Sonntagspost: Über die Schwierigkeit seine eigene Identität zwischen Russland und Deutschland zu finden.Sunday’s thoughts: about being a Russian and a German at the same time.Воскресный блог: о сложностях быть русской немкой

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Ich sitze zwischen den Stühlen. Das tat ich schon immer. Doch noch niemals in einer so tiefen Kluft wie jetzt. Da ist dieser eine Stuhl mit der Aufschrift „Die Deutsche Heimat“ und dann ist da der andere „Russische Rodina“. Ich bin keine Deutsche. Ich bin aber auch keine Russin. Ich bin in der ehemaligen Sowietunion geboren und bereits mit 3 Jahren hierher gekommen. Ich bin in Deutschland großgeworden, hatte deutsche Freunde und bin mit der deutschen Kultur aufgewachsen. Gleichzeitig habe ich eine russische Erziehung genossen, habe zuhause russisch gesprochen, russische Werte vermittelt bekommen und hatte auch russische Freunde. Russland ist ein Teil von mir genauso wie Deutschland einer ist. Ich bin beides und gleichzeitig gar nichts. Ich war schon immer irgendwo dazwischen und habe mit der Zeit gelernt mir eine eigene Identität zu schaffen und damit auch eine eigene Meinung zu bilden. Irgendwo zwischen Ost und West. I’m sitting on the fence. I always did. But never in such a deep chasm as now . There is one site “The German homeland” and then there’s the other one “Russian Rodina”. I’m not a German. But I’m also not a Russian. I was born in the former Soviet Union and came here when I was 3 years old. I grew up in Germany with the German culture and had German friends. At the same time I enjoyed a Russian upbringing, spoke Russian at home, got taught Russian values ​​and also had Russian friends. Russia is a part of me just as Germany is. I ‘m both and nothing at the same time. I’ve always been somewhere in between and I’ve learned over time to create my own identity and thus also my own opinion. Somewhere between East and West.   I wasn’t sure whether I should write this post, but damn it’s Sunday. And this issue concerns me even more intense, since the gap between Germany and Russia has become more evident. Since the usual enemy image “Islam” was replaced within weeks with “the Russian”.   To be honest, it hurts me. But I don’t want to talk about politics on my blog, nor about sports or religion. This is too difficult, but it doesn’t mean that I have no opinion. It’s about the inner conflict when you somewhere between cultures. My mother has always tried to teach me the best qualities of both mentalities: The courage , the honesty and directness , but also the loyalty of a Russian soul. Just as well as the reliability , organization, efficiency , discipline, and determination of a German mentality. Today I know that to appreciate more than ever before. We are neighbors and although we are fundamentally different in some things, we complement each other very well. In every culture there are such people and such, sure. But to shear equal to all with the same brush, I think that’s very dangerous. This applies not only for Russians and German, but also for all the nations: Turks, Arabs , Poles, Asians , Spaniards, Americans , and from wherever. We could learn from each other, but instead we fight against each other. This is absurd! We are the generation of globalization. We are the generation of the Internet. The boundaries exist only in the heads of the people. Create bridges. And clarity. Visit your neighbors and sit with them at a table and you will see that you have more in common than separates you from each other. Form your OWN opinion!!Я сижу на двух стульях. И делала это всегда. Но сейчас стало сложно, как никогда. „Немецкое Отечество“ и „Русская Родина“. Я не немка. Но и не русская.   Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreibe, ob er hierhin gehört und wenn ja, wie ich ihn formuliere, aber verdammt es ist Sonntag und das ist bei mir bekanntlich der Tag, an dem ich das ausspreche, was ich den Rest der Woche versuche nicht durchscheinen zu lassen. Nur in diesem Fall ist das ein Thema, das mich seit Wochen beschäftigt. Das mich noch intensiver beschäftigt, seitdem die Kluft zwischen Deutschland und Russland deutlicher geworden ist. Seitdem binnen Wochen „der Russe“ das gängige Feindbild “Islam” ersetzt hat. Seitdem meine beiden Seiten nicht mehr in Einklang miteinander sein dürfen.   Ich bin ehrlich: das tut mir weh. So sehr, dass es mir mittlerweile echt schwer fällt, über Mode zu schreiben, wo mich doch ein anderes Thema beschäftigt. Wie es meinen Verwandten in der Ukraine und in der Krim geht, zB. oder auch die Angst vor einem erneuten Krieg, ausgetragen auf Kosten von Menschen, die diesen Krieg nicht wollen. Auf unseren Kosten, denn ihr vergesst, dass die Ukraine grade mal 700 km von Deutschlands Grenze entfernt ist. Das ist kürzer als von Hamburg nach München.   