Das Problem ist noch gar nicht da und es bereitet dir jetzt schon Sorgen? Willkommen im Club. Dann geht es dir wie mir und vermutlich den allermeisten Menschen da draußen.
Ich mache mir Sorgen um meine Familie, um unser Kind, um die Katzen, um meine künftige berufliche und finanzielle Situation und nicht zuletzt auch um wirtschaftliche und politische Situation, das Klima und die allgemeine Zukunft.
Sich Sorgen zu machen, ist das Normalste der Welt und sorgt sicherlich auch dafür, dass wir heute Vorkehrungen treffen um Probleme von Morgen zu verhindern.
Doch die meisten meiner Sorgen stehen mir mehr im Weg, als dass sie mir nützen
– weil sie einfach eine Verschwendung von Lebenszeit und Energie sind.
Versteht mich bitte nicht falsch, das soll jetzt kein “Toxic Positivity” Text werden, im dem ich euch dazu aufrufe, alle eure Sorgen hinter euch zu lassen und mit Liebe und Sonnenschein zu übermalen. Gegen die Sorgen zu lachen, lässt sie nicht verschwinden. Zumindest bei mir nicht. Stattdessen möchte ich bewusster damit umgehen, was mir so durch den Kopf geht und wenn ich feststelle, dass ich mir Sorgen mache, frage ich mich zugleich:
Auf welcher Grundlage mache ich mir gerade Sorgen?
Sind meine Sorgen tatsächlich berechtigt?
Und wenn die Antwort “Nein” lautet, dann weg damit.
Raus aus dem Kopf.
Denn sich Sorgen zu machen, ist das Gegenteil davon, sich positive Dinge ins Leben zu manifestieren. Nicht zuletzt weist uns unsere Sprache mit dem Wort “machen” statt “haben” darauf hin, dass wir es auch einfach lassen könnten.
Wenn ich mir also mal wieder Sorgen mache – und ich komme nicht umhin, sie mir trotz aller guten Vorsätze zu machen – die beispielsweise so klingen:”Ist mein Baby gesund? Können wir uns ein Kind überhaupt leisten?”
Dann mache ich daraus:
Mein Baby ist gesund.
Wir haben keine finanziellen oder existenziellen Sorgen.
Denn es gibt für mich keinen Anlass für mich, das nicht zu glauben. Fakt ist, die Zukunft ist für jeden von uns ungewiss und Niemand kann vorgesehen, was sie bringt. Was auch immer sie Unvorhersehbares erwartet, der beste Weg ist die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Am besten ohne sich vorher darüber Sorgen zu machen.*
*Außer beim Klima. Da sind alle Sorgen durchaus berechtigt und wir sollten schnell handeln.