Sonntagspost: eingesperrte Gedanken

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04:21   Ich liebe das Einschlafen in deinem Arm und auch das Aufwachen, vor allem das Aufwachen. Der Moment, wo ich weiss, dass das alles nicht passiert ist. Aber der Teil dazwischen frisst mich auf. Was ist los mit mir? Seit 3 Wochen jagt ein Albtraum den nächsten. So echt, dass ich Stunden später noch Gänsehaut bekomme, wenn ich nur dran denke.   Ich hasse das Schöne dafür, dass es so schmerzt und das Schmerzvolle auch.   Letzte Nacht hast du mich wieder geweckt. Schüttelst mich. Ich hätte gezittert meintest du. Und geweint. Mein Lieblingsmensch schaut besorgt. Im Endeffekt kann ich mich nur eine Zigarettenlänge erinnern. Vielleicht ist es die Trauer, die mir fehlt. Die Sorgen. Die Perspektivlosigkeit. Das alles ist nicht mehr da. Ich bin glücklich und Ich bin erwachsen geworden, meistens, denn meine Augen füllen sich noch immer mit Tränen, wenn ich alte Texte lese. Es ist nicht so, dass alte Gefühle einfach aufhören zu existieren. Eher als würde man sie in eine Schachtel stecken und zumachen. Ganz fest. Und wenn man diese Schachtel wieder aufmacht nur um ganz kurz hineinzublicken bereut man es im nächsten Augenblick schon wieder, insbesondere dann, wenn dich die eingesperrten Gedanken nachts heimsuchen. Mein Unterbewusstsein klopft an meine Tür und ich mache nicht auf. Es schreit und brüllt und nachts schlecht es rein. „Hey, denk ja nicht, dass du mich einfach vergessen kannst.“ Die bösen Geister die ich rief. Die Geister der Vergangenheit. Ich renne. Renne weg. Und wache dann auf.   Es sind nur Albträume, sag ich mir. Ich wachse da noch raus.  

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13 Kommentare

    1. Entschuldigung, mein Telefon hat den Kommentar gestern Nacht zu früh abgeschickt. Ich wollte eigentlich noch schreiben:

      Ich kenne es nur von der anderen Seite. Sie wecken, fragen was sie geträumt hat, in den Arm nehmen und zuhören, sich ein Bild zusammenpuzzeln, das eigentlich vergessen werden will um Rücksicht zu nehmen und Stütze zu geben.

      Unser Unterbewusstsein ist manchmal unerwartet mächtig und man ist dagegen so machtlos.

  1. Meine Schöne ♥
    Zuerst,das Bild….wundervoll!!!

    Alte Ängste, Sorgen und Gedanken sind wie ein in Ketten gelegtes Monster…
    Sie rütteln an den Ketten, sie werfen sich mit aller Kraft dagegen.
    Irgendwann legen sie eine kleine Pause ein um dann mit voller Macht zurückzukehren.
    Egal wie wie schnell und weit Du läufst, sie werden Dir immer folgen – Du kannst Dich nicht verstecken.
    Du kannst Dich ihnen nur entgegenstellen, ihnen ins Gesicht lachen und sie ein für alle mal verdammen!!

    Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, Du wirst sie immer wieder brauchen.

  2. Ich LIEBE das Bild!
    Mehr von dieser Masha.

    Und das, was du schreibst, beschreibt sehr gut die Wirklichkeit… Traurig, aber wahr.
    Manche Menschen wissen das nicht. Vielleicht kennen sie es nicht.
    Aber das wird besser. Zumindest seltener.
    Und du hast wen bei dir, wenn du aufwachst.
    Fühl dich gedrückt!

    Lara- Kleiderkraenzchen

  3. Liebe Masha,

    vor Geistern kann man sich nicht verstecken, ihnen nicht davon laufen oder sie in Ketten legen. Sie sind unberechenbar und überfallen dich plötzlich aus dem Hinterhalt. Ich glaube, dass Carrie aus Satc einmal sagte, dass man sich ihnen stellen muss, ihre Anwesenheit anerkennen muss, damit sie sich in Luft auflösen.
    Es ist meiner Meinung nach meistens die beste Lösung sich seinen Ängsten zu stellen und versuchen ihnen die Stirn zu bieten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber ich vermute, wenn jemand kein Angsthase ist dann du, liebe Masha.
    Also wünsche ich in Zukunft geruhsame Träume
    Lg Stephanie

    http://stephaniesternenstaub.wordpress.com

  4. Ich mag deinen Stil zu schreiben so unglaublich gerne <3 Wie du es schaffst, kleine Geschichten zu formen mit deinen Worten, die (zumindest geht es mir so) man so gut nachfühlen kann, als wäre es einem selbst passiert. Liegt vielleicht auch daran, dass jeder so seine Kiste im Keller hat, die hin und wieder geöffnet wird. Mach dir selber und vor allem deinem Unterbewusstsein klar, dass es gut so ist, wie alles war. Dass du dadurch zu dem Menschen werden konntest, der du heute bist. Mit deiner Art durch das Leben zu gehen. Sich fallen lassen zu können und auch mal total verrückt sein zu können, aber dabei trotzdem immer ein bisschen erwachsen wirkend, weil man einfach erlebt hat, was das Leben einem so alles versauen kann, aber auch bieten kann. Vielleicht wäret du ohne das alles ein ganz anderer, nicht so liebenswerter Mensch geworden.
    Seit ich mir das klar gemacht hab, ist es auch etwas weniger schmerzhaft, wenn man doch mal wieder in seiner eigenen Vergangenheit rumstöbert..
    In diesem Sinne: Einen schönen Sonntag wünsch ich dir <3

    liebst, Katja

  5. “Es ist nicht so, dass alte Gefühle einfach aufhören zu existieren. Eher als würde man sie in eine Schachtel stecken und zumachen. Ganz fest. Und wenn man diese Schachtel wieder aufmacht nur um ganz kurz hineinzublicken bereut man es im nächsten Augenblick schon wieder, insbesondere dann, wenn dich die eingesperrten Gedanken nachts heimsuchen.” – als hättest du meine gedanken aufgeschrieben… ich bin eigentlich glücklich, mit einer neuen liebe – aber es ist einfach anders… die nacht habe ich auch wieder einmal von der vergangenheit geträumt und alles kam wieder hoch… irgendwie muss es ja weiter gehen, wenn man an der vergangenheit eh nichts ändern kann – aber es wird trotzdem nie mehr so, wie es mal war…

  6. Früher dachte ich immer es kann nicht stimmen, es wäre zu schön um wahr zu sein. Doch ich habe einfach versucht dran zu glauben und es bewährt sich nach und nach: ALLES WIRD GUT.
    So vieles ändert sich, vorallem in einem selbst. Und plötzlich wachst du auf und musst lächeln, obwohl du gestern noch geweint hast.