Über Geld und Gewissensbisseabout money and fashion

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Ich fahre mit einer großen, rosa Tüte nach Hause und drinnen steckt so ziemlich das teuerste Teil, das ich mir jemals gekauft habe. Überhaupt und jemals. Es war folgende Situation. Ich hatte noch etwas Zeit, ging in einen Laden und wollte nur gucken. Auf einmal sehe ich es, DAS LIEBLINGSTEIL und mich verliebt wie schon lange nicht mehr. Richtig lange. Es war wie ein kurzfristiger Black-out und mein Verstand setzte aus, ich folgte nur noch meinen Instinkten und die sagten: Kauf es! Du musst es haben!! Kauf es!! Es lag eigentlich doppelt und dreifach über meinem Budget, aber in diesem Moment wollte ich nichts sehnlicher als dieses eine Teil zu besitzen und alle finanziellen Bedenken waren wie weggeblasen. Also tat ich den Schritt, zog die Karte durch und es gehörte mir. Wie schnell das gehen kann wundere ich mich noch… Auf dem Rückweg kam die normale, vernünftige Masha wieder zum Vorschein und mich plagte ein schlechtes Gewissen…. vermutlich die Überreste meiner Erziehung?   Die Modewelt ist eine verrückte Welt: zu jeder Saison werden Designerteile von mehreren tausend Euro konsumiert und stolz vorgeführt auf den Fashion Weeks dieser Welt. So weit so gut, aber das eigentlich verrückte daran: es wird als normal empfunden. Klar, total normal eine Handtasche für 2000 EUR durch die Gegend spazieren zu führen. Und obwohl ich eigentlich weiss, dass das alles andere als normal, sondern verdammt scheisse-dekadent und protzig ist, bin ich selbst der Gehirnwäsche verfallen. Bin ich selbst kein Stück besser. Denn ist ist, wer drin ist.   Als ich damals noch jung war, gab es bei uns in der Familie keine Designersachen, geschweige denn Designertaschen. Ich hatte keine besonders reichen Eltern, mehr so die solide Mittelschicht und trug Sachen aus dem H&M Sale. Für ein teures Teil (und damit meine ich alles über 50 EUR!) musste ich halt wochenlang sparen. Geld wächst schliesslich nicht auf Bäumen und das wurde mir schon sehr früh klargemacht. Und so lernte ich die Sache mit dem Sparen und daraus resultierend die Sache mit dem Nähen. Ich lernte mir Hosen enger zu nähen und auch T-Shirts. Später lernte ich sogar eigene Sachen zu nähen, so richtig nach Schnittmuster und irgendwann dann auch selbst Schnittmuster zu legen. Und irgendwann nähte ich mir einen Mantel. Es war die letzte Sache, die ich selbst nähte. Ich war nicht sonderlich gut im Nähen, die Nähte waren unsauber und es waren einige Patzer drin, aber es reichte. Es reichte für meine Zwecke meine alten Sachen zu recyceln und dafür, dass ich es mir selbst beigebracht habe, war ich ziemlich stolz. Ich habe Mode schon immer geliebt ja, aber Stil war damals für mich nie eine Frage des Geldes. Es war eine Frage der Kreativität. Ganz schön naiv. Auch später, als ich langsam mein eigenes Geld verdiente waren Designersachen weit weit weg. Eine Tasche im vierstelligen Bereich? Das war so denkbar wie ein 6er im Lotto. Ich konnte mir so viel Geld auf meinem Konto nicht mal ansatzweise vorstellen. Und dass ich das mal „übrig“ haben würde schon gar nicht. Ich glaube jeder Student, der von seinem Kindergeld und einem Nebenjob für unter 8 EUR die Stunde leben musste kennt das Gefühl ziemlich gut. Da betrittst du solche Läden erst gar nicht. Es sei denn du hast Bock auf Depressionen.   Das ist das was ich kenne, doch 2014 war in vielerlei Hinsicht ein gutes Jahr für, auch finanziell, denn zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich mir einige Sachen leisten, die früher so weit weg waren. Dinge, von denen ich früher geträumt habe. Dinge, die ich immer nur an anderen bewundert habe und mich gleichzeitig gefragt habe, wer sich sowas denn leisten kann. Ob man dafür reiche Eltern haben muss. Oder einen reichen Freund. Und wie man eigentlich an so so viel Geld rankommt. Heute weiss ich es. Und auch, wie man es wieder loswird. Nur wenige Jahre später. Denn es geht beim Geld-verdienen nicht nur um das Arbeiten an sich, sondern auch darum den Mut zu haben riskante Entscheidungen zu treffen und dabei Glück zu haben, oder auch: Disziplin x Arbeit + Mut/Glück = Geld Geld auszugeben macht dagegen einfach nur glücklich.       „Aber es ist mein Geld, mein Verdienst und es ist das Resultat meiner Arbeit“ murmle ich zu meiner rosa Tüte und rechtfertige es vor meinem Gewissen. Ich glaube ich muss mich noch an diese Modewelt gewöhnen. I drive back home with a pink bag and inside this bag is the most expensive thing I’ve purchased, like ever. I describe you the situation: I had some time left, went into a store and just wanted to watch. Suddendly I saw it, the most prettiest thing ever and I felt in love with it never before. I guess I had a short black out and just followed my insticts and they said: buy it!!! You must have it!! I that moment I wasn’t capable of thinking about financial worries. So I did it – I bought it. On the way back home the reasonable Masha reappeared and I felt guilty …. probably the remains of my education?   The fashion world is a crazy world: every season people consume thousands of euros designer pieces and present them proudly on the Fashion Weeks in the world. So far so good, but the really crazy thing about it is: it’s perceived as normal. Sure, totally normal to buy a handbag for 2000 EUR. And although I know that it’s not normal, but damn decadent and pretentious, I part of that game. I’m not better.   When I was young my family had no money for designer stuff. My parents weren’t rich, but middle class and I wore stuff from the H&M Sale. For expensive items (I mean everything over 50 Eur!) I had to save my money. And so I learned to save money and as a result of that I learned sewing. I sewed a lot of stuff and in the end I sewed a coat. That was the last thing I sewed by myself. I wasn’t very good at it, but I learned to recycle my old stuff and I have taught it myself, which I was quite proud of. I have always loved fashion and for me, style was a matter of creativity, not money. Pretty naive. Even later, when I had my first job designer clothes were far far away. A bag for 1000? Unrealistic. I couldn’t even imagine so much money on my bank account. I think every student living from a part-time job knows this feeling.   2014 was in many ways a good year for me, but especially financially. For the first time in my life I could afford all the things, that were so far away once. All the things I’ve dreamed of. All the things I saw on others. All I needed was money. But how to get it? Today I know the secret. And how to get rid of it. Only a few years later. Earning money is not only about working, but have the courage to take risky decisions and be lucky: Discipline x Work + Courage / Luck = money      

