Sonntagspost: Was will ich vom Leben?Sunday thoughts: What do you want from life?

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Ich lese eine Mischung aus Entsetzen, Mitleid und Faszination in den Augen meines Gegenübers. Meine Lebensvorstellungen schienen ihm absurd. Ich sah die Frage deutlich unausgesprochen im Raum: Wie kann sich ein Mensch für so ein Leben entscheiden? Früher sah das optimale Leben so aus: Schule, Ausbildung bzw. Studium, heiraten, Kinder kriegen, alt werden. Man bekommt seinen monatlichen Lohn, zahlt regelmäßig Rente ein, hat tausend Versicherungen abgeschlossen und arbeitet 40h die Woche. Das ist dann die Idealvorstellung eines gelungenen Lebens. Nicht bei mir. Die Frage ist doch: Was will ich vom Leben? Möchte ich mich selbst verwirklichen und dafür alle Risiken in Kauf nehmen oder will ich Sicherheiten? Will ich mein eigener Boss sein oder in einer Firma arbeiten? Was kann ich gut und was kann ich besser? Will ich lieber Freizeit oder Arbeit? Wo liegen meine Prioritäten? Wir alle stellen uns diese Fragen, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, aber haben wir auch den Mut diese Fragen ehrlich zu beantworten? Ich habe ein mittelmäßiges Abitur, ein halb abgeschlossenes Studium, kein festes Einkommen und werde immer ein bisschen verlegen, wenn ich versuche anderen zu erklären was denn Bloggen so ist. Die denken, mein Leben ist jetzt verkorkst. Dabei ist es nur ein Drahtseilakt. Ich habe mich einfach nur für ein anderes Leben entschieden. Für ein Leben mit weniger Sicherheiten. Ein Leben ohne festes Einkommen und trotzdem höheren Ausgaben. Ein Leben mit mehr Arbeit. Aber dafür ein erfülltes Leben. Ich tue, was ich liebe, bedingungslos liebe. Ich habe mich für die kreative Selbstständigkeit entschieden und die höchste Stufe der Bedürfnispyramide erreicht. Und darauf bin ich unheimlich stolz. Wäre ich auch stolz, wenn ich was anderes gemacht hätte? Wer weiss. Wir alle stehen vor dem Problem so viele Möglichkeiten nutzen zu können, dass wir uns gar nicht entscheiden können, denn: wenn wir durch eine Tür gehen, schliesst sich möglicherweise eine andere. Das Risiko überfordert uns, also bewegen wir uns aus unserer Komfortzone nicht mehr raus und verdrängen Farbpalette unserer Möglichkeiten – und Chancen. Die richtige Tür zu aufzumachen und reinzuspazieren ist allerdings nicht nur eine Sache der Risikobereitschaft, sondern auch Glückssache. Schliesslich ist Glück genau der Faktor, der das Risiko zum Risiko macht. Würdest du dich trauen?     Leben, das ist das Allerseltenste auf der Welt, die meisten Menschen existiern nur. – Oscar Wilde   Ein Gespräch: „Was machst du beruflich?““Ich bin hauptsächlich Bloggerin““Davon kann man leben?““Ja.““Aber das kannst du doch nicht dein Leben lang machen!““Weiss ich nicht. Ich weiss nicht, was ich in 10 Jahren mache.“ Mein Gegenüber ist schockiert. „Hast du keine Lehre gemacht?““Ich habe mal nebenher studiert, aber den Abschluss noch nicht, ich denke ich mach den irgendwann. Vielleicht studiere ich noch mal ganz was anderes.“ Ich lese eine Mischung aus Entsetzen, Mitleid und Faszination in den Augen meines Gegenübers. „Hast du denn keine Angst, dass du irgendwann auf der Strasse landest?““Früher vielleicht mal, aber mittlerweile nicht mehr.“ Ob ich Angst vor der Zukunft habe? Nein. Aber warum? Weil ich nur durch die Selbstständigkeit, durch den Blog erfahren habe, wie weit ich zu gehen bereit bin. Wie viel ich schaffen kann, von Dingen, die ich mir früher nie zugetraut habe. Was ich kann, wenn ich nur will.   Denn am Ende folgt auf die Frage: Was will ich vom Leben? – immer auch die Frage: Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen? I read a mixture of horror, pity and fascination in the eyes of my counterpart. My ideas about life seemed to him absurd. Formerly the optimum life looked like this: school, studying, getting married, having kids, getting old. That’s the ideal of a successful life. But not mine. The question is : What do I want from life ? Do I want to realize my dreams and taking all the risks for it or do I want collateral? Do I want to be my own boss or work for a company? Do I prefer leisure or work? What are my priorities? We all ask ourselves these questions, but do we have the courage to answer these questions honestly? I have a half college degree, no steady income and I’m always a little bit embarrassed when I try to explain to others what blogging is. They think my life is screwed up, but it ‘s just a balancing act. I just decided to live a different life. A life with less security. A life without a steady income, yet greater expenses. A life with more work. But a full life. I do what I love. I decided to get independent and achieved the highest level of needs pyramid. And I’m incredibly proud of that. Would I be proud if I had done something else? Who knows. We all face the problem, that there are so many opportunities that we can’t decide, because if we go through one door, possibly another one closes. The risk overwhelmed us, so we stay in our comfort zone and forget about the color range of our possibilities – and opportunities. But to open a door and go in isn’t just a matter of risk tolerance, but also a matter of luck. At least, luck is exactly the factor that makes the risk to risk. Would you take the risk?   To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all. – Oscar Wilde   But in the end the question : What do I want from life? – is always followed by the question: what price I ‘m willing to pay?

