das gestellte Lebenthe fake life

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Ich stell mich vors Fenster, winkle den Kopf leicht seitlich und deute ein kleines Lächeln an. Dann drücke ich auf den Knopf. Einmal. Zweimal. Irgendwann bin ich bei ungefähr 40 Mal und habe eine Halsstarre und eingefrorene Gesichtszüge. Ich schau aufs Display und vergebe Herzchen. 5 von 40 Fotos sind okay geworden. Ich ziehe es durch meine Filterapp und weiss jetzt schon, dass mindestens 3 Kommentare kommen werden, dass ich nicht so eine Schnute machen soll und dass das Duckface mittlerweile out ist, aber egal. Ich kann es nicht ändern, nur die Kommentare ignorieren. Spiele kurz mit dem Gedanken wirklich ein Duckface zu machen und es zu posten, aber was würde es schon bringen. Ich habe kurz Bedenken und drücke dann auf das kleine Kamerasymbol.   Ich drapiere grade einige Zeitschriften, lege mir hübsch aussehendes Essen auf den Teller und setze mich dann mit aufs Sofa. Hm, da liegt noch etwas nicht perfekt ungemacht und ich schiebe Gegenstände hin und her, bis sie in ein quadratisches Format passen und trotzdem wie zufällig da liegen. Klicke dann auf das kleine Kamerasymbol.   „Aber warte kurz mit dem Essen!“ sage ich und meine Freunde verdrehen alle kurz die Augen. Sie wissen jetzt was kommt und sind jetzt schon genervt. Wir sitzen im Restaurant, unser Essen wurde grade serviert, sieht lecker aus und da packe ich mein Handy aus um, ihr könnt es euch vielleicht schon denken, das Essen und auch den Tisch so zu drapieren, dass es in ein quadratisches Format passt, und klicke halbverhungert auf das Kamerasymbol. Endlich. Alle entspannen sich wieder und es wird ein toller Abend.   Warum erzähle ich euch das? Weil DAS die Wahrheit ist. Weil wir Blogger euch nämlich vorgaukeln, dass Instagram das wahre Leben ist, dass wir wirklich dieses perfekt gestylte Leben führen, dabei ist es nur ein geschönter und wirklich sehr kleiner Auszug aus unserem Leben. Und weil er entweder selten oder gestellt ist, posten wir euch diesen Moment, als wäre er selbstverständlich.   Was wir euch dagegen nicht zeigen: die Realität. Der Alltag. Das normale Leben.   Ich zeige euch lieber geschminkte und perfekt gestylte Selfies und nicht so gern, wie scheisse ich morgens aussehe, wenn ich mal wieder zu wenig geschlafen habe. Ich zeige euch lieber mein perfektes Restaurant-Essen und nicht, wie unappetitlich mein Essen aussieht, wenn ich mal wieder beschliesse selbst zu kochen und es nicht extra mit Blümchen und Deckchen aufzumotzen. Ich zeige euch lieber hübsche Looks, die ich trage, wenn ich mal richtig vor die Tür gehe und nicht mein tägliches Gammeloutfit, das ich nicht nur Zuhause, sondern auch zum Sport und Essen-einkaufen trage. Ich zeige euch lieber den hübsch gemachten Latte Macchiato mit Streuseln und Herzchen und nicht die Ja!-Mineralwasserflasche, die stets griffbereit neben mir steht und so ziemlich das hässlichste Logo trägt, das es gibt. Nein, ich trinke nicht nur Evian. Ich zeige euch lieber die hübsche neue Designer-Tasche, anstatt die langweiligen Woll-Unterhemden mit denen ich mich regelmäßig eindecke, weil ich die Sache mit dem richtigen Waschen manchmal verpeile. Ich zeige euch lieber ein gestelltes #qualitytime Bild mit Zeitschriften und Tee anstatt wie ich mit halboffenem Mund und Doppelkinn vorm Macbook sitze und versuche konzentriert zu arbeiten.   Ich zeige euch lieber ein Leben, wie ich es gern hätte und nicht das, wie ich es tatsächlich führe. Und warum tue ich das? Weil es das ist, was ihr sehen wollt – und was ihr liked. Es beklagen sich beispielsweise alle über Menschen, die Bilder von ihrem Essen machen, aber würde keiner #foodporn Bilder liken, würde es auch keiner posten. So einfach ist das.   Instagram hat seine eigenen Spielregeln und die geben eine Art geschönten Alltag vor. Ich folge auch lieber Menschen, die ich auf Fotos um ihr Aussehen und ihr Leben anhimmeln kann statt Menschen, die einfach echt sind. Die keine durchgestylten Bilder ihres Essens, ihrer Wohnung, von sich selbst und ihrem Leben zeigen. Nein, was ich sehen will ist scheinbare Perfektion. Eine Illusion.   Und das ist ok so. Das mögen wir. Wir stehen auf dieses vorbildliche perfekte Leben und es gibt keinen Grund jetzt seine Instagram-Vorlieben zu ändern. Ich will auch keine Kritik daran ausüben und das soll hier auch kein gesellschaftskritischer Text werden. Was ich dagegen will, ist ein Bewusstsein zu schaffen und euch klarzumachen, dass Instagram nicht das wahre Leben ist. Dass es nicht echt ist. Dass es gestellt ist. Liken kann man es ja trotzdem. I stand in front of the window, smile and press the button. Once…twice..40 times. I have a stiff neck and a frozen face. I look at the screen. 5 of 40 pictures are okay. I chose one of them and press on the small camera icon.   I drape some magazines, put some pretty food on a plate and push all objects back and forth until they fit in a square format and look perfectly random. Then I click on the small camera icon.   “Just one second!” I say to my friends and they all roll their eyes. I know that’s annoying, but now, that the food was served and look so delicious I really have to take a picture. I drape everything, that it fits in a square format and click on the small camera icon.   Why am I telling you this? Because THAT’S the truth. Because we Blogger pretend that Instagram is real life that we really have this perfectly styled life, but we don’t. It’s a lie or at least a contrives and small extract of our lives. What we don’t show you: the reality. The daily life. Our normal life.   I prefer showing you perfectly styled selfies instead of shitty pictures of myself in the morning. I prefer showing you restaurant food instead of unappetizing pictures of what I cooked again. I prefer showing you my styled outfits instead of what I’m wearing at home. I prefer showing you a #qualitytime pictures with magazines and tea instead of how I look like when I’m trying to concentrate on work. I prefer showing you a life I would like to have instead of the life I actually have.   And why am I doing this? Because that’s what you want to see – and what you like. People complain, for example, about other people who make pictures of their food. But if nobody would like #foodporn pictures, nobody would post them. It’s simple.   Instagram has its own rules, and I also prefer to follow people I admire because of their look and follow perfect lifes, instead of “real” people. What I want to see on Instagram is perfection. An illusion.   And that’s ok. There is no need to change this. I don’t want to critize anything and this is no socially critical text here. What I want is to raise awareness and make you understand that Instagram is not real life. It’s fake. It’s contrived. But you can like it anyway.  

