Erfolg ist DefinitionssacheSuccess is a matter of definition

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Ich liege im Bett, drehe mich nach rechts, drehe mich nach links. Werde ganz nervös, weil der Wecker um halb 6 klingelt und wir schon 2 Uhr nachts haben. Ich war nämlich ein paar Stunden vorher so schlau eine Koffeintablette zu schlucken und habe jetzt entsprechend Spass. Ich – muss – einschlafen. Leichter gesagt als getan, wenn du gefühlte 5 Tassen Kaffee intus hast. Dabei geht mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf. Ein Gedanke, der mich wachhält und zum Grübeln zwingt..   Wir haben Ende des Jahres. Ein Jahr, wie es für mich nicht besser laufen könnte. Ein Jahr, das einfach unglaublich war und voller schöner Überraschungen. Ein Jahr, das sich selbst übertraf. Doch was will ich für die Zukunft? Wie soll mein Leben aussehen, wenn das Jahr rum ist und das nächste Jahr beginnt? Ich versuche mir über meine Ziele klar zu werden und irgendwie schwingt das Wort ‘Erfolg‘ mit. Dieses Jahr war ein erfolgreiches Jahr, aber was ist mit nächstem Jahr? Wird das ähnlich erfolgreich? Und überhaupt – was ist Erfolg??   Ich finde Erfolg hat in den letzten Jahren einen bitteren Beigeschmack bekommen. Erfolg ist zu einer Art Währung unserer Gesellschaft geworden. Einer Skala, nach der wir einander beurteilen – einander anerkennen. Eine omnipräsente Währung, die wir auf Blogs, sozialen Netzwerken und auch offline feiern. „Schau mich an: ich bin erfolgreich. Ich habe mein Leben optimiert.“ Optimierung ist auch so ein Phänomen. Überall wird optimiert. Optimieren statt probieren. Dabei ist Erfolg ja an sich was Gutes.   Aber Erfolg ist auch etwas individuelles und nicht greifbar. Ich meine das so: wenn ich daran denke, dass ich gerne erfolgreich wäre, dann ist es was vollkommen anderes, als das, was die Gesellschaft denkt, was eine erfolgreiche Bloggerin ausmacht. Wenn ich an Erfolg denke, dann denke ich an viele schöne Texte, die mich stolz machen und bei denen auch ihr denkt: hey, der ist toll! Den teile ich gern, weil er mir aus der Seele spricht. Ich denke an schöne Kooperationen mit meinen Lieblingslabels und an schöne Reisen in fremde Orte, wo ich neue Kulturen erkunde und schöne Bilder schieße. Ich denke an einen ernsthaften Mehrwert meines Blogs – nicht nur für mich, sondern für meine Leser. Wenn die Industrie mich als Bloggerin nach meinem Erfolg bewertet, will sie Kooperationen mit High-end Brands sehen (nichts gegen High End, aber ich finde es schlichtweg bescheuert 1000 EUR für einen Pulli auszugeben ( gilt nicht für Taschen!^^ )), sie will möglichst viele Fashion Week Berichte sehen (mal ernsthaft: interessiert euch das??) und zu guter Letzt eine möglichst hohe Zahl an Instagram Follower. Jetzt stecke ich also indirekt in einer Zwickmühle, denn klar möchte ich Erfolg und Anerkennung auf der einen Seite, aber auch mein persönliches Ziel erfüllen und meiner ganz persönlichen Definition von Erfolg gerecht werden. Ich will stolz auf mich sein. Ich will stolz sein, weil ich mutig war und mich getraut habe, weil ich Risiken eingegangen bin und weil ich mir selbst treu geblieben bin. Das mag vielleicht auf den ersten Blick nicht unbedingt nach Erfolg aussehen und in der Branche für Applaus sorgen, aber es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich meinem Instinkt und meiner Überzeugung gefolgt bin. Und wer weiss, vielleicht geht das Konzept ja auf und vielleicht, ganz vielleicht, verabschiede ich dann auch nächstes Jahr mit einem guten Gefühl im Bauch, erfüllt von Glück – und ja, auch Stolz.   Auf ein erfülltes Jahr!   I lie in my bed, turn to the right, turn to the left. I become very nervous because the alarm clock starts at 5:30 and it’s already 2 clock at night. I – must – sleep. Easier said than done. There is this thought in my head, keeping me awake…   It’s the end of the year. A year, that couldn’t be better for me. A year that was simply amazing and full of beautiful surprises. But what do I want for the future? What should my life look like when the year is over and the next year begins? I try to figure that out and somehow the word ‘success’ came up. This year was a successful year, but what’s about next year? And anyway – what is success??   I think success has become in recent years a bitter taste. Success has become a form of currency in our society. A scale by which we judge each other – appreciate each other. An omnipresent currency we promote on blogs, social networks and offline. “Look at me: I am successful. I have optimized my life.” Optimization is also such a phenomenon. Everything is optimized. But success itself is something good.   But despite this success is something individual and intangible. What I mean: when I think that I would like to be successful, it’s something completely different than what society thinks, what makes a successful blogger. When I think of success, then I think of many beautiful post that make me proud and in which you think, hey, that’s great! I like to share this, because she expresses exactly what I feel. I think of beautiful collaborations with my favorite labels and traveling to foreign places where I explore new cultures and shoot beautiful pictures you haven’t seen somewhere before. I think of a serious added value of my blog – not just for me but for my readers. When the industry thinks of a successful blogger, they want to see collaborations with high-end brands, they want to see as many Fashion Week reports (seriously: are you interested in this??) as possible and finally the highest possible number of Instagram followers. So now I face a dilemma, because of course I want to be successful on the one hand, but also achieve my personal goals and my own personal definition of success. I want to be proud of me. I want to be proud of me because I was brave and because I took risks and because I still stayed true. Maybe that’s not what the industry defines as success, but it gives me a good feeling that I followed my instincts and my conviction. And who knows, maybe the concept is the right one, and maybe, just maybe, I’ll say goodbye to next year with a good feeling, filled with happiness – and yes, pride, too.    