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47 Kommentare

  1. Liebe Masha,
    ich habe dich schon öfters auf Igram oder Bildern von anderen Bloggern gesehen und musste immer sagen, dass Du so gar nicht meinem Typ entsprichst und mich einfach nicht angesprochen hast. Nun bin ich heute durch Zufall mal auf dem Blog gelandet und verschlinge Deine Sonntagspost… Du schreibst wahnsinnig toll, regst einem zum nachdenken an und irgendwie kann ich mich 100%ig in Deine Texte hinein versetzen. Dazu sind Deine Bilder wunderschön. Somit nehme ich alles, was ich bisher gedacht habe (ok das war nun nicht gerade viel) aber meine Skepsis und alles andere zurück und bin einfach nur begeistert und werde ab sofort hier öfter vorbei schauen und dich direkt auf igram abonieren.
    Alles Liebe von mir

  2. Liebe Masha, wie haben uns noch nicht persönlich kennengelernt, aber ich bin auch Modebloggerin und habe meine Einnahmen dadurch. Bis jetzt habe ich aber eher positives Feedback bekommen. Das Beste war letztens auf einer Kunstveranstaltung : ” Dann führst Du ja eine ziemlich hippe Existenz “. Ja, dachte ich so, klar. Den Schweiß, die Konkurrenz und den langen Atmen sieht keiner.Egal, ich habe meinen sicheren und superlangweiligen Job letztes Jahr geschmissen und bereue es bisher keine Sekunde :D Danke für den ehrlichen und sehr gut geschriebenen Beitrag.

    Liebe Grüße aus Hamburg, Sandra ( http://www.fashionsandrina.com)

  3. ich beneide dich drum, dass du es gewagt hast, den weg so zu gehen. ich habe den mit den sicherheiten eingeschlagen, obwohl ich davon nicht wirklich überzeugt bin. aber die umstände haben mich da iregndwie hingetragen und für etwas anderes war wohl nie genug mut, talent oder überzeugung da :(

  4. Ich find Dich klasse!Mach weiter so und bleib wie Du bist :) Gerade dieser Post zeigt,dass Du hinter dem stehst was Du tust,egal was andere sagen.Find ich toll! Liebste Grüße

  5. Sehr guter Post – danke dafür.
    Ich mache mir auch gerade viele Gedanken darüber, wo die Reise hingeht und würde mich freuen, mein Lieblingshobby zum Beruf zu machen. Aber das ist eine weitreichende Entscheidung, weil man viel Sicherheit aufgibt, die jetzt auf jeden Fall da ist.
    Vor allen Dingen bedeutet es viel Vorarbeit zu leisten, um einen hohen Standard zu erreichen.
    Ich finde deine Posts zu solchen Themen immer sehr aufmunternd!