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87 Kommentare

  1. Liebe Masha,

    danke für die Geschichten.
    Ich lese sie gerne und finde es manchmal schade, dass sie so kurz sind.

    Hast du mal darüber nachgedacht ein Buch zu schreiben?
    Du schreibst sehr spannend und authentisch.

    Alles Liebe & viel Erfolg im neuen Jahr

  2. “Wow”- ist das einzige was ich gerade sagen kann. Ich bin Sprachlos, bisher hat niemand diese Meinung mit mir geteilt und ich bin erleichtert, dass es endlich jemanden gibt, der die Realität so wahrnimmt wie ich. Instagram ist spannend, aber es zerstört unser Menschenbild, kaum noch einer ist zufrieden mit sich selbst. Ich bin überzeugt, dass jeder seinen “Wunschkörper” gescreenshottet hat, und sich dieses Bild als Wunschziel vermerkt. Was bringt es uns ? Wir werden unzufriedener, neigen bspw. zu Diäten die uns noch unglücklicher machen. Instagram hat die Welt bereichert, aber auch unser Menschenbild komplett verfälscht.
    Danke, dass du eventuell einigen Menschen die Augen geöffnet hast! Ich bin absolut beeindruckt von deinem Blog. Mach weiter so!!

    Liebe Grüße aus dem Norden

  3. Jeder weiß es – keiner sagt es. Instagram ist eine Wissenschaft für sich, etwas, dass ich meistens überhaupt nicht kapiere. Ich will nicht wissen, wie viele Fake Accounts es gibt – und welchen Sinn die haben soll. Ich verstehe vieles an dieser Social Media Welt nicht. Inspiriert bin ich meistens trotzdem.

    Auf alle Fälle mal wieder ein toller Post von dir, es ist gut, dass jemand sagt, wie dämlich es ist, vor dem Essen ein Foto davon zu machen – auch wenn man es dann eben doch macht. Einfach gut!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende noch,
    Casey

  4. Hallo Masha,
    den Post find ich echt super. Eigentlich wär das doch genau der richtige Zeitpunkt um vielleicht auch mal diese echten Momente auf Instagram festzuhalten und sie unter einem Hashtag zusammenzufassen wie z.B. #thetruth. Ich glaube, wenn du damit anfangen würdest, würden relativ viele folgen.
    Würde mich auch interessieren, wie viele Likes es dann auf diese Fotos hagelt ;) Dich bestimmt doch auch, oder?

