Reise: Tipps für Venedig

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Was soll ich noch zu Venedig sagen? Venedig ist ja jedem ein Begriff, vielen auch bekannt als „schönste Stadt der Welt“ und auch wenn ich noch nicht auf jedem Fleckchen der Welt war (ich arbeite bekanntlich fleissig daran) so kann ich doch sagen, dass diese Stadt zu den schönsten gehört in denen ich bisher war. Vielleicht habt ihr auch schon auf Janas Blog die letzten Tage ein paar Eindrücke von der Stadt bekommen können, wenn nicht, dann schaut auch mal drauf für weitere Bilder.   Die Stadt ist wirklich durch und durch großartig, auch wenn die Zeit leider zu knapp war, um wenigstens einen Großteil der Stadt zu sehen. Nehmt euch, wenn ihr dahinfahrt, ruhig ein paar Tage mehr Zeit, denn Zeitdruck kennt man in Venedig nicht und das Schönste ist es vermutlich, sich einfach in der Stadt zu verlieren und sich zu verlieben. In all die Strassen und Gassen, die keine Ordnung haben und auch auf keinem Stadtplan zu finden sind und in die Romantik natürlich, die bedeutungsschwanger in der Luft zu schweben scheint.   Übrigens: Weil die Stadt so verwinkelt ist sind es meine Bilder irgendwie auch. Ich wusste nicht, ob ich euch den Beitrag als Ganzes oder in Stücken präsentieren soll, aber ich entschloss mich zu einem einzigen Teil, damit ihr, falls ihr auch mal bald nach Venedig wollt, alle Infos auf einmal habt und sie nicht erst zusammensuchen müsst. Der Beitrag ist also entsprechend lang geworden, aber ich hoffe das macht euch jetzt erstmal nichts.        

Unterkommen

Wir haben in zwei Hotels übernachtet, einmal ein wenig ausserhalb von Venedig, und einmal auf Lido, eine der Hauptinseln in Venedig. Das erste Hotel (ausserhalb) war die Villa Goetzen, nahe des Schuhmekkas in Venedig, das auch wirklich wunderschön war (einen Beitrag nur darüber findet ihr bei Jana) und das Zweite (gefiel mir persönlich besser) war das Best Western Biasutti, das nur wenige Minuten von dem Ort entfernt war, wo auch die Filmfestspiele stattfanden. Das Hotel sah nicht nur von aussen sehr idyllisch aus, auch die Zimmer waren toll und jedes Zimmer individuell eingerichtet. Wir hatten ein Zimmer mit einem rot-gelben Barockmuster drauf, das sowohl die Wand, den Teppich, die Bettdecke und sogar den Kleiderschrank zierte. Das war total verrückt, aber ich glaube auf Dauer wird man da ein wenig kirre und sieht dieses Muster nur noch, überall und für immer. Aber es ist trotzdem großartig.    

Essen

Ganz ehrlich: Was d e n k t ihr denn? Es ist natürlich ganz ausgezeichnet – wie erwartet! Die italienische Küche gehört ja zu meinen absoluten Lieblingen und Liebhaber von Pizza und Pasta kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Ich kann euch das Baccalà Divino Mestre empfehlen, ein kleines Restaurant ein wenig ausserhalb mit einem bekannten – sehr verrückten – Koch, der eine große Liebe zum Stockfisch pflegt. Nahezu jedes Gericht beinhaltete ihn, immer wieder anders interpretiert, aber jedes Mal aufs Neue ein Genuss! Doch abgesehen davon hat er ein Dessert gezaubert, das ich vorher noch nicht kannte: Ginevra, meine neue große Liebe und meines Erachtens der Inbegriff von Foodporn. Meine Geschmackssinne sind vollkommen ausgerastet vor Glück und feierten die Megaparty. Ein weiteres Lokal, dass ich euch empfehlen kann, diesmal auf Lido, ist das Ristorante Gran Viale, sowas wie das Promirestaurant der Insel und für seinen Ruf gar nicht mal so teuer, wie ich anfangs dachte. Auch da bekommt ihr die ganzen Klassiker wie Spaghetti Napoli, aber auch ein paar exklusivere Sachen. Die Portionen reichten auch aus, zumindest dafür, dass eine glückliche Masha und eine glückliche Jana nach Hause rollten.   Ich habe mir übrigens erklären lassen, dass es kein richtig typisches venezianisches Gericht gibt, nur eine venezianische Art zu kochen, aber den Teil habe ich leider nicht so richtig verstanden und erklären konnte es mir auch Niemand so recht. Weiss da jemand vielleicht Näheres zu?    

