GlaubensvorstellungenA Matter of Faith

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Ich bin selbstbewusst, ungeduldig und direkt. Außerdem bin ich mutig. Und impulsiv. Und manchmal ganz schön aufbrausend. Ich bin ein Widder.   Ich weiss, ich weiss. Beim Thema Sternzeichen verdrehen die meisten Menschen die Augen, weil sie nicht an sowas glauben. Ich kann das auch gut verstehen, denn am liebsten wäre ich auch einer dieser Menschen. Einer dieser Menschen, die an gar nichts glauben. Aber das tue ich: ich glaube. Ich glaube an Sternzeichen und deren Bedeutungen und ich glaube an Karma, Schutzengel und außerirdisches Leben. Ich glaube im Übrigen an eine ganze Menge. Warum ich das tue? Vielleicht weil es mir Freude bereitet daran zu glauben. Und manchmal auch, weil es meinem Leben einen Sinn gibt. Sind wir mal ehrlich: wenn es darum geht, was andere Menschen glauben – oder nicht glauben – urteilen wir oft ganz schön vorschnell. Dabei ist der Glaube an etwas, nichts, das wir direkt beeinflussen können, sondern etwas, das in uns steckt. Ob es der familiäre Einfluss ist, eine bestimmte Erfahrung oder einfach das Gefühl, dass es irgendwie so sein muss. An etwas zu glauben hat nichts mit richtig oder falsch zu tun und ist ein intuitiver Vorgang, der nicht immer rational belegt werden kann, denn Glaube beginnt eben genau dort, wo die Rationalität versagt.   Ein weiteres Beispiel gefällig? Für mich ist es undenkbar, dass wir einfach sterben. Für mich fühlt es sich einfach richtig an, an etwas nach dem Tod zu glauben. Irgendwas. Ich bin da nicht wählerisch. Aber die Vorstellung, dass es einfach vorbei sein soll, fühlt sich für mich falsch an. Das passt einfach nicht in mein Weltbild und ich wäre nicht dieselbe, wenn ich nicht an die Dinge glauben würde, an die ich nunmal glaube. Der Glaube daran macht mir das Leben nicht nur einfacher, sondern er formt mich zu dem Menschen der ich eben bin – ein Mensch mit Idealen. Ich weiss, viele erwarten sowas nicht von mir und der ein oder andere wird mich nicht ernst nehmen können mit meinen Glaubensvorstellungen. Aber genau das ist eben der springende Punkt: Glauben und glauben lassen.   Jeder Mensch glaubt an etwas – oder eben an nichts. Und das ist auch in Ordnung. Wie viele Diskussionen musste ich schon zu diversen Glaubensthemen führen, die allesamt ins Nichts führten, weil der eine dem anderen seine Ideen aufzwingen wollte. Weil genau das schnell passiert: Man benutzt den Glauben um Menschen unterdrücken, zu unterwerfen, zu bestrafen oder zu opfern. Dabei kann es eigentlich keine Diskussion geben, wo es auch keine Argumente gibt. Mit dem Glauben ist es doch so, wie mit dem persönlichen Männergeschmack. Es gibt kein richtig oder falsch – es gibt nur ein Gefühl, das Ja oder Nein sagt. Egal ob Wünschelruten oder das fliegende Spaghettimonster – wir sollten den Glauben unseres Gegenüber akzeptieren. Es ist schließlich sein Glaube.   Und apropos Männergeschmack… Mein Freund beispielsweise ist ein typischer Steinbock: ehrgeizig, geduldig (vor allem mit mir), fleissig und leider auch ganz schön stur manchmal. Alles spricht dafür, dass wir nicht wirklich zusammenpassen und siehe da: es funktioniert trotzdem. I’m confident, impatient and direct. And sometimes quite temperamental. I’m an Aries.   I know, I know. Zodiac signs and astrology are topics that will make many people cringe, because they don’t believe in it. Trust me, I understand and sympathize. I sometimes wish I was one of the skeptics… one of the none believers. But faith is a factor for me! I believe in the signs of the zodiac and what they stand for, I believe in Karma, guardian angels and extraterrestrials. And much more, to be honest. Why? Maybe because I enjoy believing in these things. Maybe because I feel it imbues my life with a sense and purpose. Let’s face it: we’re often very quick to judge when it comes to other people’s faith and belief. But if you think about it, we don’t have much control over what belief system we grow into. In many ways it is something that we carry inside of us. We may be influenced by our environment or our families, but belief is also shaped by experience or a more amorphous sensation of ‘knowing’ that certain things feel ‘right’ to us. Having faith should not inherently mean that we know what’s right or wrong though. Believing is an intuitive process, and often defies rationality. As the old adage goes – belief starts where rationality ends.   Can I give you another example to explain what I mean? See, for me it is inconceivable that we cease to exist when we die. It feels intuitively right to me to believe in life after death, in whichever shape or form. When it comes to the specifics, I’m open as to what awaits us. But the idea that death marks an absolute end feels simply wrong to me. It does not fit in with my understanding and experience the world. My outlook on life would be so radically different if I would not believe in the things I believe in. Faith makes life easier. I know, this may not a statement that many of you would expect from me, and I may not be able to bring you all along with me on this. But that’s the point, isn’t it? Believe what you may, and extend that same privilege to everyone else.   We all believe in something, even if we believe in nothing. And that’s ok. How many discussions about matters of faith have I seen and been part of in my life.. and not one has led anywhere. There’s always one party that ends up trying to convince the others of the superiority of their own opinion and understanding. But how can these matters even stand discussed in the first place? Where there is no logic, arguments are pointless. Faith is, I would say, like taste in men. There is no right or wrong, just a gut feeling that tells you yes or no. Whatever it is that rocks your boat, dowsing rods or the Flying Spaghetti Monster, let’s tolerate each other and our individual faiths. Freedom of belief for all!   And, talking about taste in men… My boyfriend is a typical Capricorn: ambitious, patient (especially with me), diligent and – alas! – pretty damn stubborn from time to time. The astrological odds are stacked against us. But we could not be any closer to each other.   widder

