Sonntagspost: Die Wahrheit über die Liebe.Sunday’s thoughts: the truth about love

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Diese Woche habe ich auf bittere Art und Weise etwas lernen müssen, was ich schon längst weiss. Was ich schon längst verdrängt habe und was ich niemals wieder wissen und noch weniger fühlen wollte. Ich wollte nicht wissen, wie Tränen eines schmerzenden Herzens schmecken. Wie endgültige Worte klingen und zusehen, wie Teile meiner Welt in sich zusammenbrechen. All diese Gefühle kannte ich bereits. This week I had to learn things the hard way, that I already know. I never wanted to know again how the tears of an aching heart taste like and how final words sound like. I already knew all of that. But what I didn’t knew at that time was how compromises work like and the what’s about stable work is so important in a relationship. That you have to continuously work on a relationship, so it can grow and with it we do. To fight for love , to risk sometimes and to lose, that things I’ve only learned when it was too late. When the foundation of trust shattered and with it our future together. This time I don’t give before the battle starts, I’m working and give love a chance. Us a chance.   Doch was ich damals nicht kannte, waren Kompromisse und beständige Arbeit. Dass man nämlich an einer Beziehung kontinuierlich arbeiten muss, damit sie wachsen kann und damit auch wir es darin können. Für seine Liebe zu kämpfen, auch mal nachzugeben und sogar zu verlieren, das lernte ich damals erst, als es zu spät war. Als die Basis des Vertrauens zerbrach und mit ihr die gemeinsame Zukunft. Dieses Mal gebe ich nicht bereits vor dem Kampf auf, ich arbeite an der Liebe und gebe ihr nur so eine Chance. Uns eine Chance.   Wir vergessen manchmal, dass es in Beziehungen nicht immer nur gute Zeiten geben kann, dass man auch mal nicht einer Meinung ist und auch, dass wir am Ende auch nur Menschen sind, Menschen mit Schwächen. Wir vergessen, dass es diesen Menschen, der es einem immer und jederzeit Recht macht (als ob wir das wollen würden..) nunmal nicht gibt. Wir alle haben Schwächen und in einer langfristigen Beziehung gilt es nunmal nicht gleich vor jeder Herausforderung wegzurennen, auch wenn es mal brenzlig werden kann. Wir glauben an die große Liebe und geben uns der Illusion hin, dass mit der großen Liebe auch die große Leidenschaft innehält, dabei ist die große Liebe die, die uns einfach begleitet, die an der wir selbst wachsen und die, die beständig an unserer Seite bleibt. Unsere Großeltern hatten damals keine Wahl, sie konnten sich nicht einfach vor der Verantwortung der Ehe drücken. Sie mussten zusammenbleiben und miteinander zurechtkommen. Sie mussten miteinander an der Liebe arbeiten. Unsere heutigen Bedingungen an die Liebe sind schlichtweg gegensätzlich und nicht miteinander vereinbar, denn wir wollen selbst so geliebt werden “wie wir halt sind, mit all den Macken und Schwächen”, akzeptieren sie aber nicht an unserem Partner, der muss nämlich “perfekt zu uns passen”. Wir versuchen zu lenken und zu manipulieren und wenn wir sehen, dass all unsere Versuche unseren Partner umzuerziehen erfolglos geblieben sind halten wir nach dem nächsten Opfer Ausschau. Ersetzen einen Partner durch den Nächsten. Immer und immer wieder. Machen immer und immer wieder dieselben Fehler und wundern uns, warum immer nur die anderen es sind, die glückliche Beziehungen führen.   Gebt nicht auf! Rennt nicht weg! Jedes Paar hat mal Krisen und man hat nur zwei Möglichkeiten: Aufgeben und die Chance auf die große Liebe sausen lassen, oder kämpfen und riskieren, dass man aus der Krise gestärkt herauskommt. Andernfalls, so viel ist sicher, war es dann eben nicht die große Liebe.  

Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst. Victor Hugo

  We sometimes forget, that you don’t only have good times in your relationships and in the end we all are just human people, people with weaknesses. A person, that makes everything right, simply doesn’t exist. If you want a long term relationship, you can’t run away every time things get difficult. We believe in true love and give us the illusion, that love equals never ending passion, but the real love is the one that makes us grow and is constantly by out side. Our grandparents had no choice at that time, they couldn’t shirk the responsibility of marriage. They had to stay together and fix things. They had to work together for the love, they have. Today’s conditions of love are contradictory and mutually incompatible, because we want to be loved themselves just “as we are, with all the quirks and weaknesses” but at the same time we don’t accept them at our partner. We try to manipulate them, and when we see that all our attempts to re-educate our partners weren’t successful, we look for the next victim. Replace a partner by the next one. Over and over again. Make over and over again the same mistakes and wonder why there are always the others that live in happy relationships .   Don’t give up ! Don’t run away ! Every couple has crises from times to time and you have only two choices: Give up and miss the chance for the big love, or fight for it and risk and come out stronger from the crisis. Otherwise, and that’s for sure, it just wasn’t the big love .

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24 Kommentare

  1. Das hast du sehr schön geschrieben, ich bin voll deiner Meinung!
    Ja leider leben wir in einer Wegwerfgesellschaft. Wenn heute etwas nicht mehr funktioniert wird es weggeschmissen und ein Neues angeschafft.
    Viel zu viele Leute übertragen das auch auf ihre Beziehungen.
    Früher wurden die Sachen noch repariert, heute werden die weggeschmissen.
    Ich will wieder reparieren =)

  2. Toller Text, ich war richtig überrascht, weil ich dachte heute hört und liest man diese Sichtweise kaum noch von jüngeren Leuten, eigentlich auch nur noch relativ wenig von unserer Elterngeneration. Die typischen Aussagen die ich oft gehört habe sind eher, dass man sich trennen soll sobald man sich nicht mehr “glücklich” fühlt. Ich habe nie verstanden was das eigentlich genau heissen soll. Vielleicht bin ich furchtbar altmodisch, aber ich glaube das ist dann in Ordnung für mich.

    Ich habe jetzt bald 13 Jahre mit meinem Freund verbracht und wir haben mal schlecht und mal recht versucht zusammen zu sein. Natürlich kenne ich fast niemanden in meinem Alter (ich bin Ende 20) der das so entschieden hat, sich auch mal durch lange Zeiten der Frustration gebissen hat weil er den Partner nicht verlieren wollte. Aber ich wollte nie aufgeben. Nicht bei der ersten Trennung und auch nicht bei all den danach folgenden Fast-Trennungen. An unserem 10. Jahrestag haben wir dann beschlossen zusammen zu wohnen und das hat bei uns insgesamt eine gewisse Ruhe reingebracht die ich mir immer erhofft hatte von einer Partnerschaft, vermutlich aber weil es der richtige Zeitpunkt war. Vorher ging es teilweise drunter und drüber. Aber wenn ich jetzt zurückblicke, dann sehe ich das wir uns insgesamt immer mehr unterstützt haben als uns gegenseitig Leid zugefügt. Ich glaube auch jedem von uns tut jede Narbe die er dem anderen verpasst hat aufrichtig Leid. Aber wir haben uns auf unseren Wegen begleitet. Und diese gemeinsame Geschichte die man eines Tages hat, die ist etwas, was mir sehr wertvoll vorkommt. Etwas, was keine frische Verliebtheit für mich je ersetzen könnte.

    Ich glaube an diese Art des Zusammenseins. Das es reine Glückssache ist, das bezweifle ich. Schicksal gehört im Leben natürlich bei fast allen Dingen dazu und mancher braucht ein paar Anläufe bis der Frosch auch zu ihm passt, da es den Prinzen ja nicht gibt ;) Aber ich denke am Ende ist es doch auch teilweise eine Frage der Einstellung zu einer Beziehung. Und ich wünsche jedem, der sich diese Art von Liebe wünscht, dass er sie findet im Leben. Scheitern kann es auch wenn man sich große Mühe gibt und mir fehlt die Erfahrung wenn es darum geht mehrmals hintereinander zu scheitern, aber ich hoffe das man auch dann den Glauben daran das es noch(mal) klappen kann nicht verliert.