Besonderheiten

Wo fange ich da bloss an? Wir haben nämlich wirklich viel, sehr viel, sehr sehr viel gesehen, und deswegen weiss ich gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Vielleicht einfach mal am Anfang, das ist immer gut!  

San Marco

Eine wirklich wunderschöne Insel und so wie ich verstanden habe, das Herz von Venedig. Neben den ganzen typischen Sehenswürdigkeiten wie Markusdom und Dogenpalast ist die Insel an sich auch wunderschön und einfach durch und durch interessant. Die Strassen sind verwinkelt und teilweise total verrückt. Sie enden einfach so im Nichts, im Wasser oder vor einem Haus (“wtf?” oder auch “nicht euer Ernst?!”). Dann darf man die Strecke wieder zurücklatschen. Venedig kennt keinen Stadtplan und keine Zeit. Man geht einfach, geht durch die engen Gassen und schönen Brücken, bewundert den Ausblick und die Architektur. Ich glaube aber das Beste in Venedig ist es sich einfach so treiben zu lassen. Mit der Menge mitzugehen, sich zu verlieren und sich an wunderschönen Orten und verwinkelten Gassen wiederzufinden. Immer wieder aufs Neue erstaunt, wie wunderschön das hier doch alles so ist.    

Murano

Murano ist eine kleine Insel in Venedig und bekannt für ihre jahrhundertelange Tradition der Glaskunst. Die ganze Insel ist voll mit Kunstwerken aus Glas, seien es Lampen, Schmuck oder Figuren. Auf der Insel gibt es wirklich ALLES aus Glas – unglaublich! Das spezielle „Murano-Glas“ ist sehr hochwertig und erfolgt nach einer geheimen Kunst der Zusammensetzung. Erkennen könnt ihr Murano-Glas (ja, auch das wird viel gefälscht) am Murano-Sticker. Ein fälschungssicheres Zeichen, dass ihr da auch wirklich ein Original ergattert habt. Wer möchte, kann bei der Abate Zanetti, die einzige Schule für Glaskunst, einen wahren Meister bei seiner Arbeit beobachten. Wir waren da und ich kann euch sagen, es ist unglaublich. Der Maestro, der früher übrigens in Florida für Disney gearbeitet hat, macht einfach mal die tollsten Figuren und Vasen und was auch immer du willst innerhalb weniger Minuten. Zack Zack. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie er dieses Einhorn fertig hatte. Er formte das Glas einfach als wäre es aus Gummi und es sah eher aus als würde man die Skulptur malen und nicht formen. Ich hatte Glück und durfte mich mal selbst ausprobieren, mit einer – was auch sonst? – Katze. Leider bin ich aber nicht mal ansatzweise so geschickt und deswegen hat der Maestro mir geholfen, bzw. eigentlich das Ding geformt und so getan als wäre ich es gewesen, die solch’ Handwerk beherrscht – ja, nee ist klar ;) Coole Sache!    

Schuhe!

Ich liebe Schuhe. Nein, eigentlich ist es vielmehr irgendwas zwischen Sucht und Besessenheit, aber Fakt ist, dass ich ganz vernarrt bin in schöne Schuhe und ich glaube deswegen war ich besonders heiß auf den Schuhtag. In Venedig lassen sämtliche hochwertige Labels ihre Schuhe herstellen, und mit sämtliche meine ich Marc Jacobs, Chanel, Prada und einfach alle. Hier gibt es Schuhfabriken und besonders viele Schuh- Outlets, zB. Von Ballin, wo die Schuhe einfach nur noch ein Bruchteil des Preises kosten. Krasser Scheiss. Leider sind Menschen mit der Größe 37 (ein Paradies!) besser dran, als mit Größe 39 (düdüm!). Jedenfalls spielen Schuhe hier eine große Rolle und das wiederrum begeisterte mich ungemein!    