  6. so ein toller Beitrag und so wahr und toll geschrieben!
    den hab ich mir gleich als Lesezeichen gespeichert,
    weil er mich zum Lächeln bringt :)
    Und ich denke vielleicht wird er mir später mal durch Zeuten helfen, in denen es nicht so läuft, wie ich es gerne hätte! ;)
    Viele liebe Grüße, Luu

  7. Sehr schöner Beitrag, mir gefällt es dass du die “Bedürfnisspyramiede” mit ins Spiel gebracht hast! Zeigt einmal mehr dass du auch Ahnung von dem hast, was du schreibst! Ist ja in der heutigen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich!
    Geh einfach weiterhin deinen Weg! <3
    Du hast den Mut & die Kraft :)

    Liebe Grüße
    Jasmin

    PHOTOGRAPHY ● MUSIC ● FASHION ● SOUL
    ►►►http://white-chains.blogspot.de/◄◄◄

  8. Süße ich bewundere dich so für deinen Mut das getan zu haben was du liebst, ich finde es unglaublich toll wenn Leute an sich glauben und hart für ihren Erfolg arbeiten, mach weiter so <3

  9. Hi, I’ve been reading your blog for a little while but don’t think I’ve ever commented! I often think about these exact things you’ve written about here. I work freelance as a translator, and my full time job is in a cafe. I keep on thinking I should find a full time translation job, because although I like the cafe/the people I work with, it is hardly a career for me. But it’s difficult when you are used to something – you get scared that you are leaving something comfortable for something unknown. Sometimes I even think that my day job is so flexible, I would be dumb to go into a regular 9-5. So I am not even sure what it is I want. But I hope one day soon I will find out. Thanks for writing this blog post and getting people thinking. :)
    Coco x
    Ps. Ich bin halb deutsch, aber ich kann mich besser auf englisch erklaeren!!

    http://hennahaare.blogspot.com

    1. I can fully understand your point. Before I worked on my blog, I had many different jobs and everytime I felt like: oh mh I’m quite good in it and it’s safe, but then there is this point, when you think, that’s not really the life you want. It’s difficult, but what I wanted to say in the end: I understand your thoughts, but you know what? Leaving my jobs were at least always the best decision I could make, because in the end you have to decide anyway. You can’t do two things and be really good in both. At least I cant.

  10. Ich verstehe deine Ansichten, es ist schliesslich dein Leben und du hast das Recht, es so zu füllen, wie du möchtest. Und wenn du glücklich bist, ist das selbstverständlich super so. Aber mancher Kommentar hier macht in seinem Hype wieder genau dasselbe wie die Leute, die dich schräg ansehen: Ein anderes Lebensmodell verurteilen. Ja, dann hat jemand 50 Jahre in einer Firma gearbeitet, und? Oder jemand hat eben einen normalen Bürojob, ohne Ehrgeiz, das zu ändern, weil er mit dem Lebensstandard ganz zufrieden ist und ihm Routine und Sicherheit eben wichtiger sind als die Selbstverwirklichung. Das ist überhaupt nicht schlechter als die Unabhängigkeit eines Künstlers oder Bloggers.