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64 Kommentare

  1. Liebe Masha,
    eins muss ich ja mal definitiv loswerden. Du bist mit Abstand eine der hübschesten Frauen die ich je gesehen habe ! Ich selber bin jetzt keine Modebloggerin und lege keinen großen Wert auf die neuesten Modetrends- trotz alledem schaue ich mir ab und an deinen Modeblog mal an und lese mir deine Posts durch. Und ich muss sagen das du wirklich deinen Posts nach zu urteilen eine sehr sympathische Person bist!

    Ganz liebe Grüße :)

  2. Bei der rosafarbenen Tüte hätte ich jetzt auch auf einen Acne-Kauf spekuliert? Liege ich da richtig? :)
    Ich finde deinen Post sehr interessant, und kann mich in vielen Gedanken wiederfinden. Geld auszugeben macht mich nur leider nicht “dauerhaft” glücklich, sondern es flasht irgendwie im ersten Moment – und im nächsten Augenblick, wenn es sich gesetzt hat und schon “normal” ist, dann kommt auf einmal das Verlangen nach etwas, das noch größer ist.
    Ich weiß nicht recht, was ich davon halte.

    Katarina x
    http://katarina-ahlsson.se

  3. Ich finde es nicht naiv zu glauben das Stil eine Frage von Kreativität und nicht von Geld ist. Ich finde es ist 100% die Wahrheit. Zu dieser Kreativität gehört wenn man gerade kein Geld hat natürlich auch Leidenschaft und Eigensinnigkeit, so kann man ja z.B. Vintageshops und Flohmärkte durchwühlen oder nicht jeden Scheisstrend mitmachen sondern lieber mal auf ein geiles Teil sparen (für den Normalo dann halt die Dinge über 100€ die wirklich gut gearbeitet sind, für denjenigen der etwas mehr hat eben auch mal ein Designerstück). Nach 10 Jahren immer mal wieder ein schönes Teil zusammensparen, etwas ausgedehntem Wissen in Materialkunde und der perfektionierten Suchtechnik wenn es um gebrauchte Kleidung geht, kriegt man schon seinen Charakter auch ohne reich zu sein mit seiner Klamotte untermauert und seien wir ehrlich: Man braucht von dem Moment an wo man noch von Taschengeld lebt bis zu dem Moment wo man sowas wie einen Stil entwickelt hat sowieso viele Jahre ;)

    Wenn ich jedenfalls sehe wie viele Leute die Kohle haben rumlaufen, dann bin ich mir sicher das man Stil nicht wirklich kaufen kann und das ist wunderbar. Es gibt ja nicht mehr viele Dinge die man nicht kaufen kann. Aber wenn man Geld hat UND Stil, ist doch auch eine wunderbare Sache ;)

    Und: Ich würde wenn mir jemand ne Chanel oder so schenkt sicher nur im Notfall versuchen sie zu Geld zu machen ;) Würde ich definitiv behalten sowas klassisches. Aber kaufen würd ich’s nun nicht. Wenn ich jetzt aber 20.000 auf der Bank hätte ist es ja im Verhältnis so wie wenn man 2000 auf dem Konto hat und 200 für ne Tasche ausgibt, daher…whooo knows. Das weiss man denke ich erst wenn es soweit ist und schlechtes Gewissen muss man nun rational gesehen nicht haben, aber würde ich auch so empfinden, weil man hat ja immer den Gedanken “Kann ich auch spenden”, aber nun…man kann ja AUCH spenden UND sich was teures kaufen. Ich glaube diese Liebe zu schönen Stücken…ach schwer die Leuten zu erklären die es verwerflich finden soviel auszugeben, aber man freut sich ja wirklich noch Jahre dran..meine ersten Doc Martens kamen mir vor wie eine Designertasche in dem Alter damals und ich habe sie sooo oft poliert :D

    Glaub was oft auch missverstanden werden kann ist das es nicht immer ums Prestige geht (das gehts ja meistens bei den Leuten die eben keinen Stil haben ;)) sondern eher um die Handarbeit oder um die Geschichte hinter einem Klassiker z.B. Mir jedenfalls. Ich mag – Vegetarierdasein hin oder her – schönes Leder sooo gerne und das ist eigentlich auch schon wieder unkorrekt.

  4. Ich kenne das Gefühl gut, wenn man sich einen Wunsch erfüllt, der etwas kostspieliger ist, und dann ein schlechtes Gewissen hat. Ich bin definitiv niemand, der sich Designerstücke leisten kann – darum geht es auch nicht, aber sich selbst etwas zu gönnen ist wichtig. Also ich finde es gut, dass du dir was gegönnt hast – immerhin sieht man an deinen Blogeinträgen, wie viel du arbeitest. Es ist einfach jeder einzelne richtig gut!