Schuhfabrik & Schuhschule

Wisst ihr eigentlich wie Schuhe hergestellt werden? Nein? Ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht. Bis vor ein paar Tagen. Da besuchte ich nämlich eine der vielen Schuhfabriken, die von Voltan um genau zu sein, und ich kann euch sagen, es ist krass! Da sind hochmoderne Lasergeräte, die Schnitte erfassen, Räume voller Leder und einfach ganz viel abgefahrenes Zeug, das ich gar nicht verstanden habe. Es war leider nur eine kurze Führung, aber immerhin könnt ihr mal sehen, wie es so von innen aussieht! Abgefahren, oder?   Schuhschule? Ja, richtig. Wem in Deutschland kein Studiengang zusagt, kann in Venedig auf die Schuhschule Politecnico Calzaturiero gehen. Dort lernt man alles über Schuhe, von der Skizze bis zur Herstellung und Vermarktung. Anschliessend kann man seine eigenen Schuhe produzieren lassen oder für ein namenhaftes Schuhlabel arbeiten – und designen. Wie ihr seht war ich ganz angetan von dem ein oder anderen Schuh, insbesondere von dem Nudefarbenen. Ich habe mich so sehr verliebt und die Enttäuschung war dann mehr als groß, als ich erfuhr, dass die Schuhe nicht nur nicht produziert werden, sondern es von jedem Schuh nur einen einzigen gibt (Cinderella lässt grüßen) und dann auch noch in 37. No Chance! Ich hoffe aber sehr, dass die Designerin der Schuhe noch groß rauskommt und uns mit großartigen Modellen beglückt. Ich würde sie sofort haben wollen.    

Schuhmuseum

Das private Schuhmuseum Rossimoda ist wirklich einzigartig. Es befindet sich in einer wunderschönen Villa, dessen Nebenhaus auch für Events gemietet werden kann (Hochzeiten beispielsweise) und ist ungefähr der Traum einer jeden Fashionista – say hello to Villa Foscarini! Ich schwöre euch ich bin wie ein durchgeknalltes Eichhörnchen mit offenem Mund da durchgerannt und bewunderte die einzelnen Paare. Es gab wirklich alles, von Givenchy über Donna Karan, Marc Jacobs, Gucci, Loewe, Chanel, YSL und wer nicht noch, von den 40ern, viel aus den 70ern und 80ern und natürlich auch aktuelle Sachen. Ich war im Paradies und war danach so geil auf Schuhe – ihr könnt es euch nicht vorstellen!    

Villa Pisani – die Sommerresidenz des Dogen

Auf dem Weg von einem Schuhpoint zum Nächsten fuhren wir an dieser Riesenvilla Villa Pisani vorbei und wollten sie uns unbedingt genauer anschauen. Klar, schliesslich fährt man nicht jeden Tag an der größten Villa in Venedig vorbei, oder – wie wir später erfuhren – der Sommerresidenz des Dogen. Ich finde auch, dass der Begriff Villa eine echte Untertreibung ist für das was man dort zu sehen bekommt. Das Ding ist einfach mal ein Manifest und weil es so weit ausserhalb ist, fühlt man sich auch nicht als Tourist in einer Riesenmasse aus Touristen. In unserem Fall hatten wir die Villa sogar fast ganz für uns allein und es hat sich gelohnt. Die Räume sind wunderschön gemalt (ja auch die Säulen und der Stuck ist nur draufgemalt – scheinbar typisch in Venedig) und man fühlt sich sofort wie eine Prinzessin. Spektakulär ist auch der Garten, der einfach mal riesig ist und sogar ein Labyrinth beherbergt. Und einen Pool. Und ein Casino. Soll ich weitermachen? Wenn ihr also in der Gegend seid, solltet ihr auch unbedingt einen Abstecher dahin machen – es lohnt sich!    

Filmfestspiele Venedig

Last, but not least: die Filmfestspiele! Die letzten Wochen waren sie ja in den Medien, dank Promis wie George Clooney und Sandra Bullock, dauerpräsent. Jedes Jahr werden Kinofilme mit viel Tam-Tam präsentiert. Doch es wir nicht nur Filme geschaut, es wird auch viel gefeiert. Einer der Hauptsponsoren, Disaronno, ein italienischer Likör und im übrigen auch mein Lieblingslikör, hatte dort eine riesige Terasse aufgebaut, wo man sich ein paar Drinks gönnen konnte und zu coolen Beats den Popo schwingen konnte. Habe ich dann auch mal direkt gemacht und bei der Gelegenheit ein auffälliges Pailettenkleid ausgeführt. Wenn schon, denn schon!    

