

Zwei teiler
– ich mag das Wort und das Kleidungsstück an sich. Ein Oberteil und ein Unterteil – zwei vollkommen verschiedene Schnitte, aber aus demselben Stoff und dadurch doch irgendwie eins. Ein Anzug eben. Der Clou ist doch: ein Zweiteiler muss nicht unbedingt zusammen, sondern kann auch getrennt getragen werden. Der Blazer zur Jeans, die Hose zum Shirt – alles ist möglich, alles passt irgendwie und nichts so richtig. Am Ende bleibt der Anzug unzertrennlich und vielleicht ist es genau dieser Gedanke, der mir am Zweiteiler so gefällt: du bist frei dich immer neu zu entscheiden, aber im Anzug bist du immer perfekt gekleidet.


The Look Zweiteiler: René Lezard Schuhe: Converse Tasche: Sonia Rykiel Shirt: alt (ähnlich: Rails)
Ich frage mich manchmal auch, ob wir aus demselben Stoff sind, oder ob ich nicht ein paar Muster habe und du tiefschwarz bist – oder vielleicht auch andersherum. Ob wir auch ein Anzug sind oder vielleicht eher der Typ: Gegensätze ziehen sich an? Sind wir wirklich unzertrennlich? Habe ich die Hosen an und du legst dich wärmend um meine Schultern? Oder ist es eher andersherum? Ich weiss es nicht. Und vielleicht spielt es auch keine Rolle. Am Ende stehe ich nur noch verwirrter da als zuvor mit der selben Frage im Kopf: bin ich ein Anzug oder bin ich ein Einzelstück? Und was noch viel wichtiger wäre: was wäre mir lieber?