    Liebe Grüße und einen schönen Abend wünsche ich dir,
    Casey

  5. Ich weiß nicht so recht, wie ich zu so Designersachen stehen soll. Ich stehe auf Qualität, einfach weil man länger was davon hat und ich könnte es mir auch leisten, ab und an etwas mehr für ein Teil auszugeben. Aber ich hab immer diesen Satz im Kopf “Stil kann man nicht kaufen.” Sprich – man kann auch 10000€ für ein Outfit ausgeben und total daneben liegen. Also halte ich es so – wenn ein Teil dir unglaublich gut gefällt und es deinem Stil entspricht, dann kauf es dir. Aber wenn du es nur wegen der Marke kaufst und es als no-name Produkt eventuell liegen lassen würdest (und da muss man dann sehr ehrlich zu sich selbst sein), dann lass es. Und man kann auch nicht immer mit Qualität den Preis rechtfertigen, denn man zahlt über die Hälfte tatsächlich nur für die Marke. Aber wenn ich mich in etwas total verguckt habe, dann ist egal war drauf steht. Also – keine Gewissensbisse haben und drüber freuen. Du wirst dich ewig an den Kauf erinnern und das ist den Preis allein schon wert. Liebe Grüße, Natascha

  6. Liebe Masha,
    ich habe genau zwei Sachen in meinem Kleiderschrank, die über 100E gekostet haben – eine Winterjacke und Boots. Beide liebe ich sehr und waren das Geld definitiv wert.
    Ich selber bin Studentin, habe nicht viel Geld zur Verfügung. früher habe ich viel im sale oder gebraucht gekauft, mittlerweile merke ich, dass ich kaum noch etwas einkaufe – eben weil ich nichts mehr brauche. Mein Grundstock im Kleiderschrank ist da, alles andere ist quasi Luxus.
    Ich verstehe nicht ganz, warum Leute, die ein Heidengeld für Klamotten ausgeben, dann nicht darauf achten, dass es sozial & ökologisch hergestellt ist – da gibt es mittlerweile genügend “trendige” Marken. Oftmals sind solche Ökomarken auch günstig als die meisten Laufstegmarken…
    Ich bin gerade für einige Monate in Indien, ich sehe Slums und Menschen (und Tiere), die so dürr sind, dass ich denken muss, dass sie kurz vorm Verhungern bin. Da wird der Gedanke, 100E für ein olles Shirt von einer ach-so-tollen-Marke auszugeben noch abstruser.
    Nur meine Gedanken. Liebe Grüße

  7. Liebe Masha,
    Ich persönlich würde mir nie so ein teures Designerteil kaufen, einfach weil ich nicht so bin, aber ich verstehe deine Meinung (grösstenteils).

    Es ist dein Geld, aus deiner Arbeit verdient – du darfst damit machen, was du willst; und das ist auch irgendwie schön.

    Womit ich aber ein Problem habe: viele deiner Leser (ich inklusive) sind wohl noch von Elternhaus / Kindergeld oä abhängig. Und wenn ich dann diese 16-, 17-jährigen Mädels mit Designertaschen sehe, die das Gefühl haben, sowas sei völlig selbstverständlich – weil sie es tagtäglich auf Blogs /Insta sehen, ekelt mich das an.
    Die, die das Geld ihrer Eltern ausm Fenster werfen und völlig unreflektiert konsumieren. Die machen mich krank.
    an.
    Ich weiss nicht, wieviele solcher Mädchen es in Berlin gibt, aber in Zürich sind es viele.

    Liebe Grüsse, Mimmi

  8. Hey Masha,

    du sprichst ein sehr Wichtiges Thema an, dass mich auch beschäftigt. Ich habe mir für 2015 genau diese Konsumsucht, Spontankäufe, Frustkäufe etc. abzugewöhnen. Ich finde, dass wir alle bewusster konsumieren sollten, denn eigentlich haben wir alles was man braucht schon im Schrank. (also ich zumindest)
    Kritisch ist, umso mehr ich in die City und in die Geschäfte gehe, umso mehr möchte ich haben. Das Selbe gilt für Online Shops. Ich versuche mich deshalb davon fern zu halten und lieber produktivere Sachen zu machen. Z.B um mein Blog kümmern, Recherche machen, Spazieren gehen, Sport und mehr in Museen gehen etc.

    Gruss Vanessa // http://www.city-freude.blogspot.com

  9. Ich wette es war die Acne
    Jacke die ich auf deinem Instagram-Channel gesehen habe.
    Ich will sie schon so lange
    haben, aber kann sie mir noch nicht leisten…:( Es ist einfach so viel Geld, aber sie ist wunderschön! Du hast sie dir verdient :) Kisses, Ina

  10. Natürlich kann man sich mal was gönnen und je mehr man verdient desto mehr gönnt man sich. Klar.
    Ich kann mir nicht sehr viel leisten. Neulich wollte ich mir die Haare mal so richtig außergewöhnlich machen lassen, aber 100€?!? NEVER..

    Liebe Masha, Warum nicht mal was gutes für andere tun? die, die es wirklich brauchen. Auch zu spenden kann unheimlich glücklich machen und nicht nur das Geld ausgeben im Sinne von die tollsten, teuersten und neusten Kleider kaufen.
    Ich bin mir sicher dass du viel zu viel Kleider besitzt, die du eigentlich gar nicht brauchst.
    Mode ist für mich alles und ohne würde es nicht gehen, aber für welchen Preis??? Und damit ist nicht nur der Kaufpreis gemeint! Möchte man auch überteuerte Designer-Labels unterstützen, die ihren Näherinnen nur Hungerlöhne zahlen?
    Da ist mir mein SecondHandShop um einiges lieber. Auch dort gibt es geniale Grunge-Unikate

  11. ein wirklich guter post!
    ich würde mir mehr diy wünschen… auf allen blogs. wäre doch viel schöner mal was wirklich nachmachen zu können statt immer nur sabbernd vorm pc zu hängen. was bringt es den lesern kleidung zu zeigen die sie sich nicht kaufen (können). viel schöner wäre es doch zu zeigen wie man sich die dinge selbst machen kann

  12. Ein echt toller Post, der dich so sympathisch macht. Ich habe mir Kleidung nie zu Weihnachten gewünscht, sondern immer mit meinem gerade erspartem Babysittergeld damals gekauft… Als ich mit 15 für ein halbes Jahr in Kapstadt war und gelegentlich in die Slums gefahren bin und gesehen habe, wie glücklich die Menschen dort sind, war es mir echt peinlich, weil man gesehen hat, mit wie wenig die dort zufrieden waren….. und wir beklagen uns über ein paar viel zu überteuertes Paar Schuhe, dass wir gern besitzen würden…

    Lieben Gruß,
    Lea

    http://zucker-schlecken.blogspot.de

  13. Ja das ist schon irgendwie natürlich alles abstrus, aber die einen geben ihr ganzes Geld für ihr Auto, Technik, Pferd oder sonstwas aus und die anderen halt für Tachen oder Schuhe. ;-) Na klar muss man das Geld dafür auch erstmal haben, aber wer will, der kriegt, so sehe ich das nämlich auch!