  5. Danke für diesen tollen Post! Auch wenn man es ja eigentlich weiß, gibt es immer wieder die dunklen Tage, an denen man sich durch sein insta klickt und nur heulen will. Es ist wundervoll, dass du so offen und ehrlich bist und ich wette, dein Schlabberlook wäre noch immer hübscher als meiner ;-)

  6. Deshalb habe ich meinen Insta-Account gestern gelöscht. Diese Oberflächlichkeit geht mir auf die Nerven. Wie armselig muss man im echten Leben sein, um auf einer Social Media Plattform nach Anerkennung zu betteln. Ich finde auch nicht, dass es “ok so ist”…dieses Pseudo-Leben ist einfach nur peinlich. Da wird arm zu pseudoreich und 13-jährige plötzlich zu Erwachsenen. Naja, it’s your decision. Meine steht jedenfalls fest: Ich hab besseres zu tun, als meine Zeit mit ach-so-tollen Fake-Bildchen zu verschwenden.

  7. Ich stimme dir voll und ganz zu – irgendwie ist es verrückt, sein Essen “wie zufällig” zu drapieren, wenn man es doch eigentlich einfach essen möchte.
    Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich z.B. bei selbstgemachtem Eis eine kleine Extraschale befülle für das Instagram-Bild, und den Rest esse ich aus der Riesenschüssel, die keinen schönen Bildwert hätte. :)

    Lustig, wie man optisch fixiert ist – solange man es reflektiert. :)

    Katarina x
    http://katarina-ahlsson.se

  8. Ein toller Post – und so wahr! Ich erwische mich auch immer wieder bei dem Gedanken “ist das nicht alles irgendwie ein bisschen verrückt…” wenn ich zB ein Bild auf Instagram hochlade…

    Herzliche Grüße, Frauke von
    ekulele

  9. I love that you just say things as they are instead of sugar-coating them, BUT I don’t agree on one thing: trends don’t necessarily exist because people like them! I doubt that anyone can sincerely find duckfaces more attractive than a smile, and yet what do we see in most photos? Duckfaceduckfaceduckfaceduckfaceduckface.
    This is just a silly example, of course, but I think it says a lot about how we just do things because “that’s how everyone does”, even when it’s clear that it’s not necessarily the better choice.
    If you don’t like this “fake life”, change it: we don’t like and follow you for these “trendy” little habits, we like you for the strong, awesome personality & style that manage to emerge in spite of them!

  10. Man kann sich einfach so sehr wiederfinden in deinem Text.. irgendwie ist es traurig… dass wir so eine perfekte Welt brauchen, die es in echt gar nicht so gibt.. aber wir tun es trotzdem. Wir erzählen uns ja auch im Alltag lieber die schönen Dinge und Ereignisse, als all unsere Probleme offen darzulegen..
    Die Selbstdarstellung wird so oft beschönigt.. Aber wer stellt sich schon gerne schlecht dar?

    lieben Gruß,
    Lea

    http://zucker-schlecken.blogspot.de

  11. Ich denke, dass das ganz normal ist und nicht nur ein Phänomen unter Bloggern. Wir tricksen täglich in jeden unerdenklichen Situationen: Ob es ein messy bun ist oder ob wir uns morgens nach dem Aufwachen noch mal extra die Haare richten, um einfach wundervoll neben dem Mann an unserer Seite aufzuwachen. Ob wir Concealer auftragen, damit wir nicht krank aussehen oder die Augenbrauen nachmalen, weil man sonst vielleicht nur ne halbe hätte.
    Es sind Kleinigkeiten, aber ich finde sie nicht unbedingt schlecht. Sie ermöglichen uns schöne Ansichten. Ich mag es, wenn ich Frauen auf der Straße mit nem schönen Makeup sehe, ich liebe deine wunderschönen gestellten Bilder und ich stehe auf die super lecker aussehenden Foodporn-Bilder, die mir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.
    Wichtig ist aber auch dass wir darauf achten, dass das ganze Leben nicht gestellt ist. Mich begeistern auch Fotos, die durch Zufall entstanden sind und besondere, nicht gestellte Momente festhalten und ich freue mich, wenn ich meine Haare nicht gemacht habe und mein Freund mir nach dem Aufwachen sagt, dass ich die schönste Frau in seinem Leben bin.
    Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden.

