Selbstversuch: 48 Stunden offline.

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Als mich die Grazia vor einiger Zeit fragte, ob ich denn Lust hätte auf ein kleines Experiment war ich erst neugierig, dann unsicher und später ganz begeistert. Das Experiment lässt sich einfach zusammenfassen in: 48 Stunden OFFLINE.   Würde ich es schaffen 48 Stunden lang komplett offline zu sein (Sonntag & Montag) und wie würde sich das anfühlen?

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Eins vorweg: ich habe es nicht geschafft, jedenfalls nicht ganz und ihr werdet gleich überrascht sein, was mir am Ende nicht gelungen ist. Aber spulen wir wieder zurück.   Anfangs fragte ich mich: Würde ich es überhaupt schaffen und – noch viel wichtiger – kann ich es mir grade leisten offline zu sein? Ich beschloss, dass ich es mir durchaus leisten kann und so fingen meine 48 Stunden am nächsten Tag auch direkt an. Zugegeben, ich dachte es würde leicht werden, oder eher: leichter.   Denn erst als ich länger darüber nachdachte, was eigentlich unter ‘online’ fällt, fiel mir auf, wie abhängig ich von den Apps auf meinem Handy bin: sei es Maps, Spotify, mytaxi oder die BVG App. Neben den Social Media Apps wie Facebook und Instagram, sind es eher die beiläufigen Apps, die mir den Alltag erleichtern und auf die ich tagtäglich angewiesen bin.   Für mich gehört mein Handy wie selbstverständlich zu mir: Ich schreibe meine Nachrichten über Whatsapp, kleide mich entsprechend meiner Wetter App, höre (und finde!) Musik dank Spotify, kenne meine Termine durch meinen Online Kalender und komme immer effizient von A nach B – sei es über mytaxi, BVG oder car2go. Selbst die Diktierfunktion auf dem Handy funktioniert nur mit Internet. Was mache ich also ohne alle diese Dinge?

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Eins kann ich euch auf jeden Fall schon mal sagen: Ich habe ziemlich häufig meine Bahn verpasst. Ich habe offensichtlich einfach kein Glück was Fahrpläne angeht.   Generell war die Orientierung hier in Berlin in dieser Zeit ein großes Thema. Ich kann ja schlecht nach 5 Jahren Berlin mit einer faltbaren Mappe rumlaufen? Das würde mein Ego nicht mitmachen. Also besser keine Orte aufsuchen, die man nicht irgendwie schon kennt. Trotzdem frage ich mich, wie es wohl früher war, wenn man in eine bestimmte Straße musste, kein Navi hatte und auch keinen Schimmer, wo diese Strasse sein sollte.

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Irgendwann zwischendurch rief mich meine Freundin an: „Kann ich dich jetzt echt nur telefonisch erreichen??“ „Ja?“ „Krass.“ Stille.   „Was machst du grade?“ „Shoppen…“ „Soll ich dich abholen? Bin grad im Taxi!“ „Gern“ „Schick mir mal deinen Standort“ „Das geht nicht“ „Fuck“ Stille. „Wo bist du denn?“   Naja den Rest könnt ihr euch vielleicht denken. Nach ein paar umständlichen Erklärungsversuchen und Absprachen mit dem Taxifahrer haben wir doch recht zügig zusammengefunden.   Doch auch andere Dinge waren eine Herausforderung: brauche ich heute einen Schirm? Wo ist der nächste Baumarkt? Wie hieß noch mal dieses eine italienische Restaurant, das ich schon lange ausprobieren wollte und überhaupt – was machen meine Freunde heute eigentlich so?

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outfit: Armani | shoes: Stuart Weitzman

Doch etwas Gutes hatte es auch: Ich habe festgestellt, dass immerhin 50% meiner Arbeit durchaus auch offline zu tätigen sind und auch viel schneller gehen, wenn man nicht andauernd abgelenkt wird. Diese überschüssige Zeit investierte ich damit, endlich (!) meine Beistelltische schwarz anzusprühen. Das hatte ich eh schon lange vor. Das – und auch endlich mal wieder offline shoppen zu gehen. Dort habe ich dann tatsächlich ein bisschen Geld gespart, denn anstatt mir diesen süßen Vichyrock mit Rüschen zu holen, nur weil ich den letztens auf Instagram gesehen habe, verzichtete ich drauf, weil ich genau wusste, dass es am Ende nicht zu meinem Stil passt. Dieser Rock – das bin nicht ich. Das wusste ich, jetzt wo ich auf Instagram Entzug war. Übrigens auch nicht das Kaktusblusenmädchen, wie ich im nächsten Shop festgestellt habe. Es fiel mir schlichtweg leichter auf mein Bauchgefühl zu hören.