  14. Liebe Masha,
    ein grandioser Text mit so viel wahren Worten! Tolle Leistung!

    Und by the way: Das Bild von dir ist unglaublich hübsch!! :)

    Liebe Grüße
    Rabea

  15. Liebe Masha

    Interessanter Post, hat mir gefallen. Einzig die Aussage “Geld auszugeben macht dagegen einfach nur glücklich.” finde ich etwas verkorkst.. Aber vielleicht verstehe ich sie anders, als du sie gemeint hast.

    Ich frage mich in letzter Zeit immer öfters, was es bringen soll, wenn die Leute alles ausgeben – ja sogar krampfhaft ausgeben müssen – was reinkommt. Damit meine ich jetzt nicht dich, liebe Masha. Dein Post hat mich nur grad sehr nachdenklich gemacht.

    Ich sehe so viele junge Mädels mit sündhaft teuren Designertaschen durch die Gegend stöckeln, vermutlich von den ersten Ausbildungsgehältern finanziert. Aber auch die Leute in ihren Zwanzigern gehen immer öfters dazu über, ihren Lifestyle und ihren Konsum ans Gehalt anzupassen, wenn dieses steigt. Ich finde es schön, wenn man sich mal etwas Teureres gönnt, weil man ja dafür gearbeitet hat. Aber ich sehe immer öfters die Tendenz, einfach krampfhaft immer mehr konsumieren zu wollen, nur weil man noch ein paar (hundert) Euro übrig hat. Dann wird aus einer Designertasche schnell ein halbes Dutzend. Und ich frage mich wieder: wozu?!

    Teilweise finde ich es wirklich fragwürdig, wie zwanghaft sich die Leute teure Dinge anschaffen, nur weil sie momentan genug verdienen. Und dann noch Dinge, die sie nicht brauchen. Kein Mensch braucht sieben Designertaschen oder fünf Luxusuhren. Wie viel sinnvoller wäre es, statt sich krampfhaft diesem Konsum hinzugeben, ein bisschen was auf die Seite zu legen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Sparfuchs, der hier Shopping-Abstinenz predigen will. Ich gönn mir auch gern mal etwas, wenn ich am Ende des Monats was übrig hab. Aber eben nicht jeden Monat, nicht jedes Mal, wenn ich noch ein paar Batzen übrig hab.

    Für mich ist es eben auch befriedigend, ein bisschen was auf die Seite zu legen, statt mir nur selber Bedürfnisse nach teurem Besitz einzureden, die ich dann befriedigen MUSS. Denn es ist erstens schön zu sehen, dass man sich auch ein kleines Polster anlegen kann, dass man dazu in der Lage ist, mit seinem Geld zu haushalten und vernünftig genug, etwas auf die Seite zu legen. Und zweitens denke ich mir immer, was, wenn was passiert. Klingt jetzt sehr klischiert, aber es müssen nicht immer Arbeitslosigkeit oder schlimme Schicksalsschläge sein, die unseren Geldbeutel auf die Probe stellen. Es können auch kleine, banale Dinge sein. Z.B. der nächste Zahnarztbesuch, bei dem dummerweise festgestellt wird, dass man zwei Löcher hat. Oder das Auto, das einen neuen Kühler braucht. Oder die Katze, die sich so gerne rauft und wieder einmal zum Tierarzt muss. Oder oder oder…

    Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde es fragwürdig, dass immer mehr Leute immer mehr ausgeben wollen, resp. ihr ganzes Gehalt auf den Putz hauen wollen, weil sie das Gefühl haben, sie MÜSSEN sich jetzt teure Dinge leisten.

  16. Ein richtig guter Beitrag, liebe Masha! Ich selbst gehöre zu den von dir beschriebenen Studenten ;) ich gönne mir durch aus gerne hin und wieder ein paar sachen, z.b. bezüglich foto equipment oder beauty. Dennoch würde ich denke ich so schnell mir nicht eine 2000 euro Tasche kaufen ;) auch wenn sie natürlich einen äußerst verlockend anlächelt^^ natürlich kann das Geld auch durch viele kleine Beträge ausgegeben werden, aber was nun einem mehr bringt muss jeder für sich selbst herausfinden :) ich selbst neige viel mehr dazu mir viele kleinere sachen zu kaufen, wobei sich diese sehr schnell summieren, vorallem finanziell. Da gibt es nun mal immer etwas, was man noch nicht hat und zu gerne hätte -.- :D

    Ganz liebe grüße!

  17. als ich anfing zu arbeiten und plötzlich Geld hatte habe ich anfangs noch gespart und dann angefangen alles auszugeben. Nie für teures (habe kaum Dinge die mich mehr als 100 € gekostet haben) aber bei mir ist es eher die Menge. Einer meiner großen Vorsätze für dieses Jahr ist von daher endlich mal weniger Geld für Kleidung auszugeben. Da habe ich nämlich ein schlechtes Gewissen, bei Reisen aber nicht :)

    http://elmundodesophie-sparkle.blogspot.com.es/

  18. In der rose Tüte? Das kann ja nur die Jacke von Acne gewesen sein oder? :D
    In die bin ich übrigens auch seit langer Zeit verliebt *träum*