Aber ich will nicht über Politik auf meinem Blog reden, ebenso wenig wie über Sport oder Religion. Das ist mir einfach zu heikel, soll aber nicht heissen, dass ich keine Meinung habe. Die habe ich sehr wohl, nur wird sie eben vielen nicht passen. Im Zeitalter des Internets, Youtube und Blogs sind wir nicht auf Mainstreammedien angewiesen, weder aus Deutschland, noch aus Russland. Wir können uns selbst informieren, uns unsere eigene Meinung bilden und zumindest versuchen inmitten all der Propaganda die Wahrheit zu erkennen. Und die Wahrheit ist: es geht nicht um Menschenrechte. Es ging niemals um Menschenrechte. Es ging immer nur um die Interessen einer immer kleiner werdenden Wirtschaftselite. Und um Öl. Doch wie gesagt, darum soll es nicht gehen, eigentlich.   Es geht um den Zwiespalt in dem man steckt, wenn man irgendwo zwischen den Kulturen steckt. Meine Mutter hat stets versucht mir die besten Eigenschaften aus beiden Mentalitäten zu vermitteln: Den Mut, die Ehrlichkeit und Direktheit, aber auch die Treue einer russischen Seele. Genauso aber auch die Zuverlässigkeit, Organisation, Effektivität, Disziplin, und Zielstrebigkeit einer deutschen Mentalität. Heute weiss ich das mehr zu schätzen als früher. Wir sind Nachbarn und obwohl wir in manchen Dingen grundverschieden sind, ergänzen wir uns prächtig. Russen und Deutsche. In jeder Kultur gibt es solche Menschen und solche, klar. Aber gleich alle über einen Kamm zu scheren, halte ich für sehr gefährlich. Das gilt im Übrigen nicht nur für Russen und Deutsche, sondern auch für alle: Türken, Araber, Polen, Asiaten, Spanier, Amerikaner und wen weiss ich nicht alles. Wir könnten voneinander lernen, aber stattdessen gehen wir einander aus dem Weg (bestenfalls!) und rotten uns in ethische Grüppchen zusammen. Das ist doch absurd! Wir sind die Generation der Globalisierung. Wir sind die Generation des Internets. Wir sind nicht alternativlos. Die Grenzen existieren nur noch in den Köpfen. Radiert sie aus. Schafft Brücken. Und Klarheit. Besucht eure Nachbarn und setzt euch mit ihnen an einen Tisch und ihr werdet sehen, dass euch mehr verbindet, als trennt. Bildet euch eure EIGENE Meinung.   Родилась в бывшем Советском Союзе и переехала в возрасте 3 лет в Германию. Выросла на немецкой культуре с немецкими друзьями. В тоже время получила русское воспитание, дома говорила по-русски, впитала в себя русские ценности и дружила с русскими детьми. Россия стала частью меня так же, как и Германия. Я и то и другое, одновременно ни то, и не другое. Я всегда была где то посредине, со временем научилась себя самоидентифицировать, иметь собственное представление обо всем. Где то между Западом и Востоком.   Долго думала, писать ли этот текст, нужен ли он в модном блоге и если да, то как сформулировать? Ведь сегодня воскресенье и всем известно, что в этот день пишу о том, о чем стараюсь молчать остальные дни. В этот раз я готова затронуть тему, которая волнует меня уже которую неделю. Она терзает меня с тех пор, как усилился разрыв между Германией и Россией. За несколько недель в СМИ «русский» образ врага вытеснил врага в виде «ислама». С этих пор обе части моей души не дают мне покоя. Буду честной: мне очень больно.   Мне сложно, очень сложно сейчас писать о моде, когда мысли заняты совсем другим. О том, как живут сейчас мои родственники на Украине и в Крыму, о страхе перед новой войной. Войной, которая навязывается людям, ее не желающим. В том числе и нам, ведь мы забыли, что Украина лежит всего в 700 км от границы Германии. Это меньше, чем от Гамбурга до Мюнхена.   Мне совсем не хочется писать в своем блоге ни о политике, ни о спорте или религии. Это слишком сложные темы. Но это не значит, что у меня нет своего мнения. Оно как раз есть, и думаю, оно понравится не каждому. Во времена интернета, youtube, и блогов мы не зависим от мнения каких либо СМИ, что в Германии, то и в России. Мы можем сами найти информацию, создать свое собственное мнение, или по крайней мере попытаться в потоке пропаганды отыскать истину. А истина такова: все вертится совсем не вокруг прав и интересов простых людей. Все делается во имя интересов сужающейся экономической элиты. И энергоресурсов. Хотя так быть не должно.   Но в принципе, речь сейчас не об этом. А о том напряжении, что создается, когда разрываешься между странами. Моя мама всегда старалась привить мне лучшее из обеих культур. Смелость, честность, искренность и верность русской души. Так же, как и надежность, организованность, эффективность, дисциплину и целеустремленность немецкой ментальности. Сейчас ценю это больше, чем когда бы то ни было.   Мы соседи, и хотя во многом очень различны, дополняем друг друга прекрасно. Русские и немцы. Конечно, в любой среде есть разные люди, но стричь всех под одну гребенку считаю небезопасным.   Это относится не только к русским и немцам, но и к туркам, арабам, полякам, испанцам, американцам и всем остальным. Мы можем учиться друг у друга, но вместо этого или избегаем друг друга (в лучшем случае), или создаем этнические группы. Это же абсурд! Мы поколение глобализации. Мы поколение интернета. У нас есть альтернативы. Границы существуют только в наших головах. Вытрете их. Постройте мосты. И внесите ясность. Встретьтесь с соседями, сядьте с ними за один стол. Вы увидите, что вас большее соединяет, чем разъединяет. Создайте свое мнение сами!

