7 Möglichkeiten für politisches Engagement im Alltag

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Masha Sedgwick | Europawahl 2019 | EU | Berlin | Europe Flag Sweater via König Souvenir | Berlin | Project Together

“Ich kann ja eh nichts ändern.”

Das ist wohl der häufigste Satz, wenn es um politisches Engagement geht. Damit macht man es sich aber auch besonders leicht:
Denn weil man ja eh nichts ändern kann, braucht man ja gar nicht erst anfangen. Doch wir sind mittlerweile an einem Punkt, wo wir es uns gar nicht mehr erlauben können, nichts zu tun. Dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann, lehrt uns nicht nur die Geschichte, sondern auch die Gegenwart wie man aktuell an Thunberg sieht, die eine ganze Bewegung ins Leben gerufen hat. Also ja, der Einzelne kann einen Stein ins Rollen bringen, der zu einer Lawine werden kann. Für echte Veränderung braucht es aber die Gemeinschaft, denn nur gemeinsam ist man stärker.
Wir MÜSSEN also handeln. Doch wie?

Wie kann ich mich im Kleinen und im Großen einbringen und zu einer besseren Gesellschaft beitragen? Wie überwinde ich die Hemmschwelle und mache erste Schritte in Richtung Politik? Ich habe 7 Ideen mitgebracht, wie Politik ganz einfach Teil eures Lebens werden kann. Schreibt gerne in die Kommentare, wenn ihr noch mehr Ideen habt oder Empfehlungen.

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Wählen gehen

Der wohl einfachste Weg sich in einer Demokratie aktiv zu beteiligen ist der Gang zum Wahllokal. Ob Bundestags- oder EU-Wahl – Wählen zu gehen sollten wir als unsere Pflicht ansehen.
Eure Stimme nicht abzugeben, bedeutet Radikalen mehr Raum zu geben. Insofern ist Wählen zu gehen das Mindeste, was wir tun sollten, um unsere Demokratie zu unterstützen.
In zwei Wochen sind wieder Wahlen, dazu werde ich nächste Woche noch etwas schreiben, aber wer sich nicht entscheiden kann, sollte den Wahl-O-Mat oder die App Voteswiper ausprobieren. Beide geben einen ganz guten Richtwert, welche Parteien eure Interessen vertreten.

Meine Empfehlung: Hauptsache nicht rechts, am besten etwas für die Umwelt.

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In eine Partei eintreten

Um wirklich aktiv an der Politik beteiligt zu sein und mitgestalten zu können, sollte man in eine Partei eintreten. Dabei muss es nicht zwangsläufig eine der Großen sein, sondern kann auch eine kleinere Partei sein, die man gemeinsam aufbaut. Allerdings eine Partei zu finden, mit der man eine 100% Schnittmenge findet, ist unwahrscheinlich, insbesondere wenn sie viele Mitglieder hat*. Entscheidet man sich für den Parteibeitritt, so gilt es auch viel zu diskutieren, Überzeugungsarbeit zu leisten und manchmal eben auch einen Kompromiss. Aber genau das macht am Ende des Tages Politik aus.
*Auch hierzu plane ich einen längeren Abschnitt nächste Woche.

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Demonstrieren gehen

Bei manchen Themen ist es wichtig Flagge zu zeigen und sich mit Gleichgesinnten zu treffen, um gemeinsam auf einen Misstand hinzuweisen. Nichts Anderes ist eine Demonstration eigentlich. Themen, die häufig ausschließlich im Internet stattfinden, kann man so in die Offline Welt tragen. Wir sollten das also nutzen und die Demo nicht den Radikalen überlassen, sondern für unsere eigenen Themen nutzen und auf die Straße gehen. Die Macht und Dynamik, die damit einhergeht, darf man nicht unterschätzen! Die “Fridays for Future” Bewegung hat es bewiesen und das Thema Klimaschutz dank wochenlanger Proteste massiv in den Vordergrund gebracht. Lust auf eine Demo bekommen? Bei dem Newsletter des Tagesspiegel bekommt man eine Auflistung der Demos, die in Berlin stattfinden.

Meine Empfehlung: auch als Erwachsener kann man Freitags an der “Fridays for Future” Bewegung teilnehmen oder am Frauentag für Gleichberechtigung einstehen.

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Finanzielle Unterstützung

Neben ehrenamtlichem Engagement, kann man natürlich bestimmte Menschen, Medien, Vereine und Aktionen unterstützen, damit Menschen die wichtige Arbeit, die sie tun, auch weiterhin tun können. Wir leben in einem Land mit vielen Freiheiten, doch am Ende des Tages muss jeder seinen Unterhalt finanzieren und von etwas leben. Wer es sich also leisten kann, sollte deswegen auch unbedingt finanziell helfen. Es gibt mutige Menschen da draußen, die ein bisschen Geld für ihre Ideen gut gebrauchen könnten.

Meine Empfehlung: Lage der Nation, Seawatch, Viva Con Agua und auch hier würde ich euch dazu aufrufen Vorschläge in den Kommentaren zu hinterlassen.