    Ich möchte auch allen, die diese 0815-Jobs oder diesen 0815-Lebensplan so abwerten, sagen, dass sie froh darüber sein können, dass nicht alle ihre Haltung teilen. Ihr seid nämlich abhängig von diesen Leuten. Nicht jeder kann Blogger werden oder irgendwas mit Medien, Musik, Schauspiel oder Kunst machen und sich kreativ selbstverwirklichen. (Wobei das natürlich subjektiv ist, für einen passionierten Physiker sind seine Formeln auch Selbstverwirklichung, aber ich denke, es ist klar, was ich meine.) Denn bevor Menschen ihr Geld für Mode, Musik und Filme ausgeben, wollen sie zuerst einmal Grundbedürfnisse wie Nahrung, Sicherheit, Dach über dem Kopf, Mobilität, zu einem Teil natürlich auch Kleidung, Bildung, Gesundheit etc. ausgeben. Und das meiste, was Menschen kaufen, sind eben keine Kunstgegenstände. Es braucht gesamtgesellschaftlich gesehen also nur einen gewissen Prozentsatz an Menschen, die sich beruflich selbstverwirklichen, alle anderen müssen das in die Freizeit verschieben. Und der Staatshaushalt muss ebenfalls bezahlt werden, und diese Steuern werden zu einem grossen Teil nicht von kreativen Freiberuflern oder PR-Menschen bestritten, sondern von Facharbeitern, Büromenschen, Ärzten usw. (natürlich, was direkte Steuern und natürliche Personen angeht). Also lästert nicht über diese (damit meine ich wie gesagt nicht Masha), sondern seid froh, dass es auch solche Menschen gibt, weil sonst keine Wohnungen mehr gebaut würden, kein Rechtsstaat mehr herrschen usw. Und umgekehrt können die 0815-Job-Menschen natürlich auch froh sein über die Inspiration, die sie von euch erhalten.

    Aber: Leben muss am Ende jeder mit den Konsequenzen seiner Entscheidung und seines Lebensmodells. Wer sich selbstständig macht – dazu gehören neben Menschen wie Masha auch Unternehmer, die Güter herstellen etc. – kann auf die Nase fallen und da steht er irgendwann wieder am Anfang. Das wünsche ich niemandem, aber es passiert.

    (Ich studiere selber übrigens weder BWL noch Jura, und fühle mich nicht persönlich angegriffen, sondern wollte nur meine Gedanken zum Thema äussern.)

    1. Hey,

      ich unterstütze deinen Kommentar vollkommen und ich denke es hat auch Niemand bestritten, dass mein Lebensmodell das einzig Richtige ist – im Gegenteil: es ist die Ausnahme, nicht die Regel und es gibt eine Menge Menschen, die gerne ein sicheres Leben führen, die lieber mehr Freizeit haben usw.
      Das Leben eines Selbstständigen ist kein einfaches und ich denke das wird oftmals auf die zu leichte Schulter genommen. Meine Eltern waren auch schon selbstständig deswegen kenne ich das Risiko ganz gut. Auch das Gefühl, wenn das Business auf einmal zerfallen ist und man mühsam alles wieder neu aufbauen muss. Vielleicht habe ich deswegen auch keine Angst vor Unsicherheiten, weil ich weiss, dass man es auch überlegt, wenn das Unternehmen gegen die Wand fährt :)

      Ich wollte jetzt aber nicht abweichen, sondern dir einfach sagen: seh ich genauso :)

  11. Ich finde deinen Lebensstil auch extrem mutig und faszinierend. Mich beeindruckt es wie du vom Bloggen lebst, von etwas das andere nur so nebenher als Hobby machen. Wenn ich immer sehe wo du überall warst, was du erlebst und wie viel Sponsoren du hast werde ich immer mal wieder etwas neidisch. Gleichzeitig weiß ich aber auch dass du nichts kostenlos erhälst da du je echt viel dafür tust und auch unglaublich viel Zeit reinsteckst. Ich finde es faszinierend wie du dein Leben führst und weiß auch dass es nichts für mich wäre, da ich einfach Sicherheiten brauche. Ich hoffe du bleibst so unabhängig und behältst deine Ziele vor Augen.

    LG
    Ela

  12. ich finds immer so krass, was viele von bloggern denken. sie seinen doof und machen doch eh nichts außer ein bisschen über mode zu schreiben. ich hatte letzten ein gespräch mit jemanden der sogar der meinung war wir fashion blogger machen das doch nur, weil wir geil drauf sind erfolgreich zu werden und somit viel aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Mein kommentar ist vielleicht ein bisschen vom thema abwegig aber das kam mir gerade so in den sinn..
    Aber du sprichst mir in deinem Geschriebenen aus der seele!
    Ich freue mich drauf dich morgen hoffentlich bei den SFBA wieder zu sehen :) xx