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32 Kommentare

  1. Well written and well said! At the moment there are many major controversies following Russia and I think you have spoken in a way to open the eyes of people who may differ on behalf of you. You make some excellent points.

  2. “Es ging niemals um Menschenrechte”
    und
    “Die Grenzen existieren nur noch in den Köpfen”-
    wow, sehr treffend formuliert!
    und das Identitätsproblem kenne ich. Ich komme aus Moskau, bin mit 13 Jahren nach München umgezogen, und bin auch, wie du – weder Fisch noch Fleisch… Überall gleichermaßen ausgegrenzt und auch zuhause…
    Schwierig. Hoffen wir nur, dass Russen und Deutsche so tolerant und menschlich bleiben oder werden, so wie du an sie und uns alle appellierst.
    Danke!
    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de/

  3. Ein ganz wunderbarer Beitrag und ich finde es super, dass du ihn bepostet hast! Das größte Problem ist wohl, dass viel zu viele sich zu einer “Mainstream-Meinung” hinreißen lassen, die viel zu sehr von Medien und Vorurteilen geprägt wird. Feindbilder verkaufen sich nun mal gut… und das finde ich echt traurig!

    Viele Grüße
    Fiona

  4. Liebe Masha,

    ein guter Beitrag, der es mit Sicherheit wert wäre noch ein wenig mehr aus dem Bereich zu berichten. Doch Du hast es bereits erwähnt: es geht um ein heikles Thema. – Wie hießen noch gleich die ersten Regeln des Gesprächs in einer geselligen Runde? “Spreche nich über Politik, Religion und Geld.” Kurzum über das eigentlich Wichtige wird nicht gesprochen, denn man wandelt bei diesen Themen auf dünnem Eis.