Tipps & Random Facts

 

Tipps & Random Facts

  Venedig ist gar nicht so teuer wie ich dachte. Ob jetzt Hotel, Flüge oder Restaurant – es befindet sich (im Gegensatz zu der ein oder anderen Großstadt) alles im humanen Rahmen und ist deswegen optimal geeignet für einen 3-Tagesausflug!   Erstaunlicherweise kann man aus jedem noch so kleinen Pissflughafen (zumindest in Frankreich, Russland, Polen, etc.) günstig und direkt dahinfliegen. Nur aus Berlin ging an dem Tag kein Flug. Ja, nee ist klar, Berliner Flughäfen. FU!   In Venedig erfolgt der Transport über Boote. Ja, auch der vom Flughafen in die Stadt. Du steigst in ein Motorboot (achtet auf Alilaguna!) und lässt dich zu deiner Insel bringen. Auch sonst fahren die Leute mit Motorbooten und Gondeln durch die Gegend. Es gibt dort weder Autos, noch Busse (ausser auf Lido). Ist das nicht total schräg? Man gewöhnt sich aber recht schnell dran, auch wenn ich das Fahrplansystem und alles was damit zu tun hat ziemlich undurchsichtig und kompliziert fand. Aber man gewöhnt sich an diese Orientierungslosigkeit. Es ist schon ok, aber ich wollte euch dennoch warnen :) → Ich habe mich übrigens schon direkt auf dem Weg vom Flughafen „verfahren“ und landete auf einer komplett anderen Insel als gedacht. Auch nicht schlecht.   In Venedig lässt man es sich so richtig gutgehen. Wer also vorhatte dort sämtliche Formen von Diät, Abnehmen & Co durchzuziehen, sollte sich von dem Gedanken möglichst schnell wieder verabschieden. In Venedig wird gefuttert und geschlemmt, was das Zeug hält! Aber das ist auch überhaupt nicht schlimm, weil man ja auch viel unterwegs ist und sich entsprechend bewegt :)   Zieht’ bequeme Schuhe an und vergesst den Stadtplan ruhig mal im Hotel :)   Nachdem ich meiner Mutter von meinem Trip vorgeschwärmt hatte, hat sie sich keine Woche später eine Reise dahin organisiert. Mal schauen, ob es ihr genauso gefällt wie mir.   Auch ich weiss, dass ich sicherlich nicht zum letzten Mal da war :)   So das wars dann erstmal von meiner Seite aus, aber ich würde mich wirklich sehr sehr über weitere Tipps freuen! Wart ihr schonmal in Venedig? Könnt ihr was empfehlen?  

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13 Kommentare

  1. Ich war bereits mehrfach in Venedig und habe besonders in der Nähe großer Hotels Modegeschäfte gefunden.
    Diese waren aber im Vergleich recht teuer.

  2. Vielen Dank für Deinen Artikel! Ich bin mindestens einmal im Jahr in Venedig und liebe die Stadt. Bei mir ist es weniger die Mode (Schuhe ;-) ) die mich interessieren, als vielmehr das Fotografieren. Venedig bietet da unglaublich viele reizvolle Motive!

  3. Ich liebe deine Reiseberichte, sie sind so schön persönlich und immer mit vielen Bildern versehen, da bekommt man richtig Lust, gleich loszufahren. Das Muster in dem Hotelzimmer hätte mich aber auch irgendwie verrückt gemacht. :D

  4. Ne Frage: Hast du keinen Job, ne Ausbildung, Studium? Irgendwas? Wieso hast du so viel Freizeit?! Kranker Scheiß. Ich bin froh, wenn ich Zeit finde 3x ins Fitness Studio zu gehen in der Woche

  5. Wunderbare Bilder!
    Wollte da immer schonmal hin, aber dachte immer, dass es viel zu teuer ist :/
    Daher auch meine Frage, kriegt ihr so Trips gezahlt (sprich Flig, Hotel, Essen, Ausflüge)?

    Liebstes,
    Jenny

  6. JaJa so kennt man die Masha ;-)

    Das nächste mal gibst Du bescheid und ich komme mit.

    Ich bin dafür in ein paar Wochen auf Fuerteventura zum Surfen… juhu

    Wünsch Dir ein schönes WE Der Frooonk