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20 Kommentare

  1. “Alles spricht dafür, dass wir nicht wirklich zusammenpassen und siehe da: es funktioniert trotzdem.”

    Spricht nicht für die Seriösität der Sternzeichen. Kein Wunder, dass alle dabei dann die Augen verdrehen, wenns eh nicht stimmt…

    Wobei Widder sind sehr narzistisch. Das würd dann ja wieder stimmen ^^.

  2. Endlich mal jemand, der sich dazu bekennt, an diese typischen Merkmale von Sternzeichen zu glauben. Oft stelle ich sogar fest, da ist doch etwas wahres dran :D
    Im Übrigen bin ich auch Widder :P

    Liebe Grüße
    Gloria ♥

  3. Liebe Masha,

    ein sehr schöner Beitrag von Dir!

    Ich glaube auch an keinen Gott zu dem ich bete. Ich glaube vielleicht ein klitzekleines Bisschen an etwas danach – also nach dem Tod. Aber das hat alles null mit Religion zu tun. Religionen machen mir persönlich eher Angst. Wenn man sich die Welt anguckt, ob in der historischen oder der aktuellen Variante… dann kann man doch irgendwie sagen, dass Religionen Krieg MACHEN! Über dieser Weltsituation kann für mein Empfinden kein “lieber Gott” – welcher Religion auch immer – drüberstehen.

    Mit den Sternzeichen ist es für mich “Löwe-Mädchen” immer irgendwie komisch. Eigentlich sträubt sich alles, an so einen “Humbug” zu glauben…. andererseits hatte ich vor vielen Jahren mal eine Phase, in der ich in so einer Art Experiment mal Freund und Feind (also auch im Sinne von einfachem Nicht-Leiden-Können) nach dem Sternzeichen gefragt habe. Es waren wirklich viele, die ich gefragt habe über einige Jahre… aber das Ergebnis war für mich eindeutig: mit den allermeisten Fischen und Krebsen kann ich so gar nicht… und glaub ich da jetzt dran? Irgendwie schon, irgendwie auch nicht… und selbstverständlich kenne ich auch ganz tolle Fische und Krebse… aber sehr überwiegend passen wir halt einfach nicht zusammen, würde ich mal sagen :-)

    In meinem Leben gibt es zwei merkwürdige Sachen , die für mich unerklärlich sind: 1. ich spreche spanisch, aber ich musste nie wirklich lernen, im Sinne von Vokabeln büffeln oder so… einmal gehört und es ist mir alles rein wie Butter und es ist auch drin geblieben… und 2. ich habe eine unerklärlich Sehnsucht nach “Schiff fahren und Wasser” (also jetzt irgendwie mehr als normal, wie ich finde)…. und jetzt kommts… irgendwie “glaube” ich, dass ich irgendwann vielleicht mal ne spanische Seefahrerbraut war… haha… ich weiß, das ist crazy und weit hergeholt…. Aber glauben und glauben lassen…

    Aber am coolsten ist immer noch der Glaube an unsere eigene Mädels-Energy! Ich glaube schon, dass wir Berlinerinnen da in der Umsetzung einigermaßen bevorzugt sind – im sein dürfen und im sein können! Das wünsche ich aber allen!