    Du sprichst von Grenzen im Kopf, da stimme ich Dir vollauf zu. Doch vielmehr sollte man an diesem Punkt darüber nachdenken, wer die Grenzen geschaffen hat und wer sie schlussendlich auch manifestiert. Nun könnte man mit Adorno und der Kulturindustrie kommen, aber das ist dann doch wieder ein anderes Fass, auf das ich hier nicht hinaus will. Was den springende Punkt am Thema Grenzen darstellt, ist der Einfluss der Grenzen anderer auf diejenigen, die an Grenzen bandeln- wie zum Beispiel Ausländer, die ihr Leben lang in einem neuen und schlussendlich nicht mehr fremden Heimatland aufgewachsen sind. Wie oft hört man Sprüche wie “Oh, Du sprichst aber gut Deutsch!”, “Wow, Du hast ja gar keinen Akzent!” und so fort. Traurig aber wahr, es gibt immer wieder Leute, deren Horizont kaum über die Erbsen am Tellerrand reicht und viel schlimmer noch es gibt Leute, die sich von derlei Ignoranz getroffen fühlen und sich dann verstellen. Wenn es dann darum geht, woher man eigentlich kommt, so ist man auf einmal nach all den erlebten (Vor)Urteilen in der Rolle des Verräters: Man verrät dann nicht selten zum eigenen Vorteil die eigentliche Heimat, die Familie und seine eigene Identität. Diesen Punkt habe ich ein wenig in Deinem Gedankengang vermisst. Vielleich aber hast Du ihn so nie erfahren, aber leider- und ich fühle mich davon betroffen, gibt es Menschen, die schlussendlich bei ihrer Herkunft nur noch Deutschland sagen, aus Angst oder Gelangweiltheit oder nein, eigetnlich doch vielmehr aus Prävention vor all dem, was einem längst bekannt ist, vor der Angst vor dem Fremden und vor den Konsequenzen. Denn seien wir ehrlich, wie oft wird man durch und durch aufgrund einer anderen Herkunft vorbelastet, bevor jemand einen wirklich kennengelernt hat? – Das sehe ich nun auch immer mehr in einem kleineren Umfeld, aber das ist wieder ein anderes Fass. Kurzum, worauf ich im Fazit hinaus möchte: die Menschen gleich aus welcher Ecke, sind schlussendlich doch immer aus dem selben Holz geschnitzt: geil auf das Fremde und zugleich doch abgewandt, sofern es sie dann auf einer sozialen Ebene trifft. Und dieses Paradoxon nebst vielen anderen, die unserer Gesellschaft in meinen Augen herrschen, macht das Miteinander schwierig. Wenn dann noch das Geld ins Spiel kommt, wird aus dem Spiel in der Gesellschaft ein Kampf um Macht und Enfluss. Und dies war, ist und wird wohl immer so bleiben. Das Einzige, was man an diesem Punkt ändern kann, ist seine persönliche Einstellung und Meinung diesbezüglich, die man anderen auf unterschiedliche kommunikative Weisen nahebringen kann.

    Sofern meine Sichtweise auf Deinen letzten Sonntagspost, liebe Masha

    1. Hi Anastasija,

      wow erstmal krasses Kommentar und ich wünschte ich könnte da mit dir groß drüber diskutieren, aber nein, ich würde jedes Wort so unterschreiben :)
      Danke für deine so differenzierte Meinung!!

      xx

  5. du sprichst mir aus der seele.

    in sibirien geboren, in deutschland russich-deutsch aufgewachsen. ja es ist wirklich so, man sitzt zwischen den stühlen. [und echt krass, wie vielen deiner leser es auch so geht!]

    vorallem während dieser aktuellen politischen krise, und dem konflikt zwischen ost und west überlegt man sich, auf welcher seite man ist, bzw. auf welcher seite man sein sollte, man versucht zu verstehen, und den überblick zu behalten …

    und es ist wirklich bitter&traurig, dass man sich nicht versteht oder verstehen will. ein prinzipienstreit.
    »lost in translation«?

    danke für den post masha.
    liebste grüße, dasha.

