Sonntagsbeitrag: Über das Loslassen von Freunden..Sunday thoughts: Sometimes you just have to let go

Anzeige
Du sieht irgendwie älter aus. Du rauchst mehr, als früher. Du erzählt von neuen Partys, auf denen ich noch nie war, und von deinen neuen Freunden, die ich allesamt nicht kenne. Wie cool alle nur noch sind. Und du mittendrin. Du bist jetzt auch cool. Cooler als früher. Zumindest erzählt du mir das. Du scheinst mir glücklicher als früher, und trotzdem, trotzdem ist da dieses Bauchgefühl. Meine Intuition schlägt Alarm und eigentlich weiss ich was los ist, aber ich will dem nicht ins Gesicht schauen. Du bist meine Freundin. Bist du noch meine Freundin? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich den Menschen kenne, mit dem ich grade rede. Ob die Dinge, die uns verbinden, es noch immer tun. Es ist als ob da jetzt noch jemand wäre. Jemand fremdes. Jemand den ich nicht mag, und der dich eigentlich auch nicht mag. Jemand der dein schönes Wesen verzerrt und verdrägt. Dein neues Ich.   Ich will dich fragen: Hast du schon mal einem Menschen, der dir wichtig ist, beim Fallen zugesehen? Ich will dich nicht fallen sehen. Fallen in dieses tiefe Loch, das du dir grade selbst gräbst. Ich will deine Hand nehmen. Bevor es zu spät ist, aber du willst sie nicht. Winkst ab. „Mach dir keine Sorgen“ und ich weiss, dass du schon mitten im Sumpf steckst, der dich immer tiefer nach unten zieht. Glaub mir, ich bin dort bereits gewesen. Ich denke ich weiss, was gut für dich ist. Aber du denkst anders. Früher waren wir öfter einer Meinung. Heute nicht mehr. Wir streiten uns und ich muss dir Recht geben. Wer bin ich schon, dass ich dir sagen kann, was richtig für dich ist und was nicht. Ich traue mir mehr Urteilsvermögen zu als dir und sage Sachen wie „Mach das nicht!“ und „Lass das doch besser!“. Ich spreche aus Erfahrung. Du willst es nicht wissen. Es ist dein Leben. Du triffst deine Entscheidungen. Und ich – ich ziehe mich zurück. Ich sehe dir beim Fallen zu. Ich lasse dich fallen. Du lachst während du fällst. Du lachst laut und herzlich. Du bist noch nicht aufgeprallt.  

Und du erzählst mir von den coolen neuen Orten, die gefüllt sind mit deinen coolen neuen Freunden und heimlich nehme ich Abschied. Von Dir, meiner Freundin. Von dem Menschen, der du nicht mehr bist.

Masha Sedgwick am Strand nachdenklich traurig schwarz weiss 5Preview Streifenshirt 5 oversized Gruissan Frankreich “In jedem Fall hilft Reden nicht jedem. Ich kleb ‘n Spiegel auf mein Gesicht, damit du siehst was ich sehe, wenn wir uns unterhalten und ich dich nicht mehr verstehe. Weil Menschen sich ändern und am Ende alle gleichen, heißt älter zu werden, dass am Ende alle gleich sind? Egal ob sie arm oder reich sind, verfallen die meisten der selben Scheiße und Scheitern einfach so weiter.” Frittenbude – Ob Es Reicht Sie Zu Finden (Ich habe den Song heute gehört und musste an dich denken..)   You look older now. You smoke more than before. You tell me about new parties I’ve never been at, and about your new friends, that I’ve never met. How cool everybody is. And you’re in the middle of all that. Now you’re cool, too . Cooler than before. At least that’s what you’re telling me. You seem happier than before, but still there is this bad feeling, when you tell me all this. My intuition suggests alarm and actually I know what’s going on, but I don’t want to face it. You’re my friend. Are you still my friend? I ‘m not sure if you are. If I know the person with whom I’m talking right now. It is as if there is someone else I talking to. Someoen strange. Someone I don’t like and someone that doesn’t likes you aswell. Someone distorts your beautiful nature. Your new self.   I want to ask you: Have you ever watched someone who is important to you falling? I don’t want to see you falling. Falling into this deep hole that you just dig yourself. I want to take your hand. Before it is too late, but you don’t want to. I say ” Don’t worry ” and I know that you’re already in the middle of the swamp, which draws you deeper and deeper down. Believe me, I ‘ve been there. I think I know what ‘s good for you. But you think differently. We argue and I have to agree with you. Who the fuck am I that I can tell you what is right or wrong for you. I trust myself more judgment and say things like “Don’t do that ! ” And ” Better forget this idea” . I speak from experience. You don’t want to know. It’s your life. That’s true and that’s the point. You make your own decisions. And I watch you falling. You laugh while you fall. You laugh loudly and heartily. It’s not the end.  

