dahinter steckt.

    Lass dich davon nicht ärgern. Wichtig ist, dass du und die Menschen, die dich schätzen und auch deine Arbeit schätzen, wissen, was du leistest. Und selbst wenn du dich ärgern solltest, musst du daran denken, dass diese Menschen bestimmt nicht das Asos-Kleid in ihren Warenkorb gelegt hätten, hättest du sie nicht darauf hingewiesen! :)

    Liebe Grüße,
    Maike

    1. Hi Maike,

      danke für deinen lieben Kommentar! Zum Thema Youtuber:
      ich merk es ja selber wie unheimlich aufwendig ein einziges Video ist!
      Drehen, schneiden, bearbeiten…. ich saß an meinem letztens 5 Stunden und war dann immernoch nicht fertig…
      Ausserdem ist so ein Schnittprogramm auch nicht mal eben schnell erlernt. Das wird wirklich total unterschätzt wie viel Arbeit hinter einem Youtube Profi Video steckt…

    2. “Ich hab nicht so viel Zeit wie du und häng den ganzen Tag vorm Computer.”

      Super, musste gerade wirklich breit grinsen, aber das ist genau DER Satz, der mir verdammt bekannt vorkommt. Schon seit Jahren… manche bezeichneten mich gar als computer- und internetsüchtig, weil ich soviel vorm Computer hänge… aber keiner wollte sehen, dass ich das mache, um damit Geld zu verdienen – sei es als IT-Trainerin, Webseitenbastlerin, Texterin, Bloggerin oder zwischendurch als Dateneingeberin. Dafür war mein Wissen als private Hotline für all diejenigen gefragt, die dachten ich häng ja eh nur vorm Computer, um denen mal wieder bei ihren Problemchen zu helfen – hier aber dann entgeltlos selbstverständlich. Weil’s ja keine Arbeit ist, mal wieder irgendein Mein-Internet-geht-nicht-Problem zu lösen…
      Richtige Arbeit ist bestimmt, wie Masha schon richtig vermutete, nur die, die nach acht Stunden zu Kreuzschmerzen führt, die keinen Spaß macht und die möglichst auch noch schlecht bezahlt ist… wobei letzteres durchaus auch auf o.g. Tätigkeiten zutreffen kann, aber manchmal nimmt man halt, was man kriegen kann…
      Liebe Grüße
      Salvia von Liebstöckelschuh

  20. Rums, der Blogpost hat gesessen, aber ich bin mir sicher, dass er völlig berechtigt ist.
    Ich habe einen “normalen” Job, das Bloggen schleift grade ziemlich (zumindest vordergründig, hintergründig erarbeite ich grade einfach einen neuen Blog) und ich bewundere jeden Blogger, der es schafft von seinem Blog zu leben. Ich weiß wie viel Arbeit hinter einzelnen Postings steckt und ich kann mir nichtmal ausmalen wie viel mehr Arbeit hinzukommt, wenn man ständig mit Firmen noch per Mail/Telefon korespondieren muss. Ich schätze da geht mächtig viel Zeit drauf, Zeit, die aber niemand sieht – leider.

    Ich glaube, die meisten Mneschen sind leider extrem missgünstig und können nicht verstehen, wie man Spaß an seinem Job haben kann – wenns Geld dafür gibt, dann darfs nichts sein, was einem Freude bereitet. Oder aber einige sind noch nicht in der heutigen Zeit, in der nunmal immer mehr Berufe entstehen, die nichts mehr mit dem klassischen Beamtentum zutun haben, angekommen. Ich schätze es werden noch einige Jahre ins Land gehen, bis kreative Berufe endlich anerkannt werden…leider…

    Liebe Grüße und vielen Dank für die tolle Arbeit, die du hier immer wieder leistest =)
    JuJu

  21. Ich liebe deine Sonntagsposts! Sie sprechen mir einfach immer aus der Seele. Ich blogge zwar nicht hauptberuflich sondern neben meinem Hauptjob in einer Spedition aber die Leute stellen sich das alles schon immer ziemlich easy vor. Neulich habe ich von einem Online Shop eine Tasche von Philip Lim geschenkt bekommen und mich gefreut wie ein Schneekönig weil es ja irgendwo ein Anzeichen dafür ist, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat und tatsächlich große Firmen sehen ‘da geht was’. Ich pack also meine Tasche und geh am nächsten Tag damit zu meiner ‘richtigen’ Arbeit, wie es die Meisten nennen, und bekomme gesagt ‘schöne Tasche’. Ich entgegne ‘danke’. Eine Minute später : ‘Hast du die wegen deinem Blog Ding da bekommen?’ Wieder ein ‘Ja’ von mir. ‘Die ist bestimmt schweineteuer, und die kriegst du für das bisschen Arbeit? Vielleicht fang ich jetzt auch mal nen Blog an.’ Na dann, viel Glück dabei.

  22. Liebe Masha,

    toll was du wieder geschrieben hast :-)
    Wobei ich wahrscheinlich an deiner Stelle diese Thematik nicht angesprochen hätte. Du musst dich nicht dafür rechtfertigen was du beruflich machst, dass muss keiner von uns. Jeder trifft seine Entscheidungen selbst. Die einen gehen auf Nummer sicher und arbeiten bei einer Bank, in der Schule, als Verkäufer und die anderen sind vielleicht mutiger und verfolgen ihre Ziele und entscheiden sich für Jobs, die man in der Volkssprache als “brotlose Kunst” bezeichnet. Und wenn man alles richtig macht, Geduld mitbringt und das Schicksal es gut mit einem meint, kann man irgendwann vielleicht auch davon leben. Auch wenn du Sachen geschenkt bekommst, dann bedeutet es Arbeit……zu testen, analysieren, Bilder machen und dann davon berichten. Naja und dein Lohn dafür ist bestimmt nicht immer eine Überweisung auf dein Konto, sondern die neue Jeans von Mavi, eine neue Creme von Lancome oder die neue Schuhe von Nike. Ob das so die WinWin Situation ist, weiß ich nicht……ich denke nämlich nicht das dein Vermieter sich die Miete in Cremes oder Jeans zahlen lässt:-D
    Ich glaube die von dir angesprochenen Nachrichten die du bekommst, kommen von Menschen die nicht unbedingt über den Tellerrand schauen können, sich “dein Leben” als sehr luxuriös vorstellen…viel Freizeit, wenig Arbeit und alles geschenkt.
    Ich beneide dich ehrlich gesagt nicht, da ist mir mein 8 Stundenjob in der Bank lieber, ich kann mit einem festen Gehalt kalkulieren und er macht mir sogar überwiegend Spaß. Naja und für Hobbies, Dinge die ich gerne tue, bleibt genügend Freizeit und auch da kann ich meine Träume verwirklichen. Trotzdem finde ich es toll was du machst, ich lese gerne deine Beiträge und lasse mich sogar von manchen Gedankengängen inspirieren. Vielen Dank dafür :-)