  6. Машка ;-),
    ich komme ursprünglich aus Russland und lebe seit 10 Jahren hier in Deutschland. Ich weiss ganz genau wie du dich in jetziger Situation fühlst. Ich kann deiner Meinung nur zustimmen! Du sprichst mir wirklich aus der Seele (übrigens wie sehr oft!). Ich finde es auch nicht verkehrt, dass du DEINE Meinung auf DEINEM Blog äußerst! Schließlich sind Blogs auch dazu da ;-) Ich finde es grade sehr schön, dass dein Blog nicht so einseitig ist. Es ist sehr mutig, dass du so viel von deiner Persönlichkeit reinsteckst. Ich glaube, dass du ein sehr echter und ehrlicher Mensch bist. Du bist mir einfach sehr sympatisch ;-) Hut ab und wieter so!

    LG Aljona

  7. Bei mir ist es so….
    Ich bin in Deutschland aufgewachsen, bin aber die Tochter eines Sinti und habe auch eine solche Erziehung genossen….
    Ergo bin ich das, was man im Volksmund als “Zigeuner” bezeichnet.
    Allerdings rege ich mich nicht darüber auf, sondern bin ab und an eher amüsiert.
    Denn wenn das Wort “Zigeuner” fällt, erkläre ich einfach grinsend, dass ich nicht in einem Wohnwagen wohne und auch nicht meinen Lebensunterhalt damit verdiene, auf dem Jahrmarkt Karten zu legen!
    Meistens ist den Menschen dass dann schon peinlich genug.
    Es ist aber einfach schade, dass die Menschen nicht in der Lage sind, über den Tellerrand hinaus zu schauen, Vorurteile abzulegen und sich mit seinem Gegenüber anstatt mit seiner Herrkunft zu beschäftigen.

    By the way, finde ich es wirklich toll, dass Du über sowas auf deinem Blog schreibst.
    Ich kann mich nur anschließen – unter anderem lese ich deinen Blog genau deshalb!
    Du bist einfach echt.
    Man hat das Gefühl ner ganzen normalen, modeverrückten jungen Frau zu begegnen, mit der man sich ins Cafe an der Ecke setzt, um nen Milchkaffee zu schlürfen, zu lachen und über Gott und die Welt zu reden!
    Bleib bitte so.

    1. Der Park ist voll.
      Überall sind Menschen.
      Sie geniessen ein kleines Stück Natur
      und das schöne Wetter.
      Überall spielen Kinder.
      Ich höre den vorbeiziehenden Fahradfahrer sagen; Siehste keine Deutschen mehr hier.
      Was meint er damit?
      Was ist ein Deutscher?

      Das hat gerade ein Freund von mir bei Facebook gepostet…
      Ich fand es sehr passend und dachte ich reiche es hier noch nach!

      1. Hi Nabeshima,

        ja, traurig oder?
        Wenigstens ist das Wetter schön :)

        Ich wusste nicht, dass du Sinti bist, das stelle ich mir auch krass anders vor im vergleich zur deutschen mentalität. die sind ja unheimlich familienbezogen, wenn ich mich nicht irre?
        Andererseits ist es schön so viele einflüsse zu haben, oder?

        Übrigens täuscht dich dein gefühl nicht: ich bin eine ganz normale modeverrückte frau :P

        1. So kommt alles raus :-D Haha….
          Ja, die Mentalität ist schon eine andere.
          Man kann aber alles miteinander vereinbaren und “kombinieren”.
          Da ist meine “Sinti Seite”, die eben z.B sehr Familienbezogen etc. ist und natürlich ist da auch meine “deutsche Seite”, die sogar überwiegt.
          Es ist eigentlich ganz leicht.. nimm das mit, was gut und wichtig für Dich ist, egal “woher” es kommt und wenn Du kannst, gib was davon ab und versuch es in die Welt hinaus zu tragen :)
          Wir haben doch alle was gemeinsam, wir sind Menschen, mit Ängsten, Hoffnungen und Wünschen – thats it!