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Die Marktwirtschaft nutzen

Kaum eine Sprache versteht die Politik so gut, wie die der Marktwirtschaft. Durch unsere täglichen Entscheidungen können wir ein Zeichen setzen. Wir können uns für weniger Fleisch, für nachhaltige Produkte und faire Bedingungen entscheiden. Wir können auf das Auto verzichten und uns stattdessen lieber eine Jahreskarte kaufen. Wir können weniger fliegen und mehr Bahnfahren. Doch nicht nur in unseren Kaufentscheidungen steckt viel Potenzial: wir können uns als Arbeitnehmer für einen fairen Arbeitgeber entscheiden und auch als Unternehmer unserer Verantwortung bewusst sein und unser Unternehmen nachhaltig gestalten. Es sind unsere tagtäglichen Entscheidungen, die den Unterschied machen.

Meine Empfehlung: Einhorn Kondome macht vieles sehr richtig, Dr. Hauschka aber auch und auch Stop the Water und Armed Angels. Schreibt mir in die Kommentare, welche Firmen ihr unterstützen würdet!

Online Support

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Wenn wir an Politik im Netz denken, dann wird häufig von einer Filterblase gesprochen. Man tut dann gerne so, als würde die Politik, die im Internet stattfindet, keinen Einfluss auf die Politik haben, die dann außerhalb stattfindet. Das ist so nicht ganz richtig. Ja, sich im Internet zu informieren, mit Anderen zu diskutieren und nach Gleichgesinnten zu suchen, ist erstmal noch keine Politik. Doch es ist ein effektiver, erster Schritt eine ganze Menge Menschen zu erreichen, zum Nachdenken und schließlich auch zum Handeln zu motivieren. Heute findet ein Großteil des Wahlkampfes und gesellschaftlichen Diskurses online statt, Menschen werden über Social Media auf Missstände überhaupt aufmerksam, unterschreiben Petitionen und positionieren sich – und Flagge zu zeigen, ist heute wichtig. Dafür muss man heutzutage nicht mal selbst kluge Worte verfassen – es hilft auch Botschaften einfach zu teilen und damit zu verbreiten. Überhaupt scheint die “Teilen-Funktion” sehr unterschätzt zu werden. Zum einen signalisiert man damit Unterstützung und die kann in einer Mission – da spreche ich auch aus eigener Erfahrung – sehr helfen. Zum anderen hilft man so einer Idee zu wachsen. Also seid nicht geizig mit eurem Share und schenkt Menschen, die eure Werte spiegeln ein Like und teilt auch mal die Beiträge, um einer Botschaft zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen.

Meine Empfehlung: Luisa Neubauer, Greta Thunberg und an dieser Stelle ein bisschen Eigenwerbung: Ich habe bei Instagram Stories heute ein Q&A zur EU Wahl gepostet, um auf spielerische Art und Weise an die EU Wahlen zu erinnern. Ihr findet das leere Template, das wir gemeinsam bei ProjectTogether erarbeitet haben in meiner Story oder hier zum direkten Download. Teilt es gerne :)

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So ganz unter uns

Auch im kleinen und privaten Rahmen kann man viel bewegen. Redet mit Freunden und Familienmitgliedern über das Thema, sagt, was euch beschäftigt und lasst die Politik zu einem Teil eures Alltags werden. Wenn man es schafft Freunde für Politik zu begeistern oder Familienmitglieder von ihren fragwürdigen Überzeugungen abzubringen hat man auch schon eine ganze Menge erreicht!

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5 Kommentare

  1. Das sind ein paar super Tipps – ich fange auch echt langsam mehr an, mir Gedanken zu machen. Eine Partei, die wirklich so richtig passt, habe ich auch noch nicht gefunden. Es ist wie du sagst, dass man zu 100% übereinstimmt, ist echt sehr selten. Aber ich glaube gerade auch das Thema Demos und Online Support (Petitionen etc.) werde ich mir mehr zu Herzen nehmen. Vielen Dank dabei für deine direkten Empfehlungen, das hilft total!
    LG
    Brini
    http://www.brinisfashionbook.com

  2. Ich mag sehr, wie deine neue Richtung ist!
    Spenden finde ich wichtig. Ich hab zb nach der Geburt meiner ersten Tochter um Spenden für seawatch gebeten statt mehr babykram. Niemand hat gespendet sondern babykram gebracht, “weil man das so macht”. Engstirnigkeit ist eins der großen Probleme…
    Bitte weiter so! LG anne

  3. Liebe Masha,

    der Gedanke: “Man ja eh nichts ändern kann, und braucht man ja gar nicht erst anfangen,” ist der schlimmste was die Gesellschaft machen kann. Denn Glaubenssätze bringen genau das ein. Also glaubt man nicht erfolgreich zu werden, wird es auch so sein. Glaube kann bekanntlich Berge versetzen. Man sieht es deutlich in den Medien. Aufwachen ist besser als vor einem Ausnahmezustand zu stehen und über den Kopf die vielen Fragenzeichen haben.
    In der Politik würde ich mir mehr Entschlossenheit und Updates im Gesetzbuch. Die sind längst überfällig und Marode.

    Liebe Grüße

    Laura T.