    In diesem Sinne gute Nacht und liebe Grüße aus Kreuzberg

    Petra

    1. Kleiner Nachtrag noch zum glauben:

      Wir haben vor einem Jahr urplöstzlich und unerwartet einen sehr lieben und engen Freund verloren… und ich bin mir sehr sicher, dass er irgendwie immer mit dabei ist und zuguckt von oben…

      Er war selbst Musiker und wir waren so oft zusammen bei Rock-Konzerten und ich bin mir sicher, dass er auch diesen Sommer immer irgendwie dabei sein wird…

    2. Hi Petra,
      ich kann dich da voll verstehen!
      Bei mir sträubt sich auch immer etwas innerlich beim Thema Glauben, hauptsächlich wegen der Religion. Ich bin, so wie du, kein großer Fan von Religionen. Ich mag vielleicht “gläubig” sein, aber nicht religiös.

      Und auch das mit den Ereignissen kann ich gut nachvollziehen – ich habe ähnliche Gedanken und ich denke, wenn einem erst ein paar echt strange Dinge passiert sind, die mit Worten vielleicht nicht unbedingt zu erklären sind, fängt man einfach an an gewisse Dinge zu glauben :)
      Ich hatte in meinem Leben zum Beispiel sehr oft richtig Glück im Unglück. Vielleicht glaube ich deswegen an eine Bestimmung?

      Übrigens: das mit dem Spanisch-können ist wirklich sehr merkwürdig … aber irgendwie auch richtig cool :)))

  4. Sehr berührender Post. Ich habe immer an irgendetwas nach dem Tod geglaubt, mich sehr damit auseinander gesetzt und kann/muss es nun umsetzen. Es hilft mir sehr..
    Glauben und glauben lassen trifft es sehr gut, liebe Masha.

  5. Liebe Masha,
    das erste Bild ist absolut Hammer!!
    Wieder mal ein toller Sonntags-Post!
    Ich bin auch eine Widder -Frau und lebe seit 26 Jahren mit einem Steinbock.

    Und auch ich glaube…..unter anderem dass wir Widder Frauen es manchmal nicht so einfach haben weil wir oftmals polarisieren… und gegen den Strom schwimmen:)
    Vor Allem als junge Widder-Frau ist das Leben manchmal nicht so einfach… :)
    Ganz liebe Grüße,
    Gaby

  6. Toller Post, habe mich darin wirklich wiedererkannt. Mir geht es übrigens mit meinem Sternzeichen ganz genauso- also lasse ich mich einfach auf den Glauben ein :D

  7. Nur durch den Glauben an die Unsterblichkeit
    erfasst der Mensch seinen vernünftigen Zweck auf Erden.
    Dostoewskij

    Ich wünsche mir so sehr, dass du Dostoewkij liest (oder hörst) . Er gibt dir die Antwort auf viele Fragen. Es ist keine leichte Kost. Aber danach wirst niemals Angst haben.
    Mom

  8. Ich mag deine Schlussfolgerung, dass jeder das glauben soll, was er will. An Sternzeichen glaube ich aber auch, zumal ich ein sehr typischer Zwilling bin. Und an den bösen Blick, seitdem ich in Istanbul lebe. Hier lacht darüber aber fast niemand.

  9. Hi Masha,

    Das ist ein spannendes und kontroverses Thema, das du ansprichst. Ein echt guter Artikel!

    Eine Frage am Rande: Bei der deutschen Version des Artikels taucht ein anderes Bild von dir auf, als bei der englischen. Ist das Absicht?

    LG und nen schönen Sonntag!

  10. Neulich hatte ich mit ein paar Freunden auch eine spannende Diskussion zu dem Thema, die wir beendet haben mit der Aussage: “Nur, weil keiner bisher ein pinkes Zebra gesehen hat, heißt das ja nicht, dass es irgendwo nicht doch eines gibt!”
    Ich finde, du hast sehr recht damit, wenn du sagst, dass wir jedem Menschen seinen Glauben lassen sollten und es akzeptieren – schließlich können wir ja das Gegenteil genauso wenig beweisen, auch, wenn es uns absurd vorkommt an Aliens oder die Hölle oder sonst was zu glauben.
    Und ich bin ein Mensch, der genauso wie du, etwas braucht, woran er glauben kann. Erstens glaube ich auch, dass es nach dem Tod weitergeht, weil ich mir was andres gar nicht vorstellen kann und zweitens glaub ich auch, dass es da etwas gibt wie Bestimmung oder Schicksal – irgendwas, das uns dabei ein bisschen hilft, unser Leben auf der richtigen Bahn zu halten.
    Ich find’s gut, dass du so ein sensibles Thema ansprichst und wieder so gut in Worte gefasst hast :)
    Schönen Sonntag wünsch ich dir,
    Kathi