          Sowas dachte ich mir meine Liebe und wenn ich mal in Berlin bin und dich dort sehen sollte, geht die Latte auf mich,okay? I promise :-D

          1. »Es ist eigentlich ganz leicht.. nimm das mit, was gut und wichtig für Dich ist, egal “woher” es kommt und wenn Du kannst, gib was davon ab und versuch es in die Welt hinaus zu tragen«

            sehr schöööön nabeshima!!! <3

  8. ich bin ja eher so die stille mitleserin (habe glaub ich erst 1x was kommentiert^^), aber ich hab dir damals schon gesagt, dass du die “echteste” bloggerin bist, die ich bisher entdeckt habe.
    ich mag es, dass du dich nicht hinter iwas versteckst.. du bist unfassbar echt, unfassbar ehrlich und unfassbar authentisch!
    egal, was du in diesem beitrag geschrieben hast.. einfach nur, DASS du darüber schreibst, ist wundervoll.
    liebste grüße, petra

  9. Meine Mom sowie mein Dad kommen aus der ehemaligen Sowjetunion, deren Vorfahren aber aus deutschland. Was bin ich dann?
    Ich sehe mich selsbt als Deutsche, wenn mich jemand fragt. Aber im Grunde ist mir das völlig egal, woher ein Mensch oder auch ich, komme. Mir ist wichtig, wie die Person zu mir und seinen Mitmenschen ist und welche charakteristischen Merkmale er hat. Wenn ich auch Menschen im Bus oder der Bahn sehe oder mit welchen arbeite, denke ich mir nicht “Woher kommt die Person?” Sondern eher Dinge wie: Wow hat sie schöne lange dunkle Haare” Oder “der Lippenstift passt perfekt zu ihrem Hautton”.

    Es kommt im Leben also meiner Meinung nach nicht auf die Herkunft sehr stark an, sondern wie die Person sich einem gegenüber gibt.

    Einen schönen Sonntag dir:)

    P.s.: Du schreibst nicht über Religion und Sport, meintest du in diesem Artikel. Mich würde aber trotzdem vielleicht in nem Sonntagspost interessieren, woran du glaubst. (Sei es eine religion, dich selbst, Schicksal, Zufall?)

  10. “Aber ich will nicht über Politik auf meinem Blog reden, ebenso wenig wie über Sport oder Religion. Das ist mir einfach zu heikel, soll aber nicht heissen, dass ich keine Meinung habe. Die habe ich sehr wohl, nur wird sie eben vielen nicht passen. Im Zeitalter des Internets, Youtube und Blogs sind wir nicht auf Mainstreammedien angewiesen, weder aus Deutschland, noch aus Russland. Wir können uns selbst informieren, uns unsere eigene Meinung bilden und zumindest versuchen inmitten all der Propaganda die Wahrheit zu erkennen.
    Und die Wahrheit ist: es geht nicht um Menschenrechte. Es ging niemals um Menschenrechte. Es ging immer nur um die Interessen einer immer kleiner werdenden Wirtschaftselite. Und um Öl.
    Doch wie gesagt, darum soll es nicht gehen, eigentlich.”

    Gut, dass deine Meinung “die Wahrheit” ist. In diesem Absatz wirkt es für mich so, als seist du der Ansicht, dass jeder, der eine andere Meinung als du hat, sich schlichtweg nicht selber informiert hat oder eben zu blöd war, um inmitten all der Propaganda die Wahrheit zu erkennen. Oder was willst du sonst mit diesem Absatz ausdrücken?