  13. Ich bin fest der Meinung: Solange man fest im Leben steht, sich selbst finanzieren kann und glücklich damit ist, ist das gut. Man sollte Spass an dem haben, was man macht.
    Ich studiere momentan Sozialpädagogik und ich weiß auch, dass ich zwar ein festes Einkommen haben werde, aber dies, obwohl ich studiert habe, sehr wenig sein wird. 1.200 Euro ist da Einstiegsgehalt. Eigentlich nichts, wenn man ne Wohnung, ein Auto und tausende andere Ausgaben hat. Aber mir macht es Spass und ich glaube auch, dass dies das Wichtigste ist. Zufriedenheit und Spass sollten im Mittelpunkt stehen. Egal was andere davon halten.
    Mach dein Ding und da du eh noch sehr jung bist, stehen dir ALLE Türen offen. Genieße das Leben und koste es voll aus. Gestalte es so, wie DU es möchtest udn nicht, wie andere, bzw. die Gesellschaft es von eienm verlangt.

    Lg und einen schönen sonnigen Sonntsag dir noch;)
    Coco

  14. Supertoll geschrieben! Danke dir für diesen ehrlichen Text!
    Oh Gott, ich kenn diese mitleidigen Gesichter zur Genüge und dieses kopfschüttelnde Lächeln, mit dem sie einem auf die Schulter klopfen und mehr oder weniger sagen: Ist gut jetzt, spinn dich mal aus und dann mach was Gescheites!
    Ich stehe jetzt ebenfalls vor dieser Frage, muss mich nach dem Bachelor entscheiden: Endlich das, was ich eigentlich immer machen wollte oder doch die Sicherheit von einem festen Job mit einem hübschen Einkommen, mit dem ich mir Möbel leisten kann, die nicht von Ikea sind?
    Mutig sein… ich werd mir nach dem Schreiben meiner Pro-&-Contra-Listen deinen Artikel noch ein paar Mal zu Gemüte führen – der kann mir sicher helfen, mehr mit dem Herzen zu entscheiden, als mit dem Bankkonto! :)

  15. Dein Post spricht mir aus der Seele. Ich selbst bin kurz vorm Abi und krieg ständig von jedem zu hören, dass sie Studieren, bereits einen Job haben, man abgesichert sein muss und und und. Mein Problem: Ich liebe Mode. Ich will auch unbedingt einen Beruf in der Modebranche ausführen. Und Bloggen ist ebenfalls meine größte Leidenschaft – leider kommt noch dazu, dass ich in ‘ner unmöglichen Gegend wohne und mir Studiengänge wie Modejournalismus, Modedesign oder Ähnliches aus dem Kopf streichen kann, weil ich mind. 2 Stunden jeden Tag mit dem Auto/Bahn fahren müsste. Es ist wirklich schwer sich sofort festzulegen, die Fragen was man tun oder lassen soll versuch ich immer zu verdrängen und nach hinten zu verschieben. Ich würde am liebsten selbstständig arbeiten, das tun was mir am meisten Spaß macht – Mode & bloggen. Ich bewundere dich so sehr für das, was du bis jetzt erreicht hast & du kannst wirklich stolz sein! Lass dich von diesen Zweiflern nicht verunsichern, denn letztendlich hast du mehr Mut bewiesen und Erfahrung gesammelt in dieser Zeit als alle anderen zusammen mit ihren 0815 Berufskarrieren mit Studium und anschließendem staubtrockenen Beruf, den man das ganze Leben lang ausüben müsste.

    Mach weiter so! <3

    http://www.tessadiamondly.blogspot.com

  16. <3 <3 <3 Wahr, wahr, wahr.
    Und wir hätten heute unsere Posts zusammentun können. Great minds think alike und so! Und shitty minds werden sich jetzt wieder unendlich über deinen Post, unseren Post und meinen Kommentar hier echauffieren! :D