  12. Ich selbst mag gern gut arrangierte, extra ausgewählte Dinge auf Instagram-Fotos sehen. Gern einbißchen übertrieben und eben nicht unbedingt die Realität. Aber mir ist das auch bewusst, dass das halt gestellt ist. Ich habe ehrlich noch nie darüber nachgedacht, dass es jemand nicht so sehen könnte. Demnach ist es gut, wenn einer mal sagt wie es ist. :)

    Liebe Grüße, Bella
    http://kessebolleblog.blogspot.de

  13. Witzig, als ich eins deiner neueren Schminkvideos angesehen habe bin ich neulich auf ein älteres gestoßen wo du mit Teetasse schon fast comedyreif dein Deo und so vorstellst und fand das total toll :D Ich hatte so ein Gefühl von “Ah so ist sie vermutlich schon eher als wenn sie so richtig lieb etwas erklärt” ;)

    Das tut aber weder der Illusion weh noch der Realität, beides kann irgendwie nebeneinander existieren finde ich. Das du echt bist und auch wenn du sehr hübsch bist nicht zu jeder Sekunde perfekt aussiehst weiss ich aber auch ohne das du dich mit Augenringen und abstehenden Haaren vor die Kamera setzen musst und das Bild am besten noch so halb von unten schiesst und dabei das Kinn schön runterpresst :D

    So ist es doch auch mit Kunst. Man schafft sich gerne Illusionen, aber man kann natürlich als einigermaßen gesunder Mensch auch mit der Realität klarkommen, in der lebt man ja fast jeden Tag. Aber wir steigen denke ich fast alle sehr gern mal aus. Mal etwas Glam, Perfektion und Mystery und sowas…aaach das ist manchmal sooo schön.

    Das Gejaule man solle mal doof aussehen und nicht alles geschönt zeigen verstehe ich nur begrenzt, ich denke vielleicht wenn man an Teenager denkt ist das relevant. Ich als erwachsene Frau weiss sehr wohl das auch sehr hübsche Frauen nicht morgens abgepudert mit perfekt geschwungenen Wimpern und roten Lippen aufwachen – da ist es nicht so das ich jeden Tag Beweisbilder dafür brauche ;) Ich glaub außerdem fast jede Bloggerin bei der ich mal reingeschaut habe oder die ich oft lese hat schon Bilder oder Videos von der ungeschminkten Wahrheit gepostet – kann an meiner Auswahl liegen natürlich ;)

    Gut finde ich das Blogs einen dazu anreizen können nochmal mutiger zu sein, mehr aus sich zu machen, einfach ein bisschen mehr Leben in das oft eher langweilige Straßenbild zu bringen, auch wenn man dafür dumm angemacht wird u.U.

  14. Zu Beginn muss ich erst einmal gestehen, dass ich dir nicht auf Instagram folge. Deswegen weiß ich auch nicht wie deine Bilder aussehen, aber eine allgemeinen Meinung hab ich trotzdem:

    Es gibt ja diese zwei Arten von Instagramern:
    1. Diejenigen, die es als Bilder-Tagebuch nutzen und vom Essen über Selfies, Outfits und sonstiges alles mögliche posten. (Dazu gehöre ich selber auch.)

    2. Diejenigen, die ein ganz bestimmtes Thema haben und dem auch treu bleiben. Häufig sind das Hundebesitzer oder Fotografen.

    Deine Kritik trifft wohl eher auf die erste Gruppe zu und da muss ich sagen: Ich persönlich folge eher Accounts, die realitätsnahe Bilder posten. In der Vergangenheit habe ich einige Instagramer wieder “rausgeworfen” weil ich diese perfekten Bilder von veganem Frühstück auf weißem Tisch nicht mehr ertragen konnte. Da wird noch eben der Frühstücksbrei in ein Einmachglas gefüllt und auf das MacBook gestellt, das ganze natürlich im weiß bezogenen Bett… Was soll der Scheiß? Ich esse am Tisch, aus einem Teller und mein Mac ist dabei weit entfernt von allem essbaren.
    Und ich finde auch, man hat eine gewisse Vorbildfunktion mit öffentlichen Social Media Profilen. Gerade auf Instagram gibt es haufenweise Teenies, die denken das Leben ist nur gut wenn man perfektes Essen im Bett zu sich nimmt und morgens schon mit Schminke und Heels aufwacht.

    Gerade die großen Blogger unterwerfen sich diesem Perfektions-Druck auf Instagram, das finde ich richtig schade! Ich freue mich total, wenn ich mal ein Bild entdecke, bei dem das Motiv offensichtlich nicht erst vorbereitet und zurechtgerückt wurde.

    Nimmst nicht persönlich, wie gesagt ich kenne deine Bilder nicht und das ist meine ganz persönliche Meinung!

    Viele Grüße,
    Ellen

  15. What your saying is completely true. I look at bloggers and vloggers on instagram and wonder how do they take these complicated pictures look so effortlessly. I’m going to spread the word of you blog post this Sunday of you don’t mind.

  16. Wieso ist anscheinend für alle Instagram blos schöne posierende Mädchen mit schöner Kleidung und noch schönerem Essen? Instagram kann doch soviel mehr sein..Politik, Reisen, Landschaft, Kunst.