    Es geht mir nicht darum, welche Meinung du hast oder nicht hast. Es geht mir darum, dass ich es als anmaßend empfinde, die eigene Meinung als Wahrheit & die derer, die eine andere Meinung vertreten, als von der Propagandamaschinerie-Verblendete oder Uninformierte darzustellen. So kam man noch nie in einer Diskussion weiter.

    LG,
    Anna Philippa

    1. Dann hast du die Intention meines Beitrags nicht verstanden, sondern dich schlichtweg auf diesen kleinen Absatz festgefahren. Ich sage man soll sich seine eigene Meinung bilden auf Basis unabhängiger Informationen
      Was ich ebenfalls sage ist dass unsere Medien zur Zeit leider lügen. Auch das ist ein oft bewiesener Fakt unabhängiger Studien. Es wird sogar vom Bundesverfassungsgericht zur zeit genau deswegen ermittelt.
      Es gibt viele Lügen aber auch viele Wahrheiten und man muss stets vorsichtig sein bei dem was man liest. Insofern auch vorbildhaft meine These in Frage zu stellen :)
      Ich will aber keinesfalls irgendwem meine Meinung aufdrängen müssen und auch diskutieren möchte ich nur mit dem der sich wirklich ausreichend informiert fühlt nicht nur in Politik auch in Geschichte. Denn davon gibt es letzten Endes auch nur eine.

  11. Kleine Ergänzung durch eines meiner Lieblings-Zitate:
    “Grenzen? Ich habe niemals eine Grenze gesehen. Aber ich hörte, dass sie im Geist vieler Menschen existieren.” (Thor Heyerdahl)

  12. das fühlt so an, ob das Herz in zwei geteilt. Man fühlt sich schon in Russland fremd, ist aber hier in Deutschland noch nicht so ganz angekommen. Ich werde noch ein paar Jahre brauchen, bis ich meine Identität gefunden habe…

    Gruß, Xenia, die
    die neue Sprache, das Land und die Mentalität mit 23 anfing zu lernen…

  13. Wow. Danke für diesen Beitrag. Du bist der einzige (!) nicht-politische Blog den ich regelmäßig verfolge und umso mehr Spaß macht es, diesen Blog zu lesen, wenn ich weiß, dass die Person dahinter eine eigene Meinung hat, die ich nur unterstützenswert finde. Schön, dass es auch Selbstdarsteller*innen (nicht im negativen Sinne) gibt, die über den eigenen Tellerrand schauen!

  14. Liebe Masha,
    dein Beitrag hat mich bis ins Herz getroffen. :) Ich komme auch zur Hälfte aus einem anderen Land mit gänzlich anderer Kultur (weit weg, in Asien, 90% meiner Familie lebt dort und ich sehe sie sehr selten) und kenne das Gefühl, überall “die Fremde” zu sein und nirgendwo dazuzugehören, auch das Gefühl, keine Identität zu haben. In beiden Ländern fühle ich mich zuhause, aber in beiden Ländern werde ich auch als anders empfunden, da ironischerweise dort immer genau die andere ethnische Seite stärker an mir wahrgenommen wird. Ich falle immer überall auf und eine zeitlang habe ich es gehasst, ständig angestarrt zu werden (mittlerweile übersehe ich das einfach). Ich hatte zwar noch nie Probleme, Freunde zu finden und werde in Gruppen schnell integriert, aber “anders” fühle ich mich dennoch. Mittlerweile sehe ich das als Vorteil, weil ich schon in jungem Alter gelernt habe, eine eigene Meinung zu haben, auch für mich alleine stark und unabhängig zu sein und bei Menschen das Äußere auszublenden und mich auf das Innere zu konzentrieren. Auch habe ich schon sehr früh hinterfragt, wer ich bin, woher ich komme, was ich will und wohin ich will. Ich habe mich immer innerlich ein wenig zerissen gefühlt und vereine auch einige ziemlich widersprüchliche Werte / Charaktereigenschaften. Aber das bin eben ich, immer auf der Suche. :)
    liebe Grüße!