  17. Ein stück Wahrheit aus der Kreativbranche—-> Aus meiner Erfahrung ist es immer laut um ein herum von Leuten die einfach aus ihrer Unwissenheit heraus irgendwelche Kommentare von sich geben. Hingegeben wird es sehr ruhig um ein herum sobald sich ein erfolg einstellt plötzlich finden es alle gut um dich herum und erzählen “ich wüste es schon immer das du es zu etwas bringst”. Das dieser erfolg mit viel Arbeit Risikobereitschaft behaftet war und vielleicht noch ist spielt plötzlich keine rolle mehr. Die Moral der Geschichte “be open minded”

  18. Wie immer wundervoll geschrieben.
    Und ja, Du hast recht!
    Am Ende, sollte man sich immer Fragen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen.
    Es gehört ne Menge Mut dazu, eben nicht auf Nummer sicher zu gehen !
    Ich bin ne Verfechterin von ” Do what you want to do”…
    Fakt is, wenn ich irgendwann den Löffel abgebe, möchte ich sagen können, dass ich glücklich war und das getan habe, was ich tun wollte und nicht dass, was man von mir erwartet hat.
    Ausserdem können sich,sehr gut, aus einem gewissen Risiko, Chancen ergeben, die am Ende, dem entsprechen, was man liebt und dann doch, irgendwann, mit einer gewissen Sicherheit verbunden sind :)

  19. Es tat so gut, das zu lesen ♡
    Ich bin momentan auch ständig in der Situation mich rechtfertigen zu müssen, weil mir andere Sachen wuchtiger sind, als den meisten anderen. Oft hat mich das zum zweifeln gebracht aber dein Text hat mich echt wieder darin bestärkt weiter zu machen … mit MEINEM leben ♥

  20. Ich bin gerade dabei, für’s Abi zu lernen, weil meine Prüfungen nächste Woche losgehen.
    Dabei merke ich eigentlich nur, dass ich versuche, es soweit wie möglich nach hinten zu schieben. Ich will nicht, dass mein geregelter Tagesablauf endet, dass ich nicht mehr einfach zu Schule gehe, mich mal mehr, mal weniger vorbereite, dann den Rest vom Tag selbst planen kann, bestenfalls abends meinen Freund sehe und dann nur ins Bett falle und auf’s Wochenende hinlebe. Ehrlich gesagt, habe ich Angst. Angst, dass ich meine Wünsche und Träume nicht erreichen werde, dass ich nicht das machen kann, was ich will und unter meinem Wert arbeiten muss. Angst, dass Beziehungen kaputt gehen, weil andere besser mit dieser neuen Eigenständigkeit umgehen könnten, und mich in den Schatten stellen. Andere freuen sich total..Ich nicht. Ist das ‘normal’?

    1. Ich hab vor fast zwei Jahren meine Ausbildung beendet, davor hatte ich genau die selben Aengste wie du. Und das obwohl ich mich auch auf mein selbstgeplantes Auslandsjahr gefreut habe, ich wollte ja weg! Aber trotz das ich weg wollte, hatte ich doch Angst davor diesen Lebensabschnitt hinter mir zu lassen… Ist normal denk ich :)

  21. was für ein schöner blogeintrag!
    ich finde es echt traurig, dass viele menschen so entsetzt auf alternative lebensstile reagieren. man sollte meinen, dass die gesellschaft heutzutage schon soweit ist, auch dinge zu akzeptieren, die nicht der norm entsprechen.
    ich finde, das wichtigste ist, dass man glücklich ist, mit dem, was man macht. du hast einen grund, stolz auf dich zu sein. viele sehen bloggen als einfach an. du setzt deine bilder rein, scheibst ein bisschen was dazu – fertig. dass dazu auch mehr gehört sehen einige nicht. und schon alleine, dass du es so weit geschafft hast ist doch einfach krass – respekt! ich gurke mit meinen 200 lesern rum und werde es vermutlich nie so weit bringen, deswegen bin ich einfach nur beeindruckt. höre nicht auf die leute, die meinen, du hättest nichts erreicht. du bist glücklich mit dem was du machst, wie viele können das schon von sich behaupten?

    love, jubie

  22. Das Oscar Wilde Zitat klingt auf Deutsch richtig komisch.^^
    Ich find manche von den Fragen irgendwie komisch..
    Die meisten Menschen in deinem/ unserem Alter und Gesellschaftsschicht arbeiten ja noch gar nicht richtig, sondern studieren eben.
    Von dem her würd ich mir da gar keine Gedanken machen… Menschen eben.
    Lara- http://www.kleiderkraenzchen.com