You tell me about the cool new places that you visit with your cool new friends and secretly, I said goodbye. From you, my friend. From the girl, that you are no more.

Masha Sedgwick am Strand nachdenklich traurig schwarz weiss 5Preview Streifenshirt 5 oversized Gruissan Frankreich 

Schreibe einen Kommentar zu Rebecca Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

35 Kommentare

  1. Oh, ein sehr treffend geschriebener Text über ein Thema das mich gerade bewegt und das Lied zählt zu meinen Lieblingsliedern, obwohl ich auf das Genre sonst eher nicht stehe. Allerdings ist es schlimmer, dabei zusehen zu müssen, wie ein Familienmitglied durch das falsche Umfeld immer mehr abrutscht und zu wissen, dass man nichts tun kann… Naja, so ist wohl der Lauf der Dinge.

  2. Unfassbar schön geschrieben. Mitreißend, echt und nachfühlend. Ich kenne es zu gut, dieses Gefühl und diese Gedanken.
    Ich finde es immer wieder toll zu sehen, wie viel Mühe du dir mit den Einträgen gibst und wie vielseitig und abwechslungsreich du dich und deinen Blog zeigst! Ich freue mich schon auf den nächsten Sonntagspost ;>

    Liebste Grüße, Eileen

  3. warum findest du immer diese worte? es trifft so was von zu.. ich bin zu tränen gerührt.. ich fühle so was von mit.. denn ich hab auch jmd beim fallen zugeschaut.. und konnte nichts dagegen machen. nicht, dass ich es nicht versucht habe. aber das geht einfach nicht. das muss man einfach akzeptieren, und loslassen… traurig.

  4. Das erste was jetzt kommt…”Oh mein Gott haben XY und du sich gestritten blabla?” ;)

    Ich habe diesen Text mit ganz anderen Sachen asoziiert…wenn der Mensch über den du schreibst dann auf dem Boden aufgekommen ist und diese tolle neue Traumwelt ein Scheiterhaufen ist dann weiß man nämlich wieder wer seine wahren Freunde sind…und ich hoffe das du dann noch für denjenigen da bist um eben einer von diesen zu sein und für denjenigen da zu sein.

    Liebe Grüße :)

  5. Das habe mir bei meiner damals besten Freundin nach ihrem Umzug auch gedacht. Ganz genau so. Und es tut immer noch weh. Es tut weh, dass man nicht helfen kann, wenn keine Hilfe gewünscht wird.

  6. Ich kenne das so gut. 5 Jahre Freundschaft einfach so weggeschmissen. Ich kann ihre Freunde einfach nicht ab- ich habe echt versucht sie zu akzeptieren und ein paar von ihnen kennenzulernen. Aber auf solche Freunde, die nur mit einem Party machen und die nicht da sind, wenn es einem wirklich schlecht geht- kann man verzichten. Durch diese Freunde hat sie sich total verändert und angefangen zu rauchen. Mich angelogen- mehrmals. Mindestens 10 Leute fragten damals, ob wir Geschwister sind… weil wir uns so ähnlich sind und aussehen. In der letzten Zeit hat es keiner mehr getan. Ca. 7 Monate nun keinen Kontakt mehr. Ich träume oft noch von ihr und mir. Habe Angst sie irgendwo sehen zu müssen. Kann sie einfach nicht sehen. Es schmerzt noch zu sehr. Auch wenn ich es sonst nicht zugebe bzw die Gefühle verstecke. Aber man muss es akzeptieren und kann nicht ewig hoffen, das sie irgendwann zur Vernunft kommt und sich entschuldigt. Denn wenn man keinen Schlusstrich zieht, hofft man ewig.