  19. Auch ich befinde mich nun in den ersten Jahren, in denen ich mir Dinge leisten kann, von denen ich noch vor gar nicht langer Zeit getraeumt habe. Die Idee, das Geld beispielsweise in eine hunderte von Euro teure Tasche zu investieren, kaeme ich allerdings nie. So eine Investition ist mir ein Raetsel. Mein Freund und ich leisten uns zum Beispiel eine Haushaltshilfe. Damit ich neben dem Beruf studieren kann, Zeit fuer Sport und Freundschaften habe und wir unsere 48 gemeinsamen Stunden pro Woche nicht mit putzen verbringen muessen (mein Freund arbeitet unter der Woche woanders). Indirekt investieren wir unser Geld also in Zeit und Bildung. Das sind meine Luxusgueter, die fuer mich einen langfristigen Mehrwert haben. Letztes Jahr sind wir 4 Monate gereist und haben uns in der Zeit alles gegoennt, was wir wollten ohne mit der Wimper zu zucken, gutes Essen, jeden Ausflug, schoene Unterkuenfte. Ich investiere mein “neues Geld” gern in Qualitaet, Gesundheit, Komfort, Erlebnisse, Zeit und Bildung. Ich glaube das sind zum Teil die neuen Luxusgueter unserer Generation und haben die teuere LV Tasche laengst abgeloest. Gewissensbisse hab ich persoenlich immer dann, wenn ich Eld wirklich in etwas falsches investiert habe oder wenn ich das Gefuehl habe, meine Eltern waeren sehr traurig wenn sie erfahren wuerden wofuer ich mein Geld ausgebe, denn so haben sie mich nicht erzogen. Meistens bringe ich es dann zurueck und fuehle mich gut. Wer mehr Geld hat, traegt auch die Verantwortung das sinnvoll zu investieren.
    Alles Liebe Josie

  20. Und im 4-Stellungen Bereich hab ich mir letztens eine neue Kamera Ausrüstung zugelegt. Nur bei Technik würde niemand sagen: Omg, was? Das trägst du einfach so spazieren?

    Ich habe letztens eine interessante Rechnung gesehen, bei der ein Luxusartikel auf den Monat gesehen nur 3€ kostet, wenn man ihn in einem bestimmten Alter kauft und dann x mal in seinem Leben trägt.

    Von daher: hurra!

  21. Also früher habe ich mehr geshoppt , wenn es nicht sogar eine Sucht war. Zwar nicht teure Teile , aber die Menge machts. Sei es Klamotten oder Make -up… wenn ich heut in die Läden gehe , seh iCh auch tolle Sachen überlege auch was zu kaufen, aber was ich dann tue ist ,,beobachten” gerade jetzt beim Sale überall und dann überkommt mich echt ein Ekel… diese konsumgeile Gesellschaft. . Wie sie wollen, dass wir uns das 19378382 Teil kaufen… meine Kleiderschraenke sind trotzdem mehr als voll. Aber ich habe es total reduziert.. und fuer mich kaeme nichtmal eine 100 Euro Tasche in Frage da es eh nae. Jahr n neuen Trend gibt , wobei mich ne Louis Vuitton Tasche trotzdem anlächelt . Aber sobald ich über diesen Konsum nachdenke, habe ich kb mehr. Trotzdem verschwende ich anders mein Geld. 790 Euro fuer meine Haare … wo jeder sagt , wie kannst du nur …

  22. Ich kann das total gut nachvollziehen. Ich, selber noch Schülerin, trage hauptsächlich Kleidung von C&A oder H&M. Wieso auch nicht? Teilweise haben die auch schöne Dinge, die woanders das 10-fache kosten. Jedoch ist mir bewusst geworden, dass man mit etwas mehr Geld, das ich bei Nachhilfe oder Babysitting bekomme, einfach mehr anfangen kann, & es einfach viel praktischer ist, als immer Mama & Papa zu fragen. Das geht dann zwar meistens für’s Essen-gehen mit den besten Freunden oder ein Konzert drauf, aber das sind meist die schönsten Arten, es auszugeben, oder nicht? Zeit mit den Menschen, die man liebt. Und wenn dann noch mal ein Kleid oder eine Bluse gekauft wird, dann hat man eben länger was, auf das man stolz sein kann.

    Liebe Grüße
    Nina

  23. I was the same. When I was younger I would never buy anything expensive. Just H&M and other stores, even Zara was sometimes too expensive. Now I try to save money and now and then I would give myself a little present. But since I’m not that much into Fashion I would never buy a purse for 2000€. The only thing I would probably buy would be a Michael Kors bag for 300€. Although I wouldn’t mind having a Louis Vuitton ;) I guess as you grow older you have different sights and opportunities and sometimes that means buying something ridiculous expensive. But as long as somebody doesn’t get into financial problems it’s fine. Everybody should treat themselves. And also I’m pretty curious what you bought :)

    my travelblog: http://ingenue-s.blogspot.de

  24. Hallo Masha!

    Ein interessanter Post, der viel über die heutige Gesellschaft aussagt. (Was mich ja interessieren würde: wo bleiben all die “tollen” Stücke von Designern im nächsten Jahr?! Wohl in der Tonne!)

    Mir ging es ähnlich wie dir als Kind/Jugendliche; alles über 50€ galt als teuer und es mussten Geburtstag und Weihnachten dafür herhalten, um es zu erhalten.

    Dann nach Ausbildung und Studium hatte ich Glück und landete in einem guten Betrieb, die Bezahlung ist gut und plötzlich bleibt am Ende des Monats auch Geld übrig… und was macht man jetzt damit?!

    Ich bin immer wieder hin- und hergerissen zwischen Vernunft (= Sparen) und Unvernunft (= alles auf den Kopf hauen)! Bisher habe ich eine gute Balance gefunden und deswegen finde ich solche Spontankäufe (egal ob für 100€ oder 1000€) vollkommen legetim. Man hat dafür gearbeitet und solang die nächste Miete bezahlt werden kann, sollte man sich auch etwas gönnen können – ohne Reue und schlechtes Gewissen!