    1. wow 13 jahre! Dann ist es wohl echt der richtige :)

      ich habe tatsächlich ein paar freunde die sowas auch noch zustande bringen und ich bewundere sie dafür :)

      es ist schön, dass es sowas noch gibt <3

    2. Ich mag deine Kommentare voll gerne Anna!
      Ich lese nicht immer Kommentare, aber wenn ich dann eins von dir sehe, lese ich es immer =)
      Schön das du so eine starke Beziehung hast, sie pflegst und das zu schätzen weißt. Ich glaube das bringt einen sehr weit beim Glücklich sein, die Dinge zu schätzen die man hat.

  3. Schöner Text!
    Ich gebe dir Recht, früher habe ich genauso gedacht. Er muss perfekt sein und mich ergänzen aber mich auch mit meinen Macken akzeptieren. So habe ich manche vergrault. Bei mir hat das “Partner auswechseln” aber eher länger gedauert da man nun mal von der festen Überzeugung war der Typ Prinz soll die Prinzessin suchen. Was ein Schwachsinn. Wer nicht sucht, der findet. So einfach ist es. Und ich habe viel dazu gelernt. Meine jetzige Beziehung bin ich anfangs auch falsch rangegangen aber habe es zum Glück noch bemerkt, besser spät als nie. Das ist eine tolle Entscheidung. Beide Partien sollen bitte sich gegenseitig unterstützen und akzeptieren aber sich auch einen kleinen Grad für den Jenigen verändern. Hands down Masha!!! Du änderst dich zum Positiven!!

  4. Das ist einer der schönsten Einträge, die ich in der letzten Zeit gelesen habe …
    So viel Wahrheit in so wenig Worten, das hast du wundervoll beschrieben !
    Solche Worte machen Mut, danke !
    Liebste Grüße,
    Lynn

  5. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, was Beziehugen angeht, ist es leider nichts anderes.
    Was nicht mehr “passt”, wird entsorgt und Durch “was” neues ersetzt.
    Traurig aber wahr.
    Eine Beziehung bedeutet nicht nur Arbeit, eine Beziehung ist eine Aufgabe.
    Es sind genau die Momente, in denen man eben nicht einer Meinung ist und nicht auf rosa roten Zuckerwattewolken schwebt, die das Salz in der Suppe ausmachen!
    Ich für meinen Teil würde niemanden wollen, der nur alles Abnickt und mir nach dem Mund redet, nur damit der schöne Schein erhalten bleibt.
    Gerade im “Alltag” und Zusammenleben kommt es immer wieder zu Reibereien, denn da fallen die kleinen Macken, die man voher garnicht bemerkt hat, einem zuerst und immer wieder auf. Gerade wenn man z.B gestresst ist, werden aus solchen Dingen, auf einmal ein riesen Drama.
    Wenn eine Beziehung funktionieren soll, muss man einfach ma den Stock namens “Stolz” und “Sturheit” aus dem Arsch ziehen, sich selbst betrachten, erkennen das man ebenso wenig perfekt ist, wie der Gegenüber und dies auch garnicht sein muss!

  6. Das ist aber ein schöne Post… ich bin mit meinem Freund bald 10 Jahre zusammen, auch wenn es nach außen hin so aussieht, war das nicht immer leicht. Es gab zumindest 1x die Situation, dass wir uns entscheiden mussten, ob wir uns trennen oder weitermachen… wir haben uns entschieden zu kämpfen und es nicht bereut. Klar ist es nicht mehr so wie am Anfang, die rosarote Brille ist weg und man geht sich manchmal einfach nur auf den Sack, aber ich habe viel gelernt und möchte ihn und unser gemeinsames Leben nicht mehr missen.