  23. Oh Masha du sprichst mir aus der Seele! Ich könnte mich stundenlang über dieses Thema unterhalten.
    Aber der mitleidige Blick, den habe meist ich selbst, wenn ich höre, wie Menschen ihre Lebenszeit damit verschwenden, dem von dir beschriebenen “idealen Leben” hinterherzurennen und dabei totunglücklich sind.
    Auch ich habe meinen bis dahin halbwegs mustergültigen Lebenslauf mit Einser-Studium und sogar zwei Jahren im Büro “verkorkst” und bin glücklicher als je zuvor. Was mache ich in 10 Jahren? Ich kann mit Sicherheit sagen: nicht dasselbe wie heute. Und das ist doch fabelhaft…!
    Und ich erlebe momentan häufig das Gegenteil vom mitleidigen Blick: Bewunderung. Dass ich mich traue, mein eigenes Ding zu machen, andere Leute damit sogar inspiriere. Und ich bin mir ganz sicher, das tust du auch :)

  24. Wundervoll geschrieben. ♥ Ich selber kann mich da noch nicht so hineinversetzen aber ich kann es mir gut vorstellen, wie das ist, wenn du anderen Leuten sagst, das du hauptsächlich bloggst.

  25. Der Post spricht mir mal wieder aus der Seele ! Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen einfach mit Ihrem Leben so abgeschlossen haben und einfach BWL oder Maschinenbau studieren weil die Gesellschaft das nunmal als ‘ordentlich’ ansieht.. Keiner ist mehr bereit ein Risiko einzugehen damit er wirklich glücklich wird. Ich finde das verdammt traurig. Lieber Lebenskünstler und glücklich als mit 67 zu sagen ‘Ich habe nun 50 Jahre in diesem Betrieb gearbeitet. Toooooll.’

  26. Ein ganz wunderbarer Beitrag, liebe Masha. Und einige Fragen des Gegenübers kommen mir seeeehr bekannt vor. ;-) By the way: Ich freue mich riesig, dich morgen zu sehen! <3

  27. Toll!
    Danke Masha, es tut so gut, so etwas von dir zu lesen :) Dass du diesem gesellschaftlichen Druck trotzt, den man tagtäglich wahrnimmt…und wenn man ihn gerade nicht wahrnimmt, dann macht man ihn sich selbst.
    Perfektes Abi, perfektes Studium, perfekter Lebenslauf…für das alles ist es bei mir inzwischen zu spät. Es gibt Lücken; Lücken, die nachvollziehbar sind, die mit Dingen gefüllt werden, die für mich in diesem Moment wichtiger waren als wie ein Roboter zu funktionieren und die Regelstudienzeit einzuhalten. Dinge, die einen abheben, die andere nicht nachvollziehen können.
    Warum sollte man auch im Studium freiwillig ein Kind bekommen? Und dann zwei Jahre aussetzen, um selbständig zu arbeiten? Reiner Selbstmord, zumindest in den Augen von vielen. Das Wort Selbständigkeit macht mir immer noch ein bisschen Angst, das ist so groß und bedrohlich. Hast du dich daran gewöhnt? Nach all den Jahren? Kann man sich auf Dauer an ein Leben gewöhnen, das mit gewissen Risiken behaftet ist?
    Ich bin innerlich immer hin- und hergerissen, zwischen dem Ich, das einfach das zum Beruf machen will, was ich am besten kann (das Schreiben in meinem Fall) und dem Ich, das sich permanent denkt: Der Journalismus geht unter. Such dir lieber was Sicheres. So ein Risiko kannst du dir mit Kind nicht erlauben.

    Ich bewundere dich aufrichtig dafür, dass du mit so einer Kraft zu deiner Wahl stehst. Ich hoffe, irgendwann kann ich das auch. Sagen kann ich es schon, aber während ich das tue, ist da in meinem Hinterkopf immer noch eine Stimme, die leise darüber kichert.