    Liebe Grüße, Susi

    1. Die landen glaube ich bei vestiaire collective oder wie das heisst^^
      man schmeisst es doch nicht weg…oder? :OOO

      Ja das ist meistens auch mein Standpunkt.
      Solange ich meine Miete zahlen kann und finanziell trotzdem halbwegs sicher bin ist alles gut, aber trotzdem fühlt es sich falsch an so unverschämt viel Geld für etwas auszugeben, was schlichtweg Luxus ist…

  25. Toller Artikel, Masha. Deine Aussage über Stil als Produkt von Kreativität und nicht von Geld ist umwerfend. Schade, dass sich das ändern MUSS, um dazugehörig zu sein. Ich finde es absolut in Ordnung sich etwas zu leisten, wenn man dafür gearbietet hat. Allerdings weiß ich noch nicht wie viel einem ein Kleidungsstück/Accessoire wirklich wert sein kein und halte nicht viel davon für nur Namen zu bezahlen. – Sehr inspirierender Post, toll, dass du dir darüber solche Gedanken machst und diese mit uns teilst :)
    liebe Grüße
    Samieze
    http://www.samieze.com

  26. Hallo Masha,

    als Studentin kann ich deinen Absatz mit dem Sparen sehr gut nachvollziehen. Ich finde es super dass du reflektierst und zugibst, ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben. Das alleine beweist doch schon wie sehr du auf dem Boden geblieben bist! :)
    Ich sehe das mit Designersachen ein bisschen zwiespältig. Einerseits finde ich es gerechtfertigt für höhere Qualität (von der man ja logischerweise länger etwas hat) auch mehr zu bezahlen. Es stimmt einfach, dass ein hochwertigeres Teil auch besser aussieht. Auch die Produktionsbedingen sind bei hochpreisigen Unternehmen meist um einiges besser als bei beispielsweise H&M und Co. Allerdings sehe ich es auf der anderen Seite auch nicht ein, 100 Euro oder mehr für einen Pulli zu bezahlen, nur weil da eben ein Markenname draufsteht. Manche Sachen kann man auch billig und für gute Qualität kaufen. Ich glaube es liegt an jedem selbst, eine Balance für sich zu finden. Nicht jeder findet Gefallen an Designersachen und andere wiederum wollen für ihr Geld gute Qualität.
    Alles in allem möchte ich dir jedoch sagen, dass du hart für dein Geld gearbeitet hast und es immer noch tust. Niemand kann dir vorschreiben wie du es ausgibst! Solange du weiter du selbst bleibst, die etwas chaotische aber unglaublich sympathische Katzenliebhaberin Masha, dann ist doch alles im grünen Bereich :)

    1. ach danke lilly <3

      ich finde es tatsächlich schwer da die richtige Balance zu finden und ertappe mich immer wieder dabei, dass ich Geld teilweise nicht richtig wertschätze und Sneaker für 100 EUR mehr als ok finde. Oder eben teure Taschen, aber das ist es eigentlich nicht.
      Die Modemenschen sind einfach zu verwöhnt und das bin ich auch.
      Es gibt Menschen die härter arbeiten und weniger Geld haben, das sollte man nicht vergessen.
      Nur manchmal fühlt sich was wunderschönes zu kaufen einfach so gut an……..Da kann ich mich dann nicht gegen wehren :D

  27. First World Problems…

    Bin gespannt ob du diese Finanziellen Fragen mit 40+ haben wirst. Oder eher bedauern wirst nicht das Geld sinnvoll gespart zu haben.

    Als hübsche junge Frau ist es nicht schwer einen guten Job zu finden. Wer das für quatsch hält. sollte sich mal selber fragen wie oft er sich gewundert hat, als eine hübsche Person an einem billigen Arbeitsplatz gesehen hat.
    Und sich gefragt hat, warum die hübsche Dame so eine billige Arbeit machen muss und nicht einen besseren Job macht.

    Fakt ist, das es verdammtes Glück ist hier geboren zu sein. (Und in deinem Fall zusätzlich: so hübsch geboren zu sein)

    Anstatt einer 2000 Euro Handtasche, könnte man mit dem Geld eine Familie, in dem Land wo diese Tasche hergestellt wird, 2 Jahre lang ernähren.

    Ich bin dafür, das man sich schöne Dinge kaufen soll, aber es ist verdammt ekelhaft Geld so verschwenderisch auszugeben. Vor allem wenn es so vielen Menschen so dreckig geht.

    Masha plan doch einmal einen Urlaub in ein 3. Welt Land. Ich bin mir ziemlich sicher, das du ein ganz anderes Verständnis von Glück bekommen wirst.

    Es geht nicht darum all sein Geld zu spenden. Aber man sollte den Wert erkennen und was sinnvolles damit machen.

    1. Hi,

      ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich auch nach dem Bloggen Schwierigkeiten haben werde einen Job zu finden, weniger wegen meines Aussehens, sondern eher, weil ich ziemlich viel, hart und diszipliniert arbeiten kann. Das habe ich schon vor dem Bloggen gemerkt und ich weiss von Freunden, die selbst Unternehmen führen, wie schwierig es ist gute Arbeitskräfte zu finden. Durchs Bloggen habe ich festgestellt, wo arbeitstechnisch meine Grenzen sind und mit wie wenig Freizeit ich auskomme. Klar weiss man nie was in 20 Jahren ist, ob ich gesund bin, wie die politische Situation ist usw. aber exakt planen kann man eh nie. Kann auch sein, dass ich morgen tot bin, dann habe ich wenigstens noch ein erfülltes Leben gehabt :)

      Das mit dem Spenden gebe ich dir vollkommen recht, ich finde es ebenfalls verantwortungslos nur zu konsumieren aber nie zu spenden.
      Ich spende regelmäßig, aber das ist nichts, was unbedingt auf meinen Blog gehört, denn sobald es hier politisch wird ist die Hölle los.
      Aber es ist auch so, dass ich mir durch das Geld, das ich zum ersten Mal verdiene auch was leisten möchte. Ich glaube ich gehöre nicht zu den Modebloggerinnen, die nur krass überteuerte Sachen tragen und das wird auch so bleiben, trotzdem möchte ich eben auch was von dem Geld das ich verdiene was haben und naja so kommen manchmal spontankäufe zustande, die mein Konto wieder auf einen winzigen Betrag schrumpfen lassen – düdüm.
      Ich finde auch nicht, dass man weit weg fahren muss, um zu sehen, wie schlecht es manchen Menschen geht. Glaub mir, ich habe schon einiges an Leid und Elend mitbekommen und im Endeffekt bin ich auch nicht hier geboren, sondern als kleines Kind nach Deutschland gekommen.
      Glaub mir ich kenne auch ein Asylheim von innen und Armut. Ich kenne es kilometerweit laufen zu müssen, weil die 2 Mark für die Bahn nicht mehr im Budget sind. Aber das spielt grade keine Rolle.
      Im Großen und Ganzen gebe ich dir Recht, aber nur eben unter dem Vorbehalt, dass ich eben auch jung bin und ein bisschen das Leben genieße und hoffe dabei die Realität nicht aus den Augen zu verlieren :)