  7. ich mache das selbe durch….aber ich bin die jenige die sich verändert…in eine andere Richtung!!!!
    und ich komme auf viele Menschen,Eigenschaften,Meinungen nicht mehr klar…auf dumme sinnlose Meinungen dieser angeblichen “freunde”…ich kann meine kostbare Zeit auch nicht an Menschen verschwenden,die mich runter ziehen,mir nichts gutes gönnen,nur jammern und und und…
    richtige entscheidung.,meiner meinung nach!!!!!!!!!!!!!!!

  8. Dein Beitrag ist schön und sooo wahr. Aber so spielt das Leben nun mal. Man entwickelt sich ständig weiter und auch die Menschen, die einen begleiten, bleiben natürlich nicht auf der Stelle stehen. Aber auch diese Entwicklungen sind unheimlich wichtig, bringen jedoch Nebenwirkungen mit sich. Manchmal verändert man sich selbst oder eben auch die Freunde so stark, dass man das Gefühl hat nicht mehr befreundet sein zu können. Aber auch da sollte man mit offenen Karten spielen und ehrlich sein. Es gibt Situationen die lassen sich klären, aber auch welche in denen es besser ist diese Person gehen zu lassen oder selbst zu gehen. Eine Freundschaft, die einen mehr belastet als Freude bereitet ist keine Freundschaft mehr. Ich Vergleiche Freundschaften manchmal mit Beziehungen, denn auch da bleibt man nicht mit dem Partner zusammen wenn es nicht klappt.

    1. danke :)
      ich muss dir absolut recht geben. Manchmal schaden einem vermeitliche freunde mehr als sie dir freude bringen. auch wenn einen früher viel verbunden hat. manchmal tut es auch gut loszulassen.

  9. Da kann man nichts mehr hinzufügen.
    Ich kenn sowas auch sehr gut und obwohl man die Menschen eigentlich gern hat und auch die schönen Zeiten vermisst…manchmal ist es besser die Menschen gehen zu lassen, bevor man noch mehr enttäuscht wird. Mir geht es momentan mit meiner kompletten alten Clique so…und weißt du was? Es ist momentan befreiend, weil ich an dem Punkt angelangt bin, wo ich mir sage – ich habe mich wenigstens weiterentwickelt und ich habe momentan trotzdem einen so super Freundeskreis, den ich niemals mehr missen will.
    Und trotz dessen, es gibt auch Menschen die wieder zurückkommen, genau das erlebe ich nun auch seit einem Jahr. Menschen die man durch ein Ereignis wiedergetroffen hat und man sich an alte Zeiten erinnert. Auf einmal ist der Kontakt wieder da und jeder ist daran gewachsen.

  10. Wow, beinahe Gänsehaut. Leider kann ich dich zu gut verstehen und mit dir fühlen.
    Hm. Es ist zwar eigentlich megablöd hier in deinem Leben rumzuinterpretieren, aber irgendwie schoss mir der Name Vanosh in den Kopf.. Zu recht?

  11. Irgendwann verändert sich jeder. Es gibt neue Menschen im Leben des anderen, er zieht um oder fängt z.B. an zu studieren. Entweder passt man noch immer in die neue Situation, oder man tut es nicht. Man kann darum kämpfen, aber leider lohnt es sich nicht immer. Seit mein bester Freund seit nem halben Jahr vergeben ist, ist es mit unserer Freundschaft mehr oder weniger aus. Ich versuche ihn so oft es geht zu besuchen (knapp 200 Km trennen uns), versuche den Kontakt aufrecht zu erhalten. Aber wenn von ihm nicht mehr viel kommt (das liegt glaube ich auch an seiner neuen Freundin), dann kämpfe ich mich nicht kaputt. Wenn man versucht und sich bemüht hat und nciht viel zur´ück kommt, dann geht das Leben trotzdem weiter. Auch ohne die Person.

