Generation Alpha

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Merkel hats gelesen, Bill Gates ebenfalls, Macron sowieso.
Yuval Noah Harari hat nach “Eine kurze Geschichte der Menschheit” und “Homo Deus” ein weiteres Buch geschrieben: 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert.

Moody

in Kooperation mit Audible

Dürfte ich nur ein einziges Buch empfehlen aus der großen Audible Bibliothek, dann wäre es wohl dieses (was auch der Grund ist, warum ich ausgerechnet über dieses Buch heute schreibe), denn es gehört meiner Meinung nach zu den wichtigsten Büchern unserer Zeit.
In 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert beschäftigt sich Harari mit essentiellen Fragen der Zukunft, doch vor allem schafft er Klarheit in einer unruhigen Zeit, denn „In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht“, schreibt Harari. Und genau das schafft er: er fokussiert uns neu, indem er unsere Werte hinterfragt und öffnet einem in vielerlei Hinsicht die Augen. Auch mir – und so habe ich einen Text geschrieben, inspiriert von seinen Aussagen.


Wie sieht unsere Zukunft aus?

Ziemlich düster, wenn man nach den Aussagen vieler Wissenschaftler geht. Es ist ein bisschen so, als würden wir mit Vollgas von einem Berg runterbrettern, nicht ganz sicher, ob wir noch die Kurve kriegen. Denn “Vollgas” – das beschreibt das Tempo der Veränderungen der letzten Jahre. Noch nie ging der Wandel so schnell.

Wohin steuern wir also zu?

Und wie lange kann unser Lebensstil, wie wir ihn grade führen noch gutgehen? Was bringt uns all das Geld, mit dem wir Kram kaufen, wenn die Erde keine Ressourcen mehr hat, die Meere leergefischt sind und Teile der Erde nicht mehr bevölkert werden können, wegen der katastrophalen Umweltbedingungen? Es ist ein ganz schön hoher Preis, der gezahlt werden muss. Aber von wem eigentlich? Grade viele Babyboomer in höheren Positionen scheinen sich zur Zeit zu denken: “nach mir die Sintflut”, denn den Preis wird die Generation Alpha zahlen müssen. Generation Alpha – das sind die Kinder der Millenials und teilweise noch nicht mal auf der Welt. Der australische Sozialforscher und Erfinder des Begriffs “Generation Alpha” bezeichnet den Sprung von Gen Z zu Gen Alpha als den bedeutendsten in der Geschichte. Das muss er auch sein, denn ein Wandel ist notwendig.

Unsere Generation fängt langsam an zu realisieren, was die Globalisierung und die Konsumgesellschaft für die Zukunft bedeuten, doch sehen wir wirklich das ganze Bild?

Moody Portraits with available light and shadow | Masha Sedgwick | clean, simple indoor studio
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Verstehen wir das Ausmaß der künstlichen Intelligenz, die bald schon selbstverständlich Teil unseres Alltags sein wird? Eine Intelligenz, die bald schon so viel intelligenter sein wird, sodass sie beispielsweise die Finanzmärkte steuert, weil kein normaler Mensch sie mehr versteht? Wer braucht dann noch einen Finanzberater, wenn ein Algorithmus viel besser funktioniert?

Und nicht nur das: viele Jobs, vor allem aber Jobs, die bisher als besonders sicher galten, werden einfach wegfallen. Wer braucht in Zukunft Ärzte, Anwälte, Beamte für standardisierte Aufgaben, wenn eine KI diese viel besser erledigen kann, bessere Ferndiagnosen gibt, Papierarbeit abschafft und alles digitalisiert wird? Gefragt sind dann nur noch Spezialisten. Deswegen ist es umso wichtiger, dass unsere Kinder, Generation Alpha, keine Jobs und Studiengänge mehr lernen, die sie nur halbherzig aus einem Pflichtgefühl antreten, sondern weil sie echtes Interesse zeigen.

Denn die Zukunft gehört den Philosophen, Designern, Pflegern, Erziehern und all den künstlerischen und sozialen Berufen, die bisher als finanziell aussichtslos galten. Echtes Interesse ist gefragt, denn menschliche Nähe, Kreativität und moralische Fragen können nur schwer von einer künstlichen Intelligenz beantwortet werden.

Doch was passiert dann mit all den Menschen, die sich für ein Leben mit Aktenkoffer entschieden haben? Bleibt abzuwarten, doch allzu rosig sieht die Zukunft für die Gefolgsleute des Kapitalismus nicht aus. Eine Herausforderung wird folgende sein: Wie kann ein Staat überleben, dessen Bevölkerung arbeitslos ist? Der Mindestlohn wird vermutlich zur logischen Konsequenz werden, wenn zunehmend künstliche Intelligenz unsere Steuereinnahmen erzielen, so wie es auch heute in den großen Firmen schon teilweise passiert.

Und damit werden sich viele, sehr viele vermutlich, mit einem neuen Problem der Menschheit konfrontiert sehen:

der Bedeutungslosigkeit.

Wie wird das sein, wenn das Dasein und die Existenz plötzlich keinen effektiven Nutzen mehr hat? Wenn man als Bestandteil der Gesellschaft keine Aufgabe mehr hat? Auch das wird ein Problem sein, dessen Folgen heute Niemanden absehen kann.

Deswegen muss sich notwendigerweise auch das Schulsystem ändern, um diesem Problem teilweise vorzubeugen. Weg von reiner Informationsaufnahme und hin zum Fördern des kreativen und kritischen Denkens. Wie unterscheiden wir beispielsweise echte Informationen von Fake News? Dinge in Zusammenhang zu setzen, zu hinterfragen und neue Ideen zu entwickeln werden die wichtigsten Skills des neuen Jahrtausends sein, um sich für die Zukunft zu wappnen. Und diese Zukunft rauscht gradewegs auf uns zu und wird uns mitreißen. Die Frage ist nur:

Wollen wir den Weg mitbestimmen?

Yuval Noah Harari ist Geschichtsprofessor und einer der bedeutendsten Autoren unserer Zeit. Seine Bücher wurden weltweit zu Bestsellern und Augen-Öffnern. Er zeigt auf, wie wichtig es ist, seine Existenz ins richtige Verhältnis zu setzen und auch wie wichtig es ist, sich heute schon mit den Fragen von Morgen zu beschäftigen. In 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert findet man gute Ansätze, die einen zum Weiterdenken anregen. Außerdem ist es perfekt zum Hören, wenn man grade etwas macht, bei dem man gut in Gedanken versinken kann, ob beim Haushalt oder der Bahnfahrt. Hört es euch unbedingt an. Ihr werdet es sicher nicht bereuen!

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4 Kommentare

  1. Wahre Worte! Es ist wirklich schwierig, genauso wie mit dem automatisierten Fahren. Wozu brauchen wir später einen Führerschein? Um einzugreifen? Sind wir wirklich aufmerksam wenn wir wissen, dass das Auto mehr kann als wir? Es gibt so viele Fragen, die man sich wirklich stellen sollte. Die Natur leidet unter allem.

    1. Ja, autonomes Fahren wird wirklich spannend werden! Wobei ich persönlich einem sicheren System teilweise mehr traue, als einem menschlichen Fahrer, insofern würde ich dem autonomen Fahren sicherlich eine Chance geben!