      1. Liebe Masha!
        Herrlich sympathisch und bodenständig dein Artikel. Sicherlich sollten wir alle angesichts der Elend in manchen Ländern über unser eigenes Konsumverhalten nachdenken, jedoch bleibt es einem selbst überlassen ob er oder sie all sein Geld sparen oder ausgeben möchte – die Balance ist entscheidend! Letztendlich gibt es dafür keine Zauberformel. Aber wenn man hart arbeitet, muss man sich auch belohnen – das steht fest… Warum denn nicht mit einer Rosatüte, die die Augen zum Leuchten bringt? Schließlich sollte man in einem Modeblog nicht das Vorhandensein einer ausreichenden Altersvorsorge diskutieren müssen… Um diese wirst du dich im Zweifel schon gekümmert haben.

        Liebe Grüße,
        Lovisa

  28. Ich denke, dieses Thema betrifft nicht nur die Mode-Welt … sondern im Prinzip unser ganzes Leben. Denn wie sagt man so schön: Man will immer das haben, was man nicht haben kann. Bei Mode-Boggern sind das halt teure Handtaschen und Designer-Klamotten. Bei anderen sind es schnelle Autos, Video-Konsolen oder sonstwas. Aber zum Glück gibt es das gute Gewissen, das uns meistens auf den Boden der Tatsachen zurück hält und uns “weise Entscheidungen” treffen lässt. Und wenn es ab und zu – ganz selten – mal einen Aussetzer gibt und wir unserem Verlangen nachgeben, dann ist das wahrscheinlich in Ordnung. Solange es eben nur selten vorkommt. :-) Definitiv ein schöner Post, liebe Masha – vielen Dank dafür. :-)

    LG, Sabrina

  29. Liebe Masha,
    ich kann das Gefühl gut nachvollziehen, dass man sich quasi in ein Teil “schockverliebt” und es spontan haben muss -und auch, dass man auf dem Heimweg plötzlich einen Anflug schlechten Gewissens verspürt, weil das Teil natürlich nicht überlebenswichtig ist – sondern Luxus. Aber ich finde, auch wenn uns unsere Erziehung vielleicht beigebracht hat, dass Luxus “unnötig” und “verschwenderisch” ist, sollten wir eigentlich kein schlechtes Gewissen haben müssen. Weil wir dafür arbeiten, uns auch mal etwas Nettes kaufen zu können. Und weil es das Leben manchmal einfach versüßt… mehr ist doch hin und wieder nicht nötig ;-)
    Liebe Grüße
    Katharina

  30. Ich mag es, dass du als Modeblogger die Fashionwelt nicht einfach so akzeptierst, sondern infrage stellst. Bei dem Artikel musste ich an ein Praktikum denken, welches ich als Studentin in der PR-Abteilung eines Haute Couture-Designers gemacht habe. Ich war einfach nur überrascht, wie man es mittels geschickter PR schaffen kann, Menschen dazu zu verleiten, 2000 Euro für ein Kleid aus Baumwolle auszugeben ;-) Seither sehe ich den Hype um Designerkleider etwas entspannter, wobei ich sagen muss, dass man beim Kauf von hochwertigen Materialien wie Cashmere und Seide eigentlich nie etwas falsch macht-egal ob Marke oder Nicht-Marke.

    LG
    Mo

    http://mo-schneyder.blogspot.de/

  31. Toller Artikel!
    Ich glaube das kennen wir alle, ob es um eine Handtasche geht oder eine neue Kamera, das neue Auto oder das neue Macbook…

  32. “Stil war damals für mich nie eine Frage des Geldes.
    Es war eine Frage der Kreativität.”

    Das klingt schön :) schade, dass es sich geändert hat bzw. sich ändern musste.

    Was ich auch sagen muss ist, dass Geld für Objekte auszugeben (anders als bei Reisen o.ä.) mir persönlich zwar auch ein momentanes Hochgefühl gibt, jedoch nicht glücklich macht, in dem Sinn wie ich Glück verstehe.

  33. Sehr schön geschrieben und auch toll, dass Du diese Dinge reflektierst und aufgreifst :). Sorry, dass ich mich immer nur selten mal melde, weil ich was zu meckern hab. Ich find Dich und deinen Blog super!

    Zum Post: Ich sehe es wie Ani: Wirklich glücklich macht Geld imho nicht. Ich kenne viele, die sich umso leerer fühlen, je mehr Geld sie ausgeben, egal ob sie es selbst verdient haben oder nicht.

    Die Andeutung, dass man nur “in” sein kann, wenn man entsprechend kostspielige Klamotten zeigt (oder habe ich das falsch interpretiert?) und vor allem Deine frühere Einstellung zu Stil durch Kreativität > Geld als naiv zu bezeichnen, finde ich schwer verdaulich. Man kann mit einem 10.000 €-Outfit genau so scheiße aussehen wie man mit einem 100 €-Outfit stilvoll aussehen kann und umgekehrt. Auch qualitativ und korrekte Produktion betreffend kann man mit teuren Designerteilen mal in die Scheiße greifen.

    Natürlich ist es jedem selbst überlassen. Die Frage, ob “sich an die Modewelt zu gewöhnen” im Sinne von 2000-Euro-Taschen-tragen-ist-normal wirklich eine sinnvolle Richtung ist, möchte ich dennoch aufwerfen ;). Nicht, um irgendjemandem reinzureden, sondern nur für die “Awareness”. So, fertig. Sorry :D.