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Doch wisst ihr was ich noch gemacht habe? Geschlafen. Richtig viel sogar. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal in meinem Leben einfach mal 10 Stunden am Stück durchgeschlafen habe – nicht mal an einem freien Tag. Zum ersten Mal seit Monaten und vielleicht sogar Jahren habe ich so richtig tief und befriedigend am Sonntag ausgeschlafen.   Als ich dann wach wurde, zum ersten Mal so richtig frisch und gutgelaunt, wusste ich, dass sich dieses Experiment schon alleine dafür gelohnt hat. Normalerweise fällt es mir nämlich enorm schwer einfach loszulassen und einfach tief und fest zu schlafen. Und plötzlich war es ganz einfach. Und so verwandelte ich mich für 10 Stunden in Dornröschen.

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Aufgetankt und ausgeschlafen habe ich mich wieder bereit gefühlt das Experiment zu beenden. 48 Stunden waren keine allzu lange Zeit und trotzdem kamen sie mir vor wie eine Ewigkeit. Denn so erholsam das Leben ohne Internet auch ist, es ist auch ziemlich kompliziert und öde.

Eine letzte Sache: jetzt fragt ihr euch doch sicherlich, wann ich geschummelt habe, nachdem ich es im ersten Absatz erwähnt habe und es ist mir echt peinlich es zugeben zu müssen, aber Netflix hat mir das Genick gebrochen. Netflix!!! Seit wir nämlich kein Fernsehprogramm mehr empfangen, haben Amazon und Netflix den Fernseher voll im Griff. Und ein Sonntag ganz ohne Serien? Sorry, aber das ging dann doch einen Schritt zu weit. Und naja, auf dem Fernseher hat es sich weniger nach cheaten angefühlt…

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34 Kommentare

  1. Du solltest das nicht als böse empfinden, aber ich find’s ziemlich krass, dass das als total schwer wahrgenommen wird. (Komme gerade aus einer Woche Internet- und Fernsehfreiheit in Schweden und vermisse das in gewisser Weise total.) Du bist mit dir alleine, man muss sich mit sich selbst beschäftigen. (Und wenn halt mal so Jemanden anrufen.) Ich glaube eher, dass man das extrem kritisch hinterfragen muss, denn ständig online zu sein und im Influencerfall auch häufig dann ständig zu arbeiten, lässt einen irgendwo abstumpfen und gestresst sein. Ich hoffe aber sehr, dass dein Post ‘ne Debatte drüber auslöst. :)

  2. Ich habe auch so ein Experiment gemacht, allerdings länger (4einhalb Tage) und GANZ ohne Handy – denn mir wurde am Vorabend der Berliner Fashion Week mein Handy geklaut ^^
    Das war aber auch echt eine interessant und krasse Erfahrung als Blogger – mit dem Unterschied, dass ich sogar zum Telefonieren eine Telefonzelle gebraucht hatte ?
    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de/

  3. Super interessant von deinem Projekt zu lesen. 48 Stunden offline können ganz schön lange sein :D
    Gerade weil einem ja manchmal gar nicht bewusst ist, was alles unter “online” fällt. Wie du schon geschrieben hast, sind es gerade nützliche Apps wie Wetter, Maps etc. bei denen es einem gar nicht richtig auffällt. Klar geht es im Endeffekt auch ohne sie, aber es ist trotzdem wieder eine Umstellung.
    Ich weiß noch, dass ich vor drei Jahren zwei Wochen im Urlaub komplett ohne Internet war – heute weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob mir das nochmal so einfach fallen würde.