  7. Wunderschöner Text, tolle Worte, die mitten ins Herz treffen.
    Das Problem unserer heutigen Gesellschaft ist, dass wir oft versuchen den leichteren Weg zu gehen. Einen Weg, der uns praktisch erscheint. Wenn man in einer Beziehung nicht mehr glücklich, wenn es Probleme gibt, die nicht einfach so gelöst werden können, dann beendet man einfach diese Beziehung. Man sucht die erwünschte große Liebe bei einer anderen Person.
    Aber ist es nicht so, dass man erst in den schlechten Zeiten erkennt ob es wirklich der Partner fürs Leben ist, ob es jemand ist, mit dem man einen gemeinsamen Weg gehen möchte. Und spätestens nach einigen Monaten bedeutet eine Beziehung wirklich Arbeit, die erste Verliebtheit ist vorbei, man befindet sich im Alltag, man fängt an seine Probleme mit dem Partner zu teilen. Es entwickeln sich gemeinsame Problem, die gelöst werden müssen. Und genau in solchen Phasen entscheidet es sich, ob man für einander bestimmt ist und ob es dir große Liebe ist. Denn jemand, der dich verlässt, wenn es gerade nicht so toll läuft, ist einfach nicht bereit für euch zu kämpfen.
    Auch ich musste diese Erfahrung machen und ich dachte er ist meine große Liebe. Und was soll ich sagen, letztes Jahr war das schlimmste, welches ich je hatte. Ich hätte mir vor einigen Monaten nicht vorstellen können, einen solchen Text zu schreiben, da ich ihn am liebsten an meiner Seite gesehen hätte. Aber jetzt weiß ich, dass eine solche Entscheidung manchmal auch mit fehlender Charakterstärke zu tun hat.

  8. Ist nur echt blöde, wenn nur einer kämpft. Das zermürbt, saugt aus, macht fertig und zieht in ein schwarzes Loch.
    Und wo fängt den anderen so nehmen wie er ist an und wo hört seine eigenen Vorsellungen und Wünsche aufgeben auf? Ich finde, das ist ein ganz schmaler Grad. Zudem bin ich froh, dass es heutzutage den viel genannten “Werteverfall” gibt. Ich bin froh, dass wir nicht mehr gezwungen sind mit einem Menschen zusammen bleiben zu müssen, mit dem man unglücklich ist. Ich habe schon sehr häufig bei Paaren der älteren Generationen, die ich lange kenne, gedacht: so möchtest du niemals leben. Dann lieber alleine.

      1. Doch war es. Nur eben nicht für den anderen. Ich bin doch all zu erstaunt wie selbstgerecht einige Menschen doch bei dem Thema Beziehungen hier kommentieren.

  9. “Unsere heutigen Bedingungen an die Liebe sind schlichtweg gegensätzlich und nicht miteinander vereinbar, denn wir wollen selbst so geliebt werden “wie wir halt sind, mit all den Macken und Schwächen”, akzeptieren sie aber nicht an unserem Partner, der muss nämlich “perfekt zu uns passen”.”

    Besser kann man es nicht ausdrücken! Habe genau das schon oft gedacht, konnte es aber nie so treffend ausdrücken wie du.

    LG,
    Anna Philippa

  10. Toller Post und spiegelt absolut meine momentanen Gedanken wider! Ich habe mich entschieden zu kämpfen und dieses eine Mal, bei der 3. und letzten Chance, alles besser zu machen – und ich habe mich noch nie erfüllter gefühlt als momentan. ♥

  11. Du drückst genau das aus, was zur Zeit bei mir in meiner Beziehung großes Thema ist! Es ist so viel passiert in den letzten Monaten und alles steht auf der Kippe, aber aufgeben möchte ich nicht!
    Eine Beziehung ist tägliche Arbeit. Man muss jeden Tag an ihr arbeiten, um sie aufrechtzuerhalten. Manchmal fällt das total leicht und dann gibt es wieder Zeiten, in denen es wirklich schwer ist…

  12. Ehrliche, treffende Worte. Danke! Du hast mir Mut gemacht meiner, mittlerweile 2 Jahre andauernden Beziehung, nochmals eine Chance zu geben, Zeit und Mühe zu investieren.

    Alles Gute

  13. Hallo Masha,
    Es freut mich total, dass du diesen Text schreibst und ich stimme dir absolut zu! Eine Partnerschaft ist immer Arbeit! Eine Freundschaft ist schon Arbeit, aber eine Partnerschaft umso mehr!
    Ich sehe es ähnlich, dass man heute eher wegwirft, als repariert. Viele denken, sowas geht gar nicht. Und dabei wird eine Beziehung erst genau dadurch stark und man lernt sich im Grunde auch erst dann richtig kennen, wenn man Krisen bewältigt.
    Das Erfolgserlebnis, etwas gemeistert zu haben, macht die Beziehung noch stärker. Und es freut mich total, dass du genau so eine Beziehung gefunden hast <3

    Liebe Grüße
    Katja