    Liebe Grüße, J.

    1. Hi Jezebel :D
      ach quatsch, ich les gerne deine Kommentare, so kommen interessante Diskussionen zustande :)

      Die Aussage, dass Geld-ausgeben glücklich macht, impliziert natürlich nicht, dass es das dauerhaft tut, sondern manchmal auch nur für den moment.
      Gibt es nicht sogar offizielle Statistiken, dass reiche Menschen im Schnitt unglücklicher sind? Ich kann es mir gut vorstellen!

      Bezüglich der Aussage wegen der Naivität.
      Ich sehe heute viele Dinge anders, da muss man mit mir nicht unbedingt übereinstimmen, bloss finde ich, dass man mit Kleidung von schlechter Qualität oder die nicht perfekt sitzt einfach unter keinen Umständen gut aussehen kann. Früher habe ich sowas nicht so eng gesehen, heute kann ich ein qualitatives Teil aus 100m Entfernung von einem “Billig-Teil” unterscheiden. Zumal ich früher auch keine Ahnung hatte von Produktionsbedingungen und mir das Thema heute wichtiger ist als früher.
      Klar kommt es auf den Geschmack an, denn mit teuren Klamotten kann man auch ziemlich scheisse aussehen (Stichwort: RTL Promis), aber naja es heisst doch dass man über Geschmäcker streiten kann….

      Und wegen dem Gewöhnen:
      Für mich sind diese teuren Sachen keinesfalls selbstverständlich und ich kann mich nicht an diese Selbstverständlichkeit gewöhnen, werde es aber müssen, wenn ich weiterhin Fuß fassen will, denn scheinbar sind das die Regeln. Ich finde es nur wichtig, dass ich mir selbst treu bleibe und nicht abgehoben werde, aber ich glaube da sorgt mein Umfeld schon für. Nur diese Akzeptanz was scheinbar “normal” ist und was nicht muss ich mir noch anlernen^^

  34. Liebe Masha,

    Toller Post! Ich kenne diese Aussetzter, man geht durch die Stadt wollte nichts kaufen und sieht dann “DAS TEIL”, Hirn setzt aus und 5 Minuten später kommt das schlechte Gewissen. Aber dann denke ich mir, man lebt doch nur einmal.

    Liebe Grüße

    Jessica

  35. Mal wieder super gut geschrieben, Masha!
    Das mit dem Sparen habe ich nicht so raus. Dies soll sich mal schleunigst ändern! Ich verstehe dich soo so gut und das Problem aber ist, dass ich viiel viel weniger verdiene als du (halt das, was man als Auszubildende in einem kleinem Vertrieb verdient – wo Rechnungen und Miete bezahlt werden müssen). Deshalb: Drei Monate Shoppingverbot. Ab Januar, also jetzt! Ob das gut geht? :D
    Liebe Grüße,
    Mai von Monpipit.de

  36. Liebe Masha, ich bin eigentlich über deine Hater Beiträge bei dir gelandet und bin dir sehr Dankbar für die Postings zu diesem Thema. Ich lese schon länger Modeblogs und fange gerade selber das Blogen an. Zwangsläufig stelle ich dabei fest, das ich anders bin als mein “normales” Umfeld. Meine Liebe zu Kosmetik und Mode teilt jedenfalls kaum jemand aus meinem Real Live. Ich stelle außerdem fest, dass ich Konsum anders bewerte. Ich gebe für Dinge Geld aus, die mir früher unerhört erschienen. Ich mag Designer Dinge, weil sie etwas exklusiver sind. Sie gaukeln mir vor einen “besonderen” Geschmack zu haben. Ich mag das Gefühl mir etwas ganz besonders wertvolles zu gönnen. Das polarisiert. Auch Blogger die viel Luxus kaufen werden oft unangemessen angegriffen. Deutschland ist eine Neidgesellschaft. Unabhängig davon ob der Mensch wirklich protzt oder so wie du es beschreibst, sich einfach ab und an mal etwas besonderes gönnt. Schade eigentlich. Das wird aber wohl auch, so lange nicht besser werden, wie die Einkommensschere weiter auseinander driftet. Der Kontrast ist einfach zu stark. Ich wünsche dir jedenfalls, das du dein Geschenk an dich selber genießen kannst und es dir keine schlecht reden wird.

    1. in “Luxus” steckt “lux” – Licht. Man sonnt sich selbst im Licht der Dinge, die man besitzt, aber man selbst strahlt nicht. Wenn ich eine Person nach ihrer Handtasche beurteilen muss, dann stimmt etwas in dieser Gesellschaft gewaltig nicht und es ist nur logisch, dass man bestimmte Verhaltensweisen, etwa das Kaufen eines 2000€-teuren Kleides, hinterfragt. Mich regt dieses “Neid-Argument” wirklich schon ewig auf. Ich bin etwas älter als der Durchschnitt hier und dieses Argument zieht seit 20 Jahren die Runde. Nur weil jemand das Verhalten, sich ein überteuertes Kleidungsstück zu kaufen, nicht nachvollziehen kann, ist er nicht gleich “neidisch”.

      Ich glaub, ich verdiene mehr als der Durchschnitt der Blogschreiber und -Leser, mir machen “nicht so günstige” Nagellacke und Kleidung auch mehr Spaß als essence und catrice und h&m. Aber echt: NOTWENDIG ist dieser Luxus nicht. Und solange man das weiß, ist alles in Ordnung, glaub ich.

      Soll doch jeder mit seinem Geld machen, was er will. Einer kauft sich ein Auto, der nächste einen Apple-Pc, der andere investiert in Häuser – und andere eben in Kosmetik und Luxusgüter. Ich, als Mensch, will nur hinter die Fassade schauen. Was steckt hinter dem “Bling” der Designer-Namen? Gibts da auch noch nen Menschen? Oder BIST du DEIN BESITZ?

      Wenn Masha das Ding in der rosa Tüte (jetzt bin ich neugierig) so geil fand – soll sie ihren Spaß dran haben. Sie hat ehrlich dafür gearbeitet und es steht ihr zu. Ende.

      einen chilligen Sonntag noch!