Unsere Welt ist im Arsch. Ich frage mich, ob das schon immer so war und ich es früher einfach nicht so wahrgenommen habe oder ob wir einfach viel direkter an Informationen kommen, so dass vieles ans Tageslicht kommt, was früher keine Beachtung fand. Doch egal, wie die Antwort auf diese Frage lautet, dass unsere Welt im Hier und Jetzt nicht mehr die ist, die ich zu kennen glaubte, ist leider ein trauriger Fakt. Ein Drama jagt das nächste und ich fühle Entsetzen und Bedauern über das aktuelle Geschehen. Wie soll es nur weitergehen? Aus diesem Gefühl der eigenen Ohnmacht und Schutzlosigkeit entsteht immer mehr der Wunsch diesem Gefühl irgendwie zu entgegenzusteuern. Ich will helfen und ich will einen Beitrag leisten, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Selbst wenn mein eigener Beitrag nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein sollte. Am Ende sind es einzelne Tropfen, die einen Regenschauer ausmachen. Wir sind keine Opfer und wir sollten uns nicht als solche sehen, sondern stattdessen aktiv werden. Böses mit Gutem bekämpfen. Schon als Kinder haben wir gelernt dass wir Helden brauchen, um diese Welt im Gleichgewicht zu halten. Und dass jeder ein Held sein kann. Ich kann keine riesigen Spinnennetze bauen und habe auch keine telepathischen Superkräfte, aber ich kenne auch sonst niemanden, der das kann. Was ich allerdings kenne sind Helden. Alltagshelden. Menschen, die sich für andere Menschen, für Tiere, für Kinder und sich für die Umwelt einsetzen. Unsere Superkraft ist die Empathie und der Gerechtigkeitssinn. Nutzen wir unsere Kräfte doch und bündeln sie!
Natürlich ist das leichter gesagt, als getan. Dennoch glaube ich fest daran, dass jeder seinen kleinen Beitrag leisten kann. Beispielsweise erreiche ich mit meinem Modeblog viele Menschen und kann dadurch gelegentlich auf Themen aufmerksam machen, die mir am Herzen liegen, auch oder grade dann, wenn sie nichts mit Mode zu tun haben. Außerdem versuche ich jeden Monat etwas zu spenden, meistens an unterschiedliche Vereine, fast immer für Kinder, Tiere oder konkrete Projekte und versuche immer wieder den Verein zu wechseln. Allerdings rede ich da ungerne drüber. Sehr, sehr ungerne. Aber warum eigentlich? Sollten wir nicht öfter unser Schweigen brechen und von unseren besseren Eigenschaften sprechen? In dem Moment, wo ich darüber rede fühlt sich das leider ein bisschen so an, als würde ich angeben oder mit der Moralkeule schwingen. „Schaut alle her, was für ein toller Mensch ich doch bin!“ Doch das liegt nicht in meinem Sinn. Ich will kein Lob oder keine Aufmerksamkeit dafür. Ich mache es auch nicht, um Bewunderung zu ernten und vermutlich denken viele so wie ich, denn tatsächlich höre ich kaum jemanden darüber reden. Außerdem gibt es dann noch gewisse Leser, die bei jeder guten Tat auch immer einen eigennützigen Hintergrund sehen und nervige Fragen stellen a la: „Und warum isst du dann Fleisch, wenn du gleichzeitig Geld für Tierorganisationen spendest?“. Es ist ein ätzendes Phänomen, mit dem vor allem Dariadaria zu kämpfen hat, deren Leser, obwohl sie bereits vegan und nachhaltig lebt und sich aktiv für eine bessere Welt einsetzt, immer noch ein Haar in der Suppe finden und einen Grund an ihr rumzumeckern. Als sie diesen Beitrag hier schrieb, hätte ich ihr am liebsten Beifall geklatscht. Ich sag euch ganz ehrlich: genau solche Leute sind für mich der Grund über viele Dinge gar nicht erst zu reden oder darauf aufmerksam zu machen. Ich habe einfach keine Lust auf solche Leserkommentare. Zu guter Letzt nerven mich diese Besserwisser, die mir dann erzählen, dass die ganzen Spenden eh nicht dort landen, wo sie landen sollen und sich zwielichtige Menschen das Geld in die eigene Tasche stecken und ihre erste-Klasse Flüge bezahlen, um abgelaufene Medikamente an Dritte Welt Länder zu verteilen. Dieser Schlag Mensch warnt mich vor Spenden, hat selbst aber auch keine Lösung für das Problem. Klar lieber gar nicht spenden und stattdessen meckern. Ich meine, wie kann es denn sein, dass es zB. In der Modebranche normal ist Handtaschen im vierstelligen Bereich zu kaufen, aber nicht normal, jeden Monat etwas im zweistelligen zu spenden? Ich verstehe, dass nicht jeder dazu in der Lage ist zu helfen, aber viele verstecken sich hinter blinden Ausreden und sind scheinbar geblendet von der Glitzerwelt, so dass sie nicht sehen, wie die Realität derer aussieht, bei denen es schon lange nicht mehr funkelt. Was ist die Handtasche noch wert, wenn die Welt in Trümmern liegt? Leider ist es tatsächlich ein Hindernis den richtigen Verein zu finden und zu unterstützen. Mich nerven beispielsweise viele Vereine, die mir ständig hochwertige Post schicken (könnte man das Geld nicht besser anlegen??) und es verunsichert mich. Oftmals weiss ich nicht, ob das Geld auch tatsächlich dort ankommt, wo es gebraucht wird, oder ob damit nicht eher das Gegenteil bewirkt wird, wie man an dem Beispiel von Greenpeace sehen konnte, die Gelder verzockten und die Robbenjagd Industrie unterstützten. Doch, auch wenn ich naiv klinge, ich glaube fest, dass es da draußen Vereine gibt, die tatsächlich Hilfe leisten und ich möchte die Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen. Denn wir sind keine Opfer, solange wir selbst bereit sind etwas zu opfern. Zum gemeinnützigen Wohl würde ich euch deshalb bitten Vereine, denen ihr vertraut und wo ihr vielleicht selbst aktives Mitglied seid, als #vertrauvereine im Kommentarfeld zu hinterlassen, sodass sich jeder Leser ein Bild machen kann über die Spendenmöglichkeiten, statt mir massig Emails zu schicken, die ich vielleicht bemerke, vielleicht aber auch nicht. So haben wir alle was davon! Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Jetzt liegt es an uns die Welt zu einem besseren Ort zu machen.