  17. Ich finds gut, dass du so einen Post veröffentlicht hast : )
    Ja, es ist wirklich keine Neuigkeit, aber es stimmt auch, dass wir uns das alle regelmäßig mal wieder in den Kopf rufen sollten.
    Mir gefallen diese ordentlich draptierten Bilder auch manchmal ganz gut, aber wenn ich dann darüber nachdenke, finde ich es auch immer ein Stück lächerlich. Mehr natürliche Bilder täten uns allen glaub ich schon gut. Beziehungsweise einfach ein bisschen mehr Gleichgewicht, zwischen Realität und Dargestelltem.

    Hab einen schönen Sonntag!
    LOU

  18. Ich habe kein Instagram und mir fällt auch kein Grund ein warum ich mir das holen sollte. Dein Text hat mir die Vorstellung von Instagram nochmal bestätigt. Warum habt ihr Instagram? Ich versteh das nicht. Man fühlt sich doch nur schlecht wenn man sich scheinbar perfekte Menschen anschaut. Es nervt doch nur wenn man dauernd sein Handy auspackt und sich das schöne Essen mit dem Kram versaut… Wie konnte das nur so erfolgreich werden?

  19. Für mich ist Instagram etwas, das erlaubt, dank ein paar schöner Fotos dem Alltag zu entfliehen. Es ist (meist) nichts, das der Realität entspricht, vieles ist geschönt (auch bei mir) und gut durchdacht. Ich sehe es wie die ganzen Modemagazine, die ich durchblättere, um neben dem stressigen Alltag und negativen Dingen etwas positive Ablenkung zu haben.
    Und daran ist auch gar nichts schlimmes, solange man weiß, dass niemand ein perfektes Leben hat, auch wenn der Instagram-Account das vermuten lässt.

  20. Wahre Worte, aber eigentlich keine Neuigkeit oder?!

    Ich meine, selbst das Bild unter diesem Sonntagspost sieht für mich “gestellt” aus, so als ob du dir sehr wohl Gedanken darüber gemacht hast von wie wo jetzt die Kamera und das Licht kommen, um das “Schnappschuss”-Foto zu erzeugen. (Wie bei all diesen Post wo du gaaanz zufällig topgestylt zuhause sitzt :D )

    Also ich glaube dir deine “zufälligen” Bilder schon lange nicht mehr, ABER es liegt ja auch immer bei jedem Betrachter selbst was er glaubt und was nicht!

    Und auch wenn es gewissermaßen “scheiße” ist, seinen Lesern eine “perfekte Welt” vorzugaukeln (was anderes wird eben wirklich nicht geliked), hat Instagram uns allem bestimmt auch ab und an schonmal in dem Sinne geholfen, dass wir durch die gegebene Inspiration uns mal mehr Mühe beim Essen machen gegeben haben, das die Weihnachtsdeko zuhause etwas stilvoller ausgefallen ist als im Vorjahr oder das sich die Gesellschaft doch mal etwas mehr Gedanken darüber macht, was sie morgens anzieht. Und das ist doch schön!

    1. Hey vickie, aber genau das soll das Bild unter diesem Post doch darstellen:
      dass NIEMAND mit High Heels zuhause auf seiner Couch liegt und rein zufällig liegt die Designertasche daneben :)
      Ich wollte das mit dem Bild einfach verdeutlichen :)

  21. ich würde deinen Fotos immer noch ein Like geben, wenn sie nicht immer so schick aussehen. Einfach weil du so sympathisch und – trotzt der teilweise in Szene gesetzten Bildern – immer noch authentisch wirkst. Mach weiter so :)

    Gruß,
    eine treue Leserin

  22. Liebe Masha, wieder mal ein sehr gelungener Sonntagspost von dir! Du hast Recht – das sind die Spielregeln, nur frage ich mich manchmal seitwann wir – nur weil wir den Stil von jemandem inspirierend finden – gleich sein ganzes Leben mitabonnieren…
    Liebe Grüße
    Samieze
    http://www.samieze.com

  23. Hi Masha,

    ich finde den Post absolut richtig und gut!
    Gerade Leute, die ein Ansehen über Facebook oder was auch immer für Plattformen erlangt haben, sollten meiner Meinung ab und zu den anderen “normalen” Menschen zeigen, dass das öffentlich zur Schau gestellte “Leben” ein schön gestelltes ist. Viele Menschen in meiner näheren Umgebung versuchen sich nämlich nach scheinbar solchen “Idealleben” zu richten und diese ebenfalls zu leben. Das dieses aber nicht der Realität entspricht, scheinen sie aber nicht zu bemerken.
    Aber generell scheint dies ein Trend zu sein, der mit der absoluten Vernetzung Einzug in unser Leben gefunden hat.