    Liebe Grüße, Caro :*
    http://nilooorac.com/

  4. Hallo Masha!
    Entschuldige bitte, aber ich musste lachen als ich Deine Sätze las: “Ich kann ja schlecht nach 5 Jahren Berlin mit einer faltbaren Mappe rumlaufen? Das würde mein Ego nicht mitmachen”. Mach doch mal einen neuen Versuch: Stelle Dich mit einem Stadtplan auf die Straße und orientiere Dich. Gerade weil Du eine so hübsche junge Frau bist wirst Du bestimmt schnell von hilfsbereiten Menschen angesprochen werden. Dann lernst Du viele Menschen kennen.
    With love Andreas

  5. Da ist er ja endlich der Bericht. Super Interessant, denn komischerweise benutze ich “beiläufig” gar nicht so viele Apps wie du. Da ich mich mit einem Auto fortbewege würde höchstens Google Maps da mal mit reinfallen. WhatsApp ist natürlich auch so ein “automatisches” Ding. Aber ich bin ja süchtig nach Social Media – ich gehe schon automatisch auf den Button. Damals als ich mal 1 Jahr auf Facebook verzichtet habe musste ich die App auch sofort löschen, weil ich dauernd einfach aus Reflex da drauf geklickt habe – ist doch verrückt oder? ^^ Zuhause gucke ich ganz normal TV. Deswegen war es jetzt mal total spannend zu lesen wie es bei anderen ist. Ich habe viel mehr Parallelen erwartet :)
    Aber jeder ist halt nach etwas anderem “süchtig” :)

    Danke und Lg,
    Mny von http://www.braids.life

  6. Ein super interessanter Selbstversuch – was alles “online” bedeutet ist einem wirklich gar nicht mehr so bewusst. Dass es eben nicht nur Social Media ist, sondern auch Kommunikation mit Freunden, Bahnverbindungen etc.
    Das ist wirklich super schwierig komplett darauf zu verzichten. Ich glaube an Netflix / TV (auch Live TV läuft bei mir über die Internetleitung) wäre ich auch final gescheitert :)
    LG
    Brini
    http://www.brinisfashionboook.com

    1. ja, traurig oder? XDDD

      Ohne Internet wären wir komplett aufgeschmissen. Würde das Internet heute ausfallen könnte ich mich nicht mal informieren WARUM :D

  7. Mein Netzanbieter verhilft mir gegen Ende des Monats auch regelmäßig zu ungewollter Offlinezeit. Das sind dann die Tage, in denen ich von WLan zu WLan hechte und völlig unentspannt bin. Deswegen: Hut ab für dein Experiment.

    LG
    Celine

  8. Ich musste für einige Zeit (jedoch gezwungenermaßen) auf jegliches Internet verzichten. Das dauerte sogar fast zwei Wochen lang. Ich hatte zwar unheimlich viel neue Zeit gewonnen (und, wie du, auch viel Schlaf), war aber auch richtig aufgeschmissen, als ich die neue Stadt erkunden wollte und mich permanent verlaufen habe. Ich glaube, ohne Social Medias könnte ich getrost einige Zeit überleben, aber ohne so einfachen Dingen wie Stadtpläne, Bus- und Zugpläne etc. würde ich glaub ich nie wieder pünktlich sein, geschweige denn überhaupt ankommen :D

    1. ja, das ist mir auch aufgefallen! Es sind wirklich die kleinen beiläufigen Dinge, die uns das Leben erleichtern und auf die es echt schwierig ist zu verzichten. traurig, oder? Und wie immer wissen wir das nur dann zu schätzen, wenn wir plötzlich ohne dastehen :D

  9. Sehr cool, dass du das mitgemacht hast und welche Erfahrungen du daraus gewonnen hast! Was ich für mich selbst gemerkt habe, gerade beim Arbeiten: Wenn ich offline bin, bekomme ich so sehr viel mehr erledigt :)

  10. Hallo Masha,
    omg… Lebst du ernsthaft seit FÜNF Jahren in Berlin?!
    Ich weiß noch, wie ich bei meinen Eltern am Küchentisch in Leverkusen saß, kurz vorm Abi, und davon erzählt hab, wie inspirierend dein Blog ist und dass ich unsere Gemeinsamkeit, in Gruissan Urlaub zu machen, lustig finde. Da hast du noch in Köln gewohnt und bist teilweise auf die gleichen Parties wie ich gegangen. Krass.
    Seit so langer Zeit verfolge ich also schon deinen Blog und finde die Entwicklung der letzten Zeit sehr schön. Du scheinst dich immer mehr selbst zu finden und zu lieben und strahlst das wirklich aus.
    Alles Gute weiterhin :)
    Isa