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22 Kommentare

  1. What I really like about your blog and I think this makes you modest, is that besides your style I really like your “thoughts”-posts or I don’t know how you call them, but I love reading them. And I find it’s good that you don’t measure your success by the amount of your readers (of course it is a part of it) but that you also try and work hard to suit your own opinion about your posts. Hopefully you’re not to harsh to yourself or to self-criticizing but I feel like you’re not bought. :)
    Of course things like your Dubai-Trip (or the one in the desert) wouldn’t be possible without your success, but it was also a really amazing post :D
    Mach weiter so!

    ’Karrieness

  2. Ich finde es wirklich schön, dass du dir so treu bleibst. Gerade das macht dich und deinen Blog so besonders! Du bist ehrlich und versuchst die Balance zwischen den Erwartungen anderer und deinen zu halten. Weiter so! :)

  3. Mal wieder ein sehr schöner und interessanter Beitrag Masha! Ich finde was viel wichtiger als Erfolg ist, ist das Glück. Erfolg kann nicht nur glücklich, sondern auch unglücklich machen, dass sollte man nicht vergessen. Denn wie du schon geschrieben hast kann der Erfolg einen auch unter Druck setzen, weiterhin die Leistung zu erbringen, die andere dann von einem erwarten. Wenn man allerdings Glück, Spaß und Freude bei dem empfindet was man tut, dann strengt man sich gerne an, gibt viel und bekommt (ob gewollt oder nicht gewollt – solls ja auch geben) irgendwann meist auch die entsprechende Belohnung dafür.

    Dir glaube ich das du Spaß an deinem Blog hast, trotz Schlafmangel und viiieeel Arbeit. Deine Texte, Themen und Outfits finde ich fast allesamt spannend und interessant, dass soll erstmal jemand nachmachen. ;-)

    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg und GLÜCK! ;-)

    Die Steffi

  4. Sehr schön geschrieben! Ich finde es richtig schade, dass soviele Blogger nur noch Werbung machen, um möglichst viel abzugreifen. Bleib wie du bist, Masha! (:

  5. Du hast Recht. Ich war früher jeden Tag auf deinem Blog und habe ihn geliebt. Heute gehe ich nur noch selten drauf. Warum? Mich interessieren die meisten Beiträge nicht mehr, wie z.B. die Fashion-Week Sache. Früher hast du das geschrieben, was gerade los war, frei nach Lust und Laune. Jetzt habe ich das Gefühl, dass vieles von aaußen gesteuert wird. Schade, aber dein Erfolg hat sich bei einem deiner Leser negativ niedergeschlagen, was schade ist, da ich früher fast schon ein Fan war. Ich wünsche dir trotzdem alles Gute und mach dein Ding! Du hast es weit gebracht!
    Liebe Grüße,
    Maya

    1. Da muss ich dir Recht geben, mich interessieren keine Fashionweek Gelabere. Nur, wenn du ein paar Fotos zeigst wie es hinter den Kulissen so war aber so von den Labels… ne eher weniger. Ich gehe immer noch täglich auf deinem Blog, weil mir deine Outfits gefallen aber am Liebsten gehe ich auf deinem Blog wegen deine Sonntagsgedanken!! Ich denke mein Jahr war ein lehrreiches Jahr, voll mit schönen Erinnerungen und Entscheidungen und auch mit sehr viele Niederlagen – aber man kann hinweg sehen. Man lernt daraus :)
      Liebe Grüße
      Mai von Monpipit.de

  6. Ich finde es toll, dass du “Erfolg” für dich selbst definierst! Ich glaube es kommt immer darauf an, worauf man wert legt. Wenn man in dem Punkt etwas erreicht hat, ist man erfolgreich. Ich z.B. werde später als Sozialarbeiterin wenig Geld verdienen, vielleicht so viel wie eine Putzfrau. Aber das schließt nicht aus, dass ich eine erfolgreiche Sozialarbeiterin werde, nur weil ich wenig Geld in Zukunft habe. Solange ich meine Ziele GUT erreiche, bin ich erfolgreich.

  7. Ich finde, dass dein Blog gerade weil er nicht “alles mitmacht”, was man von anderen europäischen Riesenblogs kennt, aber trotzdem so wahnsinnig erfolgreich ist, wahnsinnig attraktiv zu lesen. Du schreibst eben kein Modemagazin, sondern einen sehr individuellen, persönlichen und charmanten Blog. Dass du deine persönlichen Ziele erreichst, ist meiner Meinung nach die größten Form von Erfolg. In anderen Worten : weiter so! :)

    liebe Grüße
    Samieze
    http://www.samieze.com

  8. Also für mich bietet dein Blog immer wieder ein Mehrwert. =) Sehr schöne Worte und schön zu lesen, dass du deinen Erfolg nicht nur nach Zahlen orientierst. Die Blogger die so handeln sind auch die Einsamsten, denn rein Erfolgsdenken bringt auch Konkurrenzdenken mit sich.

    Daher freue ich mich schon auf viele gemeinsame und erfüllte Momente im Jahr 2015. Wohoooo!

    xx Tanja

  9. Der Post ist wirklich sehr schön geschrieben und ich kann mich auch ein kleines bisschen damit identifizieren. Ich arbeite selbst in einem kreativen Beruf und habe angst das ich mal keine Ideen mehr haben werde, dass ich enttäusche.
    Dein post hat mir geholfen mich vielleicht nicht so alleine zu fühlen.