    Beste Grüße von einem männlichem Leser
    Niklas

  24. Wie immer bin ich einfach begeistert von deinen Texten. Es ist toll, dass du dazu stehst wie es wirklich ist. Es gibt zu viele Blogger, die den Schein aufrecht halten möchten und gar nicht auf die Idee kommen würden zuzugeben, dass nicht immer alles wunderbar perfekt ist in ihrem Leben. Aber wie angesprochen, sind es nur die perfekten Leben, die wir liken. Es ist eine Alltagsflucht für uns selbst, wenn wir sehen wie es scheinbar sein könnte. Ich habe auch vor einiger Zeit einen Post über “The truth about instagram” gemacht und er fand auch großen Anklang. Man vergisst es eben oft, dass man Bilder gezielt postet – es sind nie Schnappschüsse. Liebst, Vanessa

  25. Und ich finde, dass es manchmal auch die eigene Seele streichelt, wenn man ein schönes Bild von schönem Essen postet, einem tollen Outfit, #QualityTime und Zeitschriften und Zeitungen, die man nur einmal im Monat liest. Solange jedem bewusst ist, dass das nicht die dauerhafte Realität ist, ist das ja auch okay…Man lebt schließlich von den kleinen perfekten Augenblicken und Glücksmomenten, oder? :)

  26. Mega gut!
    Das ist so eine Sache, die man sich selbst immer wieder klar machen muss. Klar weiß man, dass keiner so ein Leben führt wie er es darstellt. Aber trotzdem erwischt man sich eben manchmal selbst dabei, dass man denkt “Ich wünschte, es wäre auch bei mir so”. Und da muss man sich dann eben einfach vor Augen halten, dass das alles auch nur Menschen sind. Deshalb: Danke für diesen super Artikel, denn genau so ist es!!

  27. Ein schöner Artikel! Dies wird tatsächlich mein ersten Kommentar da ich mein Facebook Konto nur habe um blogs zu folgen (dies aber leidenschaftlich) und auch kein Instagramm Konto habe. Warum?Ich habe weder Lust noch Zeit alles mögliche zu posten und wage auch zu bezweifeln, dass mein Alltag so wahnsinnig interessant für andere ist. Das überlasse ich gerne den Profis. Als jemand, der nicht in der “Branche” Mode/Werbung/Marketing unterwegs ist und nicht im Büro-Teppichbodenland mit 10 cm heels und Kostümchen herum laufen kann, ist der Artikel wirklich erfrischend und sehr beruhigend. Ich bin als Osteopathin mit täglich gleichem weissen “Einheitsbrei” outfit und Clogs (die aber immerhin in pink :-) geschlagen. Und obwohl ich eine für mein Portemonnaie verhängnisvolle Leidenschaft für Designer-Klamotten habe, ist für mich die Welt der Blogger und Modezeitschriften so unwirklich wie der Weihnachtsmann. Daher nochmals ein großes Lob an dich, die wirkliche Welt sieht tatsächlich etwas anders aus. Nichtsdestotrotz liebe ich deinen blog. Also her mit dem “gestellten Leben” :-)

    Schönen Sonntag!

  28. Oh? Aha- es gibt also auch ehrliche Selbstdarstellungen!? Ja, find ich erfrischend:) ich hab mir auch schon darüber die ein oder anderen Gedanken gemacht. Ich finde es zum Beispiel total mutig, sich in unzähligen Selfies zur Schau zu stellen und dann die ganzen Kommentare über ” der Blick ist aber schon lange out…” über sich ergehen lassen zu müssen. Ich frage mich eh, wie man das mit dem ” Fashion -Blog” macht, wenn man mal ü 30 ist , muss man dann alle Fotos durch den Photoshop jagen, oder gleich unter Pseudonym arbeiten???:))) oder ist man dann als Blogger arbeitslos? Nur ein paar Gedanken by the Way…

  29. An dem Post stimmt alles, man merkt schon wenn man den Leuten insbesondere bei Insta mal sagen wir die etwas ehere Wahrheit zeigt, hat das Bild auf jedenfall weniger Likes als wenn man ein perfektes Selfie posten würde. Schade ist das! Da man sich ja selbst ausdrücken möchte, aber dafür ist Instagram nicht die richtige Platform. Ich versuche es dennoch weiterhin .. Ich verliere lieber Follower – als mich. xx bejonson