    1. Oh vielen lieben Dank Isa <3
      Ich hatte mich verrechnet, es sind doch nur 4^^ aber trotzdem :D
      Es ist so viel passiert in dieser Zeit und ja, du hast vollkommen Recht – ich habe MICH in dieser Zeit wirklich gefunden :)
      Es ist schön zu hören, dass du mir seither folgst und das so gut beobachten konntest und ich hoffe dass auch du stolz auf dich zurückblickst :)

  11. haha ich habs ja schon im podcast gehört wie es dir ergangen ist – besonder wenn man mit den öffis fährt ist es unvorstellbar ohne handy :)
    aber toll, dass du es gemacht hast u 10 stunden schlaf – ach das hört sich so toll an :)
    die fotos auf der dachterasse sind ein wahnsinn! echt hammer
    hab noch nen tollen tag
    glg katy

    http://www.lakatyfox.com

  12. Wie schön, den Artikel dazu zu lesen! Offline zu bleiben hat irgendwas total “erdendes” an sich, finde ich. Man muss sich wieder auf seine eigenen Sinne verlassen und vertrauen… meine Mama ist z.B. als wir klein waren jeden Tag auf den Balkon gegangen, um uns zu sagen, wie das Wetter war. Ein kleines bisschen kann selbst ich es noch vorhersagen, indem ich den Schwalbenflug interpretiere (hoch = bleibt schön, weil dann die Insekten auch alle hoch fliegen. Ein Hoch auf den Hochdruck :D) oder die Morgen- und Abendröte beobachte.
    Beim Orientieren geht es nicht ganz gut, denn ich weiß nie, wo Norden ist. (Männer schon.)
    Es macht mich selbstständiger, nicht abhängig zu sein – und man bleibt deshalb ruhig, wenn mal ein Funkloch oder Netzausfall kommt. Weil man weiß, dass es – ganz wie früher – ja auch ganz ohne geht :)

    1. oha! Das ist nicht schlecht! Ich könnte das glaube ich nicht….
      Ich würde direkt panisch werden, wenn ich wüsste, dass mein Informationszugang gekappt wäre und ich nicht mal googlen könnte WARUM :D

      Das ist sowieso eine große Angst von mir, denn durch das Internet sind wir zwar informiert, aber wir sind zu faul die Basics des Lebens zu lernen oder besser: nicht zu verlernen. Erste Hilfe beispielsweise oder Grundlagen über Kräuter, eben Sachen die man früher zu schätzen wusste!

      1. Total! In der “analogen” Zeit konnten sie halt andere Sachen als wir heute in der “digitalen” Zeit. Damals konnte niemand was mit “Followern” und “SEO” anfangen, und heute niemand was mit Spitzwegerichblättern auf kleinen, frischen Wunden :D

  13. Respekt das du das so durchgezogen hast! Ich glaub ich werde das auch mal ausprobieren :).
    Bei Netflix kann ich dich allerdings voll verstehen !! Das würde mir auch zu schwer fallen.

  14. Ich muss so lachen, Netflix der Übeltäter! :) Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das Internet (oder viel mehr das Smartphone) wirklich ein zweischneidiges Schwert. Es eröffnet so viele Möglichkeiten, aber es lenkt auch so ungemein ab. Ich habe mir leider über die letzten Jahre so viele Unarten angewöhnt, dass ich daran wirklich arbeiten sollte. Danke für die Inspiration, der Blogpost war super! :)
    Katharina ktinka.com

  15. Ich war schon mega gespannt auf die Auswertung deines Experiments. Ich muss gestehen, dass ich bei dem Wort “Offline” auch nur an die Social Media Kanäle gedacht habe, aber hinter diesem Wort steckt ja soviel mehr! Fast schon ein bisschen erschreckend, dass wir das gar nicht mehr mitbekommen…
    Bei deinem Endkommentar musste ich seeehr schmunzeln, hast den “Spannungsbogen” wirklich hochgehalten, was letztendlich dein “Schummeln” ausgelöst hat;D
    Alles Liebe,
    xxMaj-Britt

    https://majstatement.com/