  12. Es trifft ins Herz und es tut weh. Es ist so schwer tatenlos zuzusehen, wenn man doch ganz klar sieht, wie ein Freund/Freundin ins Verderben laeuft oder fuer den Lebensweg so vollkommen falsche Entscheidungen trifft … unserer Meinung nach ! Die Herzensfreundin, die so unglaublich intelligent ist und schreiben und reden kann und die ich als Journalistin oder in der Politik sehen wollte … und die einen Dialekt nuschelnden Bloedmann geheiratet hat, 2 Kinder hat und im Grunde genommen heute totungluecklich ist … Die Herzensfreundin, die ihre erste Realschulliebe geheiratet hat und damals wie heute von ihm belogen und betrogen wurde/wird … Die Herzensfreundin, die in erster Ehe 10 Jahre Psychoterror erlebt hat und die in zweier Ehe ausgewandert ist und heute finanziell am Ende ist … ich koennte doch stundenlang schreiben und mit dem Hammer reinschlagen ! Ich habe da meine Entscheidung getroffen: es ist NICHT MEIN Leben, es ist “das Leben der anderen” ! Aber es sind meine Freundinnen aus Kindertagen und wenn sie eines Tages Hilfe brauchen werde ich IMMER da sein ! So und nicht anders kann ich damit leben und “in der Zwischenzeit” LEBE ICH MEIN LEBEN !
    Martina
    BloggHer women’s kaleidoscope

  13. Sehr tiefgründig dein Text… ich kenne die Situation und musste mich vor kurzem erst selbst dieser Entscheidung stellen wer die wirklichen Freunde sind.

  14. Ich bin gerade in der selben Situation! So sehr man sich auch anstrengt, alles auszublenden und zu hoffen, dass alles wieder so wird wie “früher” und das es die Person endlich einsieht, weiß man eigentlich, dass sich nichts ändern wird und man nur immer wieder aufs Neue verletzt wird! Manchmal muss man einfach loslassen… aber es fällt so schwer!

    Ich wünsche dir alles Gute :)

  15. Sehr berührender Text. Ich hab davon irgendwie beide Seiten kennengelernt, bei mir und meiner Freundin war es so, dass sich unsere Lebensstile gegenseitig irgendwann einfach nur gestört haben, ich wurde fallen gelassen, weil sie zu cool geworden ist und ich einfach nicht mehr schön und cool genug war. Das ganze nachdem wir zehn Jahre beste Freundinnen waren. Erst fand ich das total schrecklich, vorallem weil es mir schwer fällt Freundschaften zu schließen, umso schrecklicher, wenn die Person der man so viel Vertrauen entgegengebracht hat dieses verletzt, andererseits bin ich im nachhinein froh darüber, dass diese Freundschaft geendet ist. Ich bin froh nichts mehr mit ihr zu tun zu haben, jedes mal wenn wir uns sehen macht es mich traurig, wie so ein toller, lustiger Mensch so eingebildet und arrogant werden konnte, ich frage mich bei jedem neuen Facebookprofilbild von ihr, wo diese Freundin hin ist. Alles was ich sehe ist diese Fame-, Traum-, Schein-, Facebookwelt, mit den gestellten “wunderschönen” Bildern von ihr und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre neuen Freunde das Mädchen dahinter wirklich kennen.

    Tut mir leid, dass ich jetzt hier mit meiner Story alles vollgemüllt habe, haha. :D

    By the way, ich find die Bilder von dir in diesem Post superschön, vorallem das Zweite. :)

  16. Sehr schön geschrieben aber sooooo traurig…..
    Ich weiß sehr genau wie Du dich fühlst und wovon Du hier schreibst, denn ich habe es selber schon erlebt!
    So hart es klingt und so sehr man sich dagegen zu wehren versucht….
    Liebe Masha, Du bist nicht James Bond, Du kannst nicht die Welt retten und wahrscheinlich auch sie nicht!
    Es hat mich ne Menge Zeit gekostet, das selber zu erkennen.
    Leider ist es so, dass es sich um einen Kampf gegen Windmühlen handelt!
    Du kannst nichts tun, als beim fallen zuzusehen und im Fall eines Aufpralles, da zu sein, um dass,was danach übrig ist, vom Boden aufzukratzen und dabei zu helfen, die Trümmer evtl. neu zusammenzusetzen.
    Sei stark,nicht nur für Dich – auch für sie, denn irgendwann, wird sie deine Stärke brauchen !