  30. ich nutze ganz bewusst kein instagram und facebook und wie die plattformen alle heißen. ich lese gern den ein oder anderen blog, frage mich aber auch warum so viele sich von ask und co so einnehmen lassen. klar, es ist euer job. und jeder job hat tolle aufgaben und welche auf die man gern verzichten wuerde. ich wuerde so einen job nicht machen wollen. wuerd urgendwann das handtuch werfen und in dem film nicht mehr mitsopielen wollen. ich finde prima dass du darueber schreibst und dass du offensichtlich auch ein bewusstsein darueber hast. der mensch liebt eben schoene dinge, perfektionismus, idealismus, traumwelten, gesund ist das glaub ich nicht. von mir aus kannst du auch gern auf selfies foodpics und drappierte wohnungsbilder verzichten und die damit gewonne wertvolle zeit in anderes investieren, zb eventtipps, restauranttipps oder einfach in dein wahres leben. Denn eine glueckliche masha spiegelt sich auch in deinen texten hier auf deinem blog nieder. und gluecklich wird niemand beim 40 selfies schießen oder andere instagram user anschmachten. gluecklich ist man wohl eher im wahren leben.
    alles liebe fuer dich und vielleicht steigst du ja mal aus aus dem karussell. es fuehlt sich mega an wenn man kein facebook mehr hat. auch wenn ich weiß dass es teil deines jobs ist.

  31. Liebe Masha, Du hast vollkommen recht. Dennoch finde ich, dass man sich hinter her (nach einem Foto/nach einem gestellten Essen/geschminkt..) über das Ergebnis freut und… das Auge isst doch schließlich mit.
    Klar hat man nicht immer Zeit und Muße sich alles so schön zu drapieren aber im Endeffekt ist es schön… genau wie gestellte Dekoration oä.
    Weißt Du wie ich das meine… !? Aber genauso freue ich mich auch darüber an einem Sonntag wie Heute in Jogginghose und Wollpulli mit zerzausten Haaren vorm Laptop zu sitzen.. ich werde kein Foto machen… mein Essen gerade war trotzdem schön zurecht gemacht und auch davon habe ich kein Foto gemacht, weil ich einfach keine Lust hatte.
    In diesem Sinne… einen schönen Sonntag :-)

  32. Hallo Mascha! Ich habe noch nie etwas auf deinem Blog kommentiert. Immer Stille Leserin. Ich bin dir schon seit deiner Blogger Anfängen treu, da ging es noch lange nicht überwiegend um Mode. Ich mag das ganze Mode Trara nicht so.. Aber ich lese immer noch deinen Blog genau aus dem Grund, dass du einfach authentisch geblieben bist. Für mich bist du einfach die interessanteste Persönlichkeit in der Internet Welt seit Anfang an.
    Danke, weitermachen. :)

  33. Du hat es auf den Punkt getroffen^^Ich würde es nur um den Punkt ergänzen, dass die Bilder von dem “perfekten Alltag” auch motivieren. Motivieren dazu, sich seinen eigenen Alltag ähnlich zu gestallten. Und je öfter man Ähnlichkeiten zu der Illusion entdeckt umso zufriedener wird man. Zumindest habe ich das bei mir entdeckt. Gerade auch bei Inferior Bildern. Ich freu mich umso mehr wenn ich ein vergleichbares Kissen auf meinem Bett drapieren kann und alles so aussieht wie in einem Deko-Magazin. LG Jacqui

  34. Das ist schön geschrieben, aber schwere Kost.
    Denn wohl nur Generation RTL hält Instagram für einen Auszug aus dem echten Leben eines Bloggers.
    Ich denke, man kann seinen Lesern schon ein gewisses Maß an Intelligenz zutrauen. ;)
    Wobei es auch gar nicht so schwer ist, seinen Blog “echt” zu gestalten. Geht bei uns ja auch ganz gut.
    Es ist wohl eher eine Frage des eigenen Selbstbewusstseins und des Narzissmus, wie man sich der Welt gegenüber darstellt.

  35. Sehr unterhaltsam (mag Deinen Schreibstil) … und ja es entspricht der Wahrheit, nicht nur für Blogger auch für Fotografen so wie ich einer bin. Seltenst zeigen die Bilder die Wahrheit. Vielleicht ab und zu ein Making-Of Video oder Schnappschuss, aber alles andere ist eine vorgegaukelte Wirklichkeit. Und … die meisten Kommentare gibt es scheinbar eh für Selfies. :-)

    LG

    Martin

  36. Großartig und so wahr! Ich werde einige Textstellen in meinen nächsten perfekt gestelltem, illusioniertem Instapost miteinbringen(natürlich mit Quellenangabe!). Das ist alles so geheuchelt, was wir dort herstellen, aber die Leute lieben es. Sie wollen mit solchen hübschen Illusionen gefüttert werden. Aber wir mögen es und mögen es auch, wenn unsere Märchenwelt geliked wird. Wir brauchen einfach diese Bestätigung, auch wenn die Hälfte der netten Kommentare, genauso geheuchelt ist, wie das Bild selbst. Was soll’s? Es pusht für einen kurzen Moment das Ego und es fühlt sich gut an. Also.. Weitermachen!! :) Hab einen schönen Tag!

  37. Und irgendwie ist grade dies das Schöne: dass alles so perfekt aussieht auch bei Dir … im Gegensatz zu meinem gewöhnlichen, beileibe nicht immer sehenswerten Leben :) Und weil ich dran glaube, dass die Macht den Gedanken folgt, schaue ich mir einfach viel lieber schöne Dinge an, als das Gegenteil :)
    xx Rena http://www.dressedwithsoul.com

  38. Das ist so wahr! Viele Leute, die nichts bei Instagram posten sind echt genervt von dieser Sucht…immer am Handy, immer das schönste Motiv einfangen. Das ist vermutlich der grundlegende Drang des Menschen nach Bestätigung, der uns da antreibt…wir posten etwas & möglichst viele sollen es mögen und uns ihre Begeisterung bekunden. Naja, aber ein Bissche macht es eben auch Spaß ;)
    Liebe Grüße.

  39. Was für eine Offenbarung!
    Warum das so sarkastisch klingt?
    Weil 90% der Leute, die sich diese Fotos ansehen, genau wissen, dass es sich bloß um gestellte Unwirklichkeit handelt.
    Teilweise schafft sich der Fotograf doch damit selbst die Illusion, dass andere Menschen denken werden könnten, das eigene Leben sei wirklich so.
    Es ist die Illusion einer Illusion in einer Welt voller Selbstverliebtheit und Unsicherheit.
    Ich zieh mich da nicht raus, da ich es genauso mache wie du. Es macht ja auch Spaß.
    Kritik wäre allerdings gar nicht so unpassend gewesen – fehlt aber leider ;)
    Vielleicht weil das dann die wahre Offenbarung gewesen wäre… wer weiß…

  40. wow, masha. find ich wirklich gut, dass du das Thema ansprichst. Und vor allem so ehrlich. Ich glaube, es gibt wirklich wenig Istagram User die das so offen zugeben würden, dass ihr “perfektes” Leben wirklich nur gestellt ist. Aber im Grunde wissen wir alle genau, was du meinst. Jeder kennt ja die “Instagram-Momente”, jeder möchte sich dort so gut darstellen, wie’s eben möglich ist. Aber so ist das halt.
    Danke für diesen wundervoll ehrlichen Post!
    Allerliebste Grüße, Lisa

  41. Mir ist durch aus Bewusst das das echte Leben anders ist. Ich lebe es ja täglich und gebe mich nicht der Illusion hin, das es bei vermeintlich hübscheren, gestylteren Menschen anders ist. That´s Live! Wir ticken so, das wir glauben wollen das es Menschen gibt, die perfekter, hübscher und ohne Macken sind, die wir an uns selber nicht sonderlich leiden können. So funktioniert Werbung, Marketing, Mode- und Lifestylemagazine. Wir wollen den Traum von Perfektion. Das schlimme ist, das sich unsere Sehgewohnheiten unbemerkt verändern und wir noch nicht absehen können, was das mit uns machen wird. Maßstäbe verschieben sich ungesund nach oben. Irgendwann stellt man fest, das Mensch an ihnen zerbricht. Das sollten wir Perfektions- Konsumenten uns vor Augen halten. Danke für diesen nachdenklichen Artikel!

  42. Wieder ein wundervoller Post. Ich denke jeder der einen halbwegs normalen Verstand hat, weiß dass sich bei Instagram , Modezeitschriften, etc. nicht das wahre Leben widerspiegelt. Aber das haben wir selbst eben schon genug. Und ich denke kleine positive realitätsfremde Reisen braucht jeder mal. Solange man sich dessen bewusst ist, dass es eben solche sind ist das vollkommen ok.

    1. So sehe ich das auch! :)
      Ich mag Instagram aber vor allem wegen dieser tollen, gestellten Fotos – weil man sieht, was man alles aus bestimmten Dingen machen könnte. Wie schön die Welt aussehen kann. Außerdem sammelt man mit Instagram seine persönlichen Lieblingsmomente an den verschiedensten Orten und genau das finde ich so spannend.

      Liebe Grüße! :)

    2. leider haben viele nicht den normalen Verstand :/ Oder sind noch klein… Nicht jeder weiß mit 13, dass es sich dort um Illusionen handelt. Und baut sich dann sehr viel Druck auf, auch so zu werden.
      Und hört auf, sich zu mögen, so wie er ist… Das ist die negative Auswirkung des Ganzen…
      lg
      Esra

  43. Sehr ehrlich, das mag ich! Immer mehr sprechen das an, und es ist auch okay so, Instagram kann ja einfach eine Galerie kleiner schöner Fotos sein, ohne